Politik

Provinzen teils völlig zerstört Weltbank: Wiederaufbau Syriens kostet 216 Milliarden Dollar

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Hauptstadt Damaskus wurde infolge des Krieges weitgehend zerstört.

Die Hauptstadt Damaskus wurde infolge des Krieges weitgehend zerstört.

(Foto: picture alliance / AA/photothek.de)

2011 bricht ein blutiger Bürgerkrieg in Syrien aus. Hunderttausende Menschen sterben infolge des Konflikts, viele Teile des Landes werden zerstört. Ende 2024 gelingt überraschend der Sturz des Assad-Regimes. Die neue Führung ringt um Unterstützung für den Wiederaufbau.

Der Wiederaufbau in Syrien nach mehr als 13 Jahren Bürgerkrieg könnte nach Schätzungen der Weltbank mehr als 216 Milliarden Dollar (192 Milliarden Euro) kosten. Zu diesem Ergebnis kam die Weltbank in ihrem Bericht. "Die bevorstehenden Herausforderungen sind immens, aber die Weltbank ist bereit, gemeinsam mit dem syrischen Volk und der internationalen Gemeinschaft" den Wiederaufbau zu unterstützen, erklärte der Leiter der Abteilung der Weltbank für den Nahen Osten, Jean-Christophe Carret.

Die Weltbank schätzt, dass sich die Kosten für den Wiederaufbau auf das Zehnfache des für 2024 prognostizierten Bruttoinlandsprodukts Syriens belaufen. Die direkten Schäden an der Infrastruktur, Wohngebäuden und anderen Gebäuden werde auf 108 Milliarden Dollar geschätzt, hieß es in dem Bericht der Weltbank.

Syrien ist durch den 13-jährigen Bürgerkrieg stark gezeichnet. Die Provinzen Aleppo und das Umland von Damaskus, wichtige Rebellenhochburgen, waren in den ersten Jahren des Kriegs schwerem Beschuss ausgesetzt und wurden laut dem Bericht der Weltbank am stärksten zerstört.

Der Konflikt hatte 2011 begonnen, nachdem Machthaber Baschar al-Assad Proteste gegen die Regierung gewaltsam niederschlagen ließ. Mehr als 500.000 Menschen wurden im Verlauf des Konflikts getötet. Die Infrastruktur des Landes wurde in weiten Teilen zerstört.

Neue Führung in Syrien wirbt um Partnerschaften

Am 8. Dezember des vergangenen Jahres stürzten Islamisten unter Führung der HTS-Miliz Assads Regierung und übernahmen die Macht in dem Land. Seitdem bemühen sich die neuen Machthaber in Syrien um Investitionen für den Wiederaufbau. Sie haben bereits Investitionsabkommen mit mehreren Ländern in der Region, darunter Saudi-Arabien, Katar und der Türkei, unterzeichnet.

Der syrische Finanzminister Mohammed Barnie bezeichnete den Bericht der Weltbank als "wichtige Grundlage", um das Ausmaß der massiven Zerstörungen und der Kosten für den bevorstehenden Wiederaufbau einzuschätzen. Jetzt sei es "mehr denn je unerlässlich", dass die internationale Gemeinschaft Unterstützung und Partnerschaften mobilisiere, "um Syrien dabei zu helfen, die grundlegende Infrastruktur wiederherzustellen, Gemeinden wiederzubeleben und die Grundlage für eine widerstandsfähigere Zukunft für seine Bevölkerung zu schaffen", betonte er.

Quelle: ntv.de, gri/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen