Comeback als Wirtschaftsministerin Zypries folgt auf Gabriel
24.01.2017, 19:07 Uhr
Brigitte Zypries zog 2005 erstmals in den Bundestag ein.
(Foto: picture alliance / dpa)
Sigmar Gabriel verzichtet auf Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur, er will künftig Außenminister sein. Als seine Nachfolgerin im Wirtschaftsministerium ist eine treue Weggefährtin von Altkanzler Gerhard Schröder vorgesehen: Brigitte Zypries.
Politisch groß geworden ist Brigitte Zypries unter Altkanzler Gerhard Schröder, jetzt könnte die altgediente Sozialdemokratin neue Wirtschaftsministerin werden: Die 63-jährige Juristin ist als Nachfolgerin von Sigmar Gabriel als Wirtschaftsminister vorgesehen, wenn der SPD-Chef seinen bisherigen Ministerposten im Kabinett der großen Koalition abgibt.
Regierungserfahrung hat die Abgeordnete, die derzeit Parlamentarische Staatssekretärin in Gabriels Ressort ist, allemal: Von 2002 bis 2009 war sie Bundesjustizministerin - zunächst unter Rot-Grün und dann in der ersten großen Koalition unter Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Ihre Feuertaufe bestand die Juristin, als Schröder die damalige Staatssekretärin im Bundesinnenministerium bei der Flutkatastrophe von 2002 zur Leiterin des Krisenstabs machte. Das entschlossene Vorgehen der Behörden galt als ein Grund dafür, dass Schröder damals doch noch der Wahlsieg gelang. Da war es keine Überraschung, dass die resolute Spitzenbeamtin mit einem Kabinettsposten belohnt wurde. In den Bundestag zog Zypries erstmals 2005 ein.
Während ihrer Amtszeit als Justizministerin setzte sich Zypries für mehr Verbraucherrechte ein, brachte aber auch härtere Antiterror-Gesetze mit auf den Weg. Sie machte sich zugleich für eine Regelung zur Patientenverfügung und ein besseres Adoptionsrecht für Schwule und Lesben stark.
2013 übernahm Zypries im Wahlkampfteam des damaligen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück die Zuständigkeit für Verbraucherpolitik. Nach der Wahl bekam sie dann in der großen Koalition den Posten der Parlamentarischen Staatssekretärin unter Gabriel. Sie ist damit auch die Luft- und Raumfahrtkoordinatorin der Bundesregierung
Ministerin von Schröder
Zypries wurde am 16. November 1953 in Kassel geboren und studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaft in Gießen. Dort arbeitete sie zunächst fünf Jahre lang als wissenschaftliche Mitarbeiterin, bevor sie Referentin in der Hessischen Staatskanzlei und anschließend am Bundesverfassungsgericht wurde.
1991 ging Zypries nach Niedersachsen. Dort machte sie der damalige Ministerpräsident Schröder erst zur Referats- und dann zur Abteilungsleiterin in der Staatskanzlei. Von 1997 bis 1998 war sie in Hannover Staatssekretärin im Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales.
Als Schröder 1998 nach Berlin ging, nahm er Zypries mit. Mit dem damaligen Start von Rot-Grün übernahm sie den Posten einer verbeamteten Staatssekretärin im Bundesinnenministerium.
Quelle: ntv.de, Jürgen Petzold, AFP