Politik

Steinmeier zur Wahl Trumps "Wir wissen nicht, was auf uns zukommt"

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im Wahlkampf nennt Außenminister Steinmeier Donald Trump einen "Hassprediger". Nun muss sich die Bundesregierung früher oder später mit dem neuen US-Präsidenten an den Verhandlungstisch setzen. Doch wie ist das Verhältnis zwischen Berlin und Washington?

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier dringt darauf, dass der künftige US-Präsident Donald Trump bald seine außenpolitischen Ziele festlegt. "Wir wissen nicht, was auf uns zukommt." Es sei dringend, dass die neue Administration sich schnell sortiere und Positionen der neuen US-Regierung entwickle, sagte der SPD-Politiker "Spiegel Online". Die Bundesregierung werde jedenfalls ihre Sicht der Dinge deutlich machen.

"Ich weiß aus zahlreichen Gesprächen mit europäischen Nachbarn, wie irritiert sie über abschätzige Äußerungen über die Nato und Nato-Partner sind", sagte Steinmeier zu Trumps Äußerungen im Wahlkampf. Abgesehen davon seien bei dem rechtspopulistischen Immobilienmilliardär sehr viele außenpolitische Fragen offen.

Steinmeier berichtete, er habe mehrfach Henry Kissinger in New York getroffen und über den zu erwartenden außenpolitischen Inhalt und das Personal von Donald Trump gesprochen. "Auch der ehemalige republikanische US-Außenminister, zu dem noch jeder amerikanische Politiker in der Hoffnung auf guten Rat gepilgert ist, wusste keine Antwort. Und mit ihm tappt die ganze außenpolitische Community in Washington im Dunklen", sagte Steinmeier.

Zugleich rechtfertigte der Bundesaußenminister seine Bemerkung vom August, Trump sei ein "Hassprediger". "Wie in den USA Wahlkampf gemacht wurde - die Dinge, die gesagt wurden und der Ton, der dabei angeschlagen wurde - das hat mich verstört und nicht nur mich", sagte Steinmeier. "Dass Donald Trump seinen Anteil an der scheinbar grenzenlosen Konfrontation hatte, wird doch niemand bestreiten. Aber jetzt kommt es darauf an, ob der Präsident Trump genauso handelt wie der Wahlkämpfer Trump", mahnte der SPD-Politiker. Er könne auch verstehen, dass viele Deutsche sich nach der Wahl Trumps zum US-Präsidenten Sorgen machten. "Unsicherheit entsteht aus Ungewissheit."

Quelle: ntv.de, kpi/AFP

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