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USA erlauben Ukraine Angriffe Russland droht mit "asymmetrischer" Reaktion

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Die Ukraine kann nun theoretisch mit US-Patriot-Flugabwehrsystemen Flugzeuge auf russischem Gebiet abschießen - und so die Großstadt Charkiw schützen.

Die Ukraine kann nun theoretisch mit US-Patriot-Flugabwehrsystemen Flugzeuge auf russischem Gebiet abschießen - und so die Großstadt Charkiw schützen.

(Foto: picture alliance / SvenSimon)

Nachdem die USA der Ukraine erlaubt haben, die von Washington gelieferten Waffen für Angriffe auf russisches Territorium einzusetzen, folgen die erwarteten scharfen Worte aus Moskau. Es wird mit einer "asymmetrischen" Reaktion gedroht. Ein Experte warnte erst kürzlich vor Putins "Assen im Ärmel".

Russland hat auf die Erlaubnis der USA zu Angriffen auf russisches Territorium reagiert. Andrei Kartapolow, der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der Staatsduma, sagte laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti: "Auf den Verlauf der Spezialoperation wird sich das in keiner Weise auswirken." Zugleich sagte er, die USA würden die Eskalation verschärfen. "Wir werden antworten. Asymmetrisch, aber empfindlich."

Genaueres führte Kartapolow nicht aus. Unter asymmetrisch werden in der Regel Angriffe verstanden, die sich von denen der Gegenseite unterscheiden. Oberst a. D. und Militärexperte Ralph Thiele warnte zum Beispiel kürzlich erst bei ntv davor, Putin zu unterschätzen. "Putin hat Asse im Ärmel. Er ist elektronisch in den Hightech-Bereichen, Drohnen und auch im Weltraum viel besser, als wir ihm das unterstellt haben. Von daher bleibt er gefährlich."

Nach der US-Erlaubnis teilte auch Deutschland mit, dass man Angriffe auf russisches Territorium zur Verteidigung Charkiws erlaube. "Es geht um die Befreiung des ukrainischen Staatsgebiets, und wir haben mit der Ukraine vereinbart, dass die von uns gelieferten Waffen dazu völkerrechtskonform eingesetzt werden", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in einer Presseerklärung.

Selenskyj: Russen jagen Ukrainer

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Der ukrainische Präsident Selenskyj sagte in einem Interview mit dem "Guardian", die Verzögerung von Biden beim Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele in Russland habe dazu geführt, dass die Kreml-Kräfte die Ukraine auslachten und das ukrainische Volk "jagen" könnten. Laut Selenskyj hätten die Ausflüchte des Weißen Hauses Menschenleben gekostet.

"Ich halte es für absolut unlogisch, dass wir [westliche] Waffen haben und die Mörder, die Terroristen, die uns töten, auf der russischen Seite sehen. Ich glaube, manchmal lachen sie einfach über diese Situation", sagte Selenskyj. "Es ist, als ob man für sie auf die Jagd geht. Auf der Jagd nach Menschen. Sie verstehen, dass wir sie sehen können, aber wir können sie nicht erreichen."

Quelle: ntv.de, rog

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