Rund 100 Opfer auf beiden Seiten Waffenruhe zwischen Armenien und Aserbaidschan hält nicht
14.09.2022, 11:40 Uhr
Ein Krankenwagen bringt Verwundete in ein Hospital in der armenischen Hauptstadt Jerewan.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Armenien und Aserbaidschan werfen sich gegenseitig vor, die vereinbarte Waffenruhe gebrochen zu haben. Nachdem Russland diese vermittelt hat, fallen wieder Schüsse. Angaben über weitere Opfer gibt es nicht. Zuvor sterben rund 100 Soldaten auf beiden Seiten.
Einen Tag nach den schweren Kämpfen zwischen Armenien und Aserbaidschan haben sich die Kaukasusrepubliken gegenseitig Verstöße gegen die vereinbarte Feuerpause vorgeworfen. "Der Feind hat seinen Angriff unter Einsatz von Artillerie, Mörsern und großkalibrigen Schusswaffen" gegen den Ort Dschermuk wieder aufgenommen, teilte das armenische Verteidigungsministerium mit.
Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium beschuldigte seinerseits Armenien, aserbaidschanische Stellungen in der Nähe von Kelbadschar und Latschin beschossen zu haben.
Am Dienstag waren die schwersten Kämpfe seit dem Krieg zwischen den beiden Kaukasusrepubliken vor zwei Jahren aufgeflammt. Mindestens 100 Soldaten wurden insgesamt auf beiden Seiten getötet. Russland vermittelte nach eigenen Angaben eine Feuerpause zwischen den Nachbarstaaten, gegen die nun aber offenbar verstoßen wurde.
Nach einem ersten Krieg in den 1990er-Jahren hatten sich Armenien und Aserbaidschan im Herbst 2020 erneut einen Krieg um die umstrittene Region Berg-Karabach geliefert. Die sechswöchigen Gefechte mit mehr als 6500 Toten wurden durch ein von Russland vermitteltes Waffenstillstandsabkommen beendet. Dabei musste Armenien große Gebiete aufgeben. Anfang August dieses Jahres war die Gewalt erneut aufgeflammt.
Quelle: ntv.de, als/AFP