Politik

Knappe Einigung bei Klimagipfel Zumindest die Eckpunkte stehen

3mjc0644.jpg4881688255409385527.jpg

Der UN-Klimagipfel in Lima einigt sich auf einen Minimalkompromiss und kann damit ein Scheitern in letzter Sekunde abwenden. Nach tagelangen Verhandlungen einigen sich die UN-Mitgliedsstaaten auf eine Lastenteilung bei der CO2-Reduzierung.

Die UN-Klimakonferenz hat sich in einem Minimalkonsens auf erste Grundlagen für einen Weltklimavertrag verständigt. Die 195 Länder verabschiedeten in Lima einen Beschlusstext, der aber nur sehr vage Kriterien für die nationalen Klimaschutzzusagen definiert, die im Frühjahr 2015 vorgelegt werden sollen. Umweltverbände sprachen von einem "gefährlich schwachen Text".

"Das Dokument ist verabschiedet", sagte Perus Umweltminister Manuel Pulgar-Vidal, der als Gastgeber die Verhandlungen leitete, zum Applaus und Jubel der erschöpften Delegierten.

195 Länder hatten ihre Delegierten nach Lima geschickt.

195 Länder hatten ihre Delegierten nach Lima geschickt.

(Foto: REUTERS)

Die Bundesregierung bewertet die Beschlüsse als solide Basis für den geplanten Weltklimavertrag. "Ich bin nicht enttäuscht. Ich bin erschöpft, aber froh, dass wir ein Ergebnis gefunden haben", sagte Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth in Perus Hauptstadt. "Das waren sehr zähe Verhandlungen. Wir haben nun ein Ergebnis, das alle Möglichkeiten eröffnet, zu einem ambitionierten Klimavertrag zu kommen." Der ursprüngliche Entwurf sei noch einmal abgeschwächt worden. "Das hätten wir uns als Europäische Union und in Deutschland anders gewünscht."

Ein weiteres Jahr Zeit

Der Rohentwurf für einen Weltklimavertrag ist dem Beschluss als Textanhang angefügt. Die 37 Seiten umfassende Vorlage enthält allerdings mehr Fragen als Antworten, denn sie listet zahlreiche unterschiedliche Optionen auf, die von den Delegationen in Lima lediglich als eine erste Verhandlungsgrundlage formell anerkannt wurden. Die Details werden erst Anfang Dezember 2015 bei der UN- Klimakonferenz in Paris verhandelt und entschieden.

Das übergreifende Ziel ist es, die Erderwärmung auf höchstens zwei Grad zu begrenzen. Nach Studien des Weltklimarates müssten für eine Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad die Emissionen weltweit um 40 bis 70 Prozent bis 2050 reduziert werden, und auf nahe null bis Ende des Jahrhunderts.

Insgesamt war zwei Wochen lang in Lima um die Aufteilung der Lasten zwischen Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern gerungen worden, wobei bis zuletzt eine Einigung fraglich schien.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen