Shampoo gegen trockenes Haar Fünf von 20 fallen durch
31.05.2020, 19:17 Uhr
Wunder sollte man sich vom Shampoos nicht erwarten aber gute Pflege.
(Foto: imago/PhotoAlto)
Die Sehnsucht nach schönem Haar ist groß. Erst recht, wenn die Pracht störrisch und strohig in alle Richtungen steht. Zumindest laut Werbung ist dem genannten Problem beizukommen - mit der Wahl des richtigen Reinigungsmittels. Öko-Test weiß, welches Shampoo was taugt.
Vorher: strohig, spröde, stumpf. Nachher: glänzend, geschmeidig, gepflegt. Die Verpackung mancher Shampoos für trockenes Haar liest sich vielversprechend. Als könne ihr Inhalt toten Hornfasern – nichts anderes ist ja der sichtbare Teil unserer Haare – neues Leben einhauchen. Nun ja, Werbung verspricht ja so einiges.
Öko-Test wollte es wissen und hat für die Juni-Ausgabe 20 Produkte für trockenes Haar unter die Lupe genommen. Und herausgefunden: Es ist nicht alles Gold, was Glanz verspricht. Nur gut die Hälfte der getesteten Shampoos ist richtig empfehlenswert.
Aber was genau schütten wir da bei der Haarwäsche auf unseren Kopf – und in die Umwelt? Das wollte Öko-Test ganz genau wissen, und hat 20 Shampoos aus der Drogerie speziell für trockene Haare ins Labor geschickt.
Naturkosmetik kann punkten
Ergebnis: Alle sieben zertifizierten Naturkosmetika und ein konventionelles Shampoo, das Alterra-Produkt von Rossmann, schneiden mit "sehr gut" ab. Also insgesamt achtmal die Bestnote. Sie punkten bei der Test-Taskforce unter anderem, weil sie neben Schadstoffen auch auf Silikone, die sich auf Dauer beschwerend im Haar anlagern, und PEG-Derivate, die das Haar durchlässiger für andere Stoffe machen, verzichten. Drei weitere "Sehr gut"-Testsieger unter den Naturkosmetika sind: "Alverde Feuchtigkeits-Shampoo Bio-Kokosmilch" (2,44 Euro/250 ml), "Terra Naturi Shampoo Feuchtigkeit" (2,44 Euro/250 ml) und "Weleda Hafer Aufbau Shampoo" (9,14 Euro/250 ml).
Doch es gibt auch Produkte, die den Testern so gar nicht gefielen. Und zwar wegen ihrer bedenklichen Inhaltsstoffe. Die Wirksamkeit der Produkte wurde wie immer bei Öko-Test nicht begutachtet – das Magazin interessiert sich vor allem für die Gesundheits- und Umweltverträglichkeit der Waren. Das Ergebnis des Testlabors: zwei "mangelhaft", drei "ungenügend". Die mieseste Note räumten das "Guhl Feuchtigkeits-Aufbau Shampoo Kaktusfeigen-Öl", das "John Frieda Hydrate & Recharge Shampoo" und das "Pantene Pro-V Vita Glow Hydra Boost Shampoo" ab.
Allergisierend und meist auch umweltschädlich
Die Kritikpunkte der Tester: In dem Produkt von Guhl fanden sie eine problematische Menge an Formaldehyd und Abspaltungen davon. Diese Stoffe können die Schleimhäute reizen oder Allergien auslösen, stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Dazu wurde ein bedenklicher UV-Filter nachgewiesen, den auch das Shampoo von John Frieda enthält. Dies hat auf der Negativseite auch noch halogenorganische Verbindungen zu verbuchen – genauso wie das Pantene-Shampoo. Diese Stoffe wirken ebenfalls allergisierend und meist auch umweltschädlich. Eins der als "mangelhaft" beurteilten Haarwaschmittel enthält Lilial, das im Verdacht steht, fortpflanzungsschädlich zu wirken. Das Fazit der Tester: Es gibt genug Shampoos am Markt, die solche Stoffe nicht enthalten.
Quelle: ntv.de, awi