Politik

Hat Merkel abgekupfert? "Wir schaffen das" stammt von Gabriel

Gabriel wird Merkel das Copyright wohl kaum streitig machen. Oder doch?

Gabriel wird Merkel das Copyright wohl kaum streitig machen. Oder doch?

(Foto: imago/CommonLens)

Es ist der wohl prägende Ausspruch der Kanzlerschaft Angela Merkels. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr, am 31. August 2015, fällt in der Bundespressekonferenz der Satz: "Wir schaffen das". Doch stammt er tatsächlich von ihr?

Vor ziemlich genau einem Jahr hat Bundeskanzlerin Angela Merkel den Satz "Wir schaffen das" gesagt. Seither steht er für die Flüchtlingspolitik der CDU-Chefin. Diese Aussage sei richtig gewesen, betonte Merkel dieser Tage mehrfach. Dennoch ist der Satz vielfach kritisiert worden von der Schwesterpartei CSU und auch vom Koalitionspartner SPD.

Insbesondere SPD-Chef Sigmar Gabriel arbeitet sich an dem Satz ab. Es reiche nicht aus, ihn nur ständig zu wiederholen. Aus "Wir schaffen das" müsse "Wir machen das" werden, lautet die Kritik. Auch die Grünen fordern, den Satz durch ein "Wir machen das jetzt" abzulösen. Doch nun gibt es Wirbel ums Copyright: Ein auf der Website von Sigmar Gabriel veröffentlichtes Video legt nahe, dass die Urheberschaft des Satzes wohl gar nicht bei Merkel liegt, sondern bei Gabriel.

Die Sendung verweist auf ein Internetvideo des SPD-Vorsitzenden zur Flüchtlingspolitik, veröffentlicht von der SPD am 22. August 2015 - also neun Tage vor Merkels Auftritt in der Bundespressekonferenz. "Frieden, Menschlichkeit, Solidarität, Gerechtigkeit, das zählt zu den europäischen Werten. Jetzt müssen wir sie unter Beweis stellen. Ich bin sicher: Wir schaffen das", sagt Gabriel am Ende des Clips. Prompt kommen Spekulationen auf: Hat Angela Merkel den Satz abgekupfert?

In sozialen Medien wird aber auch von einer "Rache des Archivs" gesprochen und von einem weiteren Beleg für Gabriels vermeintlichen Schlingerkurs. So ätzt CDU-Generalsekretär Peter Tauber bei Twitter: "Was denn nun Sigmar Gabriel?" Verlinkt ist ein Video mit dem Titel: "Sigmar Gabriel: heute hü, morgen hott". Der Wahlkampf lebt.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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