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In Sekundenschnelle überweisen Echtzeitüberweisungen kosten ab 2025 nicht mehr extra

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In Deutschland und den 19 weiteren Euro-Ländern müssen Banken künftig standardmäßig Überweisungen anbieten, die weniger als zehn Sekunden dauern.

In Deutschland und den 19 weiteren Euro-Ländern müssen Banken künftig standardmäßig Überweisungen anbieten, die weniger als zehn Sekunden dauern.

(Foto: dpa)

Haben Sie sich schon einmal darüber geärgert, dass Sie tagelang auf den Eingang von Bankzahlungen warten müssen? Gute Nachrichten: Es soll alles besser werden und vor allem günstiger.

Banken dürfen für Echtzeitüberweisungen in Euro künftig keine Zusatzgebühren mehr verlangen. Die EU-Länder billigten dazu am Montag in Brüssel abschließend eine Verordnung. Echtzeitüberweisungen dürfen danach nicht mehr kosten als herkömmliche, die in der Regel kostenlos sind. Die neuen Regeln greifen ab Herbst 2025.

In Deutschland und den 19 weiteren Euro-Ländern müssen Banken künftig standardmäßig Überweisungen anbieten, die weniger als zehn Sekunden dauern - und das rund um die Uhr und nicht nur während der Geschäftszeiten. Das Europaparlament hatte dem bereits Anfang Februar zugestimmt.

Im entsprechenden Verordnung sind unter anderem die folgenden Vereinbarungen festgehalten:

  • Eine Sofortüberweisung soll unabhängig vom Tag oder der Stunde ausgeführt und sofort verarbeitet werden, innerhalb von zehn Sekunden, ebenso schnell soll der Zahler eine Quittung erhalten.
  • Ein Zahlungsdienstleister sollte den Transaktionsbetrag unverzüglich in Euro umrechnen, wenn die Zahlung von einem Konto erfolgt, das nicht auf Euro lautet.
  • Zahlungsdienstleister sollten über eine zuverlässige und aktuelle Betrugserkennung verfügen und Maßnahmen ergreifen, die verhindern, dass eine Überweisung an einen unbeabsichtigten Zahlungsempfänger gesendet wird.
  • Zahlungsdienstleister müssen außerdem zusätzliche Maßnahmen zur Verhinderung krimineller Aktivitäten (zum Beispiel Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung) einführen.
  • Für Sofortzahlungen sollten im Vergleich zu herkömmlichen Transaktionen in Euro keine zusätzlichen Gebühren erhoben werden.
  • Auch Mitgliedstaaten, deren Währung nicht der Euro ist, müssen die Regeln anwenden, allerdings nach einer längeren Übergangsfrist.

Nach Angaben der EU-Kommission machten Echtzeitüberweisungen zuletzt nur elf Prozent aller in der EU getätigten Euro-Transfers aus. Normalerweise gehen überwiesene Summen nach einem Tag auf dem Konto des Empfängers ein. Durch Wochenende oder Feiertage kann es aber mehr als 72 Stunden dauern. Mit Sofortzahlungen können Privatpersonen und Unternehmen bequemer und effizienter bezahlen und Zahlungen empfangen.

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Zudem geht die EU mit der Verordnung stärker gegen Finanzkriminalität vor, wie der Rat als Vertretung der Mitgliedsländer mitteilte. Die Institute sind künftig verpflichtet, die Kontonummer und den Namen des oder der Begünstigten abzugleichen. Damit seien die Nutzer besser vor Betrug geschützt, hieß es in Brüssel.

Das Gesetz soll bis April in Kraft treten und greift dann nach einer 18-monatigen Übergangfrist, also voraussichtlich im Herbst 2025. In Nicht-Euro-Ländern gilt die Novelle ab 2027 für Überweisungen in Euro und ab 2028 für solche in den jeweiligen nationalen Währungen.

Quelle: ntv.de, awi/AFP

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