Wie viel mehr ist drin? Hier ist die Gehaltsprognose 2018
11.12.2017, 15:51 Uhr
Eine hohe Qualifikation im Beruf macht sich auch bei Gehaltserhöhungen bemerkbar.
(Foto: imago/RelaXimages)
Das Spiel zwischen Angebot und Nachfrage funktioniert. Sprich, die Wirtschaft brummt. Schön, wenn auch Arbeitnehmer in Form von steigenden Gehältern daran teilhaben. Laut einer Untersuchung ist dies der Fall. Aber nicht alle Einkommensgruppen profitieren gleich stark.
Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist weiter auf Rekordtief. Laut Bundesagentur für Arbeit sind derzeit knapp 2,4 Millionen Menschen hierzulande auf der Suche nach einem passenden Job. Geschuldet ist diese erfreulich niedrige Zahl der Wirtschaftsleistung, die seit Jahren kräftig wächst. Dennoch bemängeln Betroffene und Experten, dass die Löhne der Arbeitnehmer diese Entwicklungen nur unzureichend wiedergibt. Da tröstet es auch wenig, dass nicht der arm ist, der wenig hat, sondern der, der nie genug bekommen kann.
Wie auch immer, die Vergütungsanalysten von Compensation Partner haben einen Blick in die Glaskugel gewagt und erwarten, dass sich der vorsichtige Wachstumstrend hinsichtlich der Gehälter im nächsten Jahr eher verstärken als abschwächen wird. Immerhin. Demnach sind Gehaltssteigerungen von unter 2 Prozent bis zu 4,4 Prozent drin, je nach Berufsgruppe. Denn ein ein knappes Arbeitskräfteangebot treibt die Gehälter auf breiter Front nach oben und solange die Konjunktur brummt, ist kein Ende in Sicht.
So sieht das Portal für Positionen, die eine hohe Qualifikation erfordern, ein Wachstum zwischen 3,2 und 4,4 Prozent vorher. Dies gilt vor allem für die "Dauerbrenner", darunter viele Ingenieure, Mediziner und IT-Fachkräfte, aber zunehmend auch qualifizierte Mitarbeiter in den Bereichen Vertrieb, Rechnungswesen und Controlling, Einkauf oder Qualitätswesen.
"Ein Wachstum von 4,4 Prozent ist bereits ein hoher Wert. Er deutet die tatsächliche Entwicklung allerdings nur an. Denn dieser Wert wird vor allem durch Arbeitnehmer getrieben, die den Arbeitgeber wechseln", erklärt Tim Böger, Geschäftsführer von Compensation Partner. Ein Großteil dieser Gehaltserhöhung entfällt damit auf vergleichsweise wenige Personen, um die ein intensiver Wettbewerb tobt. Die begehrten Bewerber, die schon über Berufserfahrung verfügen, aber gleichzeitig noch flexibel sind, was Ort und Arbeitsweise betrifft, stehen oft nur für ein Gehalt von 10 bis 20 Prozent oberhalb des gewohnten Vergütungsniveaus zur Verfügung. Unternehmen, die diesem Trend hinsichtlich der Gehälter nicht folgen wollen oder können, sind allerdings oft nicht in der Lage, ihre offene Stellen zu besetzen und können ihr mögliches Wachstum nicht ausschöpfen.
Untere Einkommensgruppen müssen sich der Untersuchung zufolge mit deutlich niedrigeren Zuwächsen zufrieden geben. Hier sehen die Vergütungsanalysten im Schnitt lediglich Lohnsteigerungen, die sich unter zwei Prozent bewegen. Diese liegen damit unter der aktuellen Inflationsrate.
Quelle: ntv.de, awi