Gebühren, Zinsen, Dispo Das sind die besten Girokonten für Verbraucher
05.05.2023, 07:06 Uhr
Die Zeiten, in denen fast alle Banken mit kostenlosen Angeboten lockten, sind vorbei.
(Foto: IMAGO/Zoonar)
Zwei Prozent Habenzins auf dem Girokonto – und das (fast) ohne Gebühren: Der Gewinner des aktuellen FMH-Vergleichs punktet mit hervorragenden Konditionen. Doch auch andere Angebote können sich sehen lassen.
Der Weg zum Geld eines Kunden führt für die meisten Banken immer noch über das Girokonto. Hier erhalten die Institute einen guten Einblick in dessen finanzielle Verhältnisse - und können ihn so gezielt auf andere Produkte ansprechen.
Die Zeiten, in denen fast alle Banken deshalb mit kostenlosen Angeboten lockten, sind zwar vorbei. Wer genau hinsieht, kann bei der Wahl des richtigen Kontos aber dennoch eine Menge Geld sparen - oder sogar verdienen.
Zugegeben: Inzwischen knüpfen selbst die besten Anbieter den Verzicht auf Gebühren an bestimmte Bedingungen. Wer diese Anforderungen erfüllt, kommt aber noch immer ausgesprochen günstig davon - und kassiert mitunter sogar sehr passable Zinsen aufs Guthaben.
Im Auftrag von ntv hat die FMH-Finanzberatung ermittelt, welche Banken ihren Kunden diesbezüglich die besten Angebote machen. Keine leichte Aufgabe. Denn in die Bewertung flossen sowohl Kontoführungsgebühren, die Kosten für Kredit- und Girokarte, als auch die Dispozinsen und die Besonderheiten jeder einzelnen Bank ein.
Warum die Dispozinsen so wichtig sind
Um herauszufinden, welche Bank beim Girokonto am kundenfreundlichsten agiert, hat die FMH bei der Bewertung folgende Schwerpunkte gesetzt:
- Dispozinsen machen im aktuellen Vergleich ein Drittel der Gesamtbewertung aus. Viele Anbieter haben in den vergangenen Monaten gerade beim Dispo extreme Aufschläge eingeführt: Inzwischen liegt der durchschnittliche Dispozins laut FMH-Datenbank bei satten 11,25 Prozent - vor einem Jahr waren es erst gut neun Prozent. Wenn also ein Anbieter nach wie vor einen Dispozins von weniger als acht Prozent verlangt, dann muss sich dies in der Bewertung auch positiv bemerkbar machen. Einige Spezialbanken, die keinen Dispo anbieten, wurden in der Auswertung nicht berücksichtigt.
- Die Habenzinsen spielten bei der Auswertung eine kleinere Rolle, weil FMH bei den 58 ausgewerteten Banken nur eine Bank mit einem nennenswerten Guthabenzins entdeckt hat, die C24 Bank. Sie bietet dafür auch gleich zwei Prozent. Ebenso berücksichtigt die FMH, wenn die Girobank ein attraktives Tagesgeld-Angebot für Neukunden vorhält.
- Negativ auf die Platzierung wirkte sich aus, wenn die Bank bereits ab der 51. Buchung pro Monat eine Buchungsgebühr verlangt - selbst wenn es nur zehn oder 20 Cent sind. Der Grund: 50 Buchungsvorgänge pro Monat kommen schnell zusammen, gerade, wenn ein Kunde - wie von den Banken gewünscht - regelmäßig mit Girocard oder Debitkarte bezahlt. Es ist nicht kundenfreundlich, wenn eine Bank sowohl über den Einsatz von Plastikgeld verdient und zusätzlich für den häufigen Einsatz der Karten noch extra Gebühren verlangt.
- Zu guter Letzt schlugen sich auch die Kosten für Girocard oder Debitkarte in der Bewertung nieder. Eigentlich braucht man primär eine Girocard, aber gleichzeitig wollen die Banken ihre Debitkarte an die Frau oder Mann bringen: Sie verdienen mit den Umsatzbeteiligungen zusätzliches Geld. Auch hier fragt man sich allerdings, warum etliche Anbieter dann zusätzlich noch eine Jahresgebühr verlangen, so FMH - zumal es Banken gibt, die beweisen, dass es anders geht.
Acht Banken bieten sehr gute Konditionen
Immerhin acht von 58 Banken erhalten für ihre Giro-Angebote von FHM die Bestnote "sehr gut". Bei den Direktbanken glänzt vor allem die schon erwähnte C24 Bank mit zwei Prozent Habenzins auf dem Girokonto und einer weitgehend kostenlosen Kontoführung. Ebenfalls sehr gut sind die Deutsche Skatbank und die ING.
Bei den Geschäftsbanken punkten Meine Bank aus dem Hochtaunus, die HypoVereinsbank und die Targobank.
Die Taunus Sparkasse und die PSD Bank Berlin Brandenburg haben bei den regionalen Anbietern die Nase vorn.
Wer individuelle und aktuelle Giro-Informationen sucht, findet dies im ntv-Girokontenvergleich.
Quelle: ntv.de, awi