Griechische Inseln extrem belastet Wieder erreichen Tausende Syrer Piräus
31.08.2015, 11:50 Uhr
Sie sind glücklich, europäisches Festland erreicht zu haben.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Die Balkanroute bleibt für syrische Flüchtlinge der wichtigste Weg in die Freiheit. Zumeist führt sie über das Mittelmeer, wo die Migranten dann in Griechenland oder Italien stranden und von dort ihre Reise in den Norden oder Westen fortsetzen.
Der Zustrom syrischer Flüchtlinge nach Europa hält unvermindert an. An Bord der griechischen Fähre "Eleftherios Venizelos" gelangten 2500 Migranten im nahe Athen gelegenen Piräus ans Festland. Das Schiff hatte am Vorabend 988 Flüchtlinge aus der Insel Samos und 1512 aus der Insel Lesbos abgeholt. Bereits am Sonntagabend hatte eine andere Fähre weitere 1745 Migranten aus Lesbos nach Piräus gebracht. Dies sagte ein Offizier der Küstenwache. In ihrer Mehrheit stammen die Flüchtlinge aus Syrien.
Unterdessen ist ein Migrant vor der Insel Chios ertrunken. Er hatte es zusammen mit 13 anderen Flüchtlingen geschafft, mit einem Schlauchboot bis kurz vor dem Hafen der Insel zu kommen, als das Boot kenterte. Die anderen Insassen wurden gerettet, teilte die Küstenwache mit. Insgesamt wurden in den vergangenen drei Tagen 2492 Migranten im Meer vor den Inseln der Ostägäis aufgegriffen.
Auf der Insel Lesbos kam es am Sonntag zu Schlägereien zwischen Migranten verschiedener Nationalitäten. Ursache sei ein Streit in der Warteschlange vor der Polizei-Registrierstation gewesen, berichteten örtliche Medien. Allein auf Lesbos sollen inzwischen mehr als 11.000 Flüchtlinge auf eine Fähre zum griechischen Festland warten. Die Flüchtlinge ziehen von Piräus ins nahe Athen und von dort weiter zur griechisch-mazedonischen Grenze, um in Mazedonien in einen der Züge zu kommen, die nach Serbien und dort weiter nach Ungarn fahren.
Ungarn verlangt Klarheit
Nach den Schengen-Regeln dürften Flüchtlinge aus Ungarn nur mit gültigen Reisedokumenten und mit einem Visa des Ziellandes ausreisen. Dies hat dazu geführt, dass sich eine wachsende Zahl an Flüchtlingen, die in Ungarn als Asyl-Bewerber registriert sind, aber nach Deutschland wollen, in den Bahnhöfen aufhalten.
Der Sprecher der ungarischen Regierung warf der Bundesregierung vor, sie habe unter den syrischen Flüchtlingen enorme Hoffnungen geweckt. Deutschland hatte in den vergangenen Tagen die Regelung ausgesetzt, dass Flüchtlinge aus Syrien wieder in das Land der Erstregistrierung in der EU zurückgebracht werden müssen.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa/rts