Nudeln mit Öko-Test Ausgerechnet zwei Bio-Spaghetti sind "mangelhaft"
22.02.2024, 12:19 Uhr Artikel anhören
Die Sensorikexperten waren mit Geschmack und Mundgefühl aller Spaghetti zufrieden.
(Foto: imago/CHROMORANGE)
Kaum etwas, das Italien kulinarisch zu bieten hat, wird hierzulande verschmäht. Dementsprechend beliebt sind auch Spaghetti. Öko-Test hat eine Gabel voll genommen und musste bei zwei Produkten Ungutes feststellen. Auf breiter Front können die meisten Produkte aber überzeugen.
Hartweizengrieß, Wasser und etwas Salz. Mehr ist nicht drin in Spaghetti. Und die Menschen in Deutschland lassen es sich schmecken. An die zehn Kilo Nudeln werden hierzulande pro Kopf und Jahr vertilgt. Und Spaghetti sind den Deutschen am liebsten.
Die Frage, ob die Nudel ursprünglich aus China kommt, ist da eher uninteressant. Wichtiger ist bei solchen Mengen, ob die Qualität der Produkte stimmt. Um das herauszufinden, hat Öko-Test 37 klassische Spaghetti-Marken aus Hartweizengrieß eingekauft, bei Discountern, in Bio-Läden, Super- und Drogeriemärkten. Zu Preisen zwischen 0,79 bis 2,69 Euro pro 500 Gramm. Da es von großen Marken häufig auch eine Bio-Variante gibt, ergibt sich ein relativ hoher Anteil von 20 Bio-Produkten.
Bio-Spaghetti sind Testverlierer
Und überraschenderweise fällt der Test für die Bio-Produkte schlechter aus als für die konventionellen: Die höchsten Mineralölgehalte, die einzige Abwertung wegen Schimmelpilzgiften und der größte Rückstand an Glyphosat - alles das fand sich in Produkten mit Bio-Siegel.
Die "Bio Spaghetti" von Netto und die Edeka "Bio Spaghetti" fallen mit "mangelhaft" als Testverlierer durch. In beiden wies das mit der Untersuchung beauftragte Labor gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge) in Gehalten nach, welche die Tester als "stark erhöht" bewerten. Das sind Erdölbestandteile, die sich im menschlichen Fettgewebe und in Organen anreichern.
Aber immerhin fanden sich nur in acht Produkten Spritzgifte. In drei Fällen handelte es sich um den Unkrautvernichter Glyphosat. Dieser ließ sich unter anderem in den "K-Bio Spaghetti" von Kaufland nachweisen ("befriedigend"). Nur ein Produkt musste wegen Schimmelpilzgiften abgewertet werden. In den "Riesa Bio Spaghetti" maß das Labor einen auffälligen Gehalt an HT2-Toxinen. Die wirken zellgiftig und schädigen das Immunsystem ("befriedigend").
"Sehr gut" und günstig
Verzicht üben und Hunger leiden muss deshalb aber niemand, denn Pasta-Liebhaber haben die Wahl zwischen 25 Spaghetti-Marken, die rundum mit "sehr gut" abschnitten. Unter anderem waren dies die günstigen "Combino Spaghetti" von Lidl, die "Mondo Italiano Spaghetti" von Netto und die "Penny Spaghetti" (alle 0,79 Euro).
Quelle: ntv.de, awi