Warentest misst Gute Fieberthermometer schon ab 6 Euro
25.08.2021, 14:35 Uhr
Wer ein digitales Stabthermometer verwendet, sollte die Messung im Mund durchführen.
(Foto: imago/Michael Eichhammer)
Fieber ist die gesunde Reaktion des Körpers auf Viren und Bakterien. Es sorgt bei einer Infektion für optimale Arbeitsbedingungen des Immunsystems. Doch auf mehr als 40 Grad sollte es nicht steigen. Fieberthermometer helfen, eine Überhitzung zu erkennen. Warentest nennt geeignete Messgeräte.
Ist die Körpertemperatur nur leicht auf 37,6 Grad Celsius erhöht, bereitet das meist keine Sorgen. Im Gegenteil: Mit Fieber reagiert der Körper auf Krankheitserreger. Das Immunsystem heizt ein, läuft auf Hochtouren und kann so Viren und Bakterien abwehren. Doch steigt die Temperatur auf mehr als 40 Grad, läuft das System Gefahr, zu kollabieren. Ab 42 Grad drohen Bewusstlosigkeit und Krämpfe, bei Kindern eventuell schon bei geringeren Temperaturen. Deshalb sollte man Fieber unbedingt im Auge behalten - mit einem geeigneten Messgerät.
Hat man früher das Quecksilber-Fieberthermometer verwendet, gibt es heute schnellere und vor allem besser ablesbare Geräte auf dem Markt. Die Stiftung Warentest hat 20 Fieberthermometer auf ihre Tauglichkeit am heimischen Krankenlager getestet.
Drei unterschiedliche Gerätetypen
Dabei haben die Tester drei unterschiedliche Gerätetypen unter die Lupe genommen: Zunächst die "klassischen" Stabthermometer, die maximal mit 14,20 Euro kosten. Und aus dieser Gerätekategorie kommt auch der Testsieger. Das 6 Euro teure "Uebe Domotherm Rapid 10" bekommt die Gesamtnote "gut". Beim Praxistest hat nur ein Konkurrent besser abgeschnitten: das "Boso Bosotherm Flex" für 5,90 Euro. Allerdings haben die Tester hier festgestellt, dass die Messspitze Nickel abgibt. Das bedeutet keine akute Gefahr, kann aber Allergien auslösen.
Bei den Ohr- und Stirnthermometern hat der "Thermoscan 6" von Braun den Test mit Bravour gemeistert und wurde mit einem "gut" bedacht. Allerdings ist das Gerät mit 45 Euro auch ziemlich teuer. Und weder bei der sogenannten Temperaturmessung in der Praxis noch bei Messgenauigkeit sind die Ohr- und Stirnthermometer besser als die deutlich günstigeren Stabthermometer.
Bei den kontaktlosen Infrarotthermometern konnte nur ein Gerät Warentest überzeugen. Das "Easypix Thermogun TG2" für 35 Euro erzielte als einziges die Note "gut". Hier stimmten Messgenauigkeit und Alltagstauglichkeit. Bei den übrigen fünf Geräten gab es hier deutliche Abzüge - und das, obwohl die Preise teilweise deutlich höher liegen.
Richtige Anwendung entscheidend
Wer ein digitales Stabthermometer verwendet, sollte die Messung im Mund durchführen. Dabei muss die Messspitze unterhalb der Zunge neben der Zungenwurzel positioniert werden. Die genaueste Messung erfolgt allerdings rektal. Dabei wird das Thermometer in den Po eingeführt. Das Fieberthermometer in die Achselhöhle zu stecken ist keine gute Idee: Die hier erhobenen Werte sind eher ungenau. Eine Messung im Ohr oder auf der Stirn sind damit völlig zwecklos.
Bei den sogenannten Ohrthermometern sollte bei der Messung dafür gesorgt werden, dass der Sensor freie Bahn zum Trommelfell hat. Hier wird nämlich die Temperatur gemessen. Das gelingt, wenn das Ohr leicht nach hinten gezogen wird. Bei kontaktlosen Geräten empfiehlt es sich, Schweiß und Schmutz zu entfernen, die das Ergebnis der Messung beeinflussen können.
Quelle: ntv.de, awi