Politik

Kritik an Saudi-Arabien Zahl der Hinrichtungen steigt sprunghaft an

Amnesty-Aktivisten demonstrieren für den in Saudi-Arabien inhaftierten Blogger Raif Badawi

Amnesty-Aktivisten demonstrieren für den in Saudi-Arabien inhaftierten Blogger Raif Badawi

(Foto: picture alliance / dpa)

Seit Jahren rügen Menschenrechtsaktivisten die Anwendung der Todesstrafe im streng islamisch regierten Saudi-Arabien. Geholfen hat das offenbar nichts: Die Zahl der Hinrichtungen nähert sich 2015 einem 20 Jahre alten Rekordwert an.

In Saudi-Arabien sind nach Angaben von Amnesty International in diesem Jahr bereits 151 Menschen hingerichtet worden. Dies sei die höchste Zahl seit 1995, als 192 Todesurteile vollstreckt worden sein, teilte die Menschenrechtsorganisation mit. Im Vergleich zum Gesamtjahr 2014, als insgesamt 90 Menschen exekutiert wurden, sei dies ein alarmierender Anstieg um zwei Drittel. Hinrichtungen seien unter allen Umständen "abscheulich", es sei jedoch besonders beunruhigend, in welchem Maße Saudi-Arabien die Menschenrechte missachte und Menschen nach oftmals unfairen und politisch motivierten Prozessen exekutiere.

In dem erzkonservativen Königreich werden Vergewaltigung, Mord, Abkehr von der Religion, Raub und Drogenhandel mit der Todesstrafe geahndet - in Anwendung einer rigorosen Auslegung der Scharia. Saudi-Arabien steht wegen Menschenrechtsverletzungen immer wieder in der Kritik. Ende Oktober hatte der Oberste Gerichtshof das Todesurteil gegen den schiitischen Geistlichen Scheich Nimr al-Nimr, dessen Neffen sowie zwei Minderjährige bestätigt. Sie waren wegen Protesten gegen das sunnitische Königshaus verhaftet worden.

Quelle: ntv.de, shu/AFP

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