Ratgeber

Konflikte im Job So gehen Sie Streitgespräche konstruktiv an

Auf Augenhöhe kommunizieren?

Auf Augenhöhe kommunizieren?

(Foto: imago/Westend61)

Wer im Job ständig in Konflikte mit Kolleginnen und Kollegen verwickelt ist, geht wohl bald mit Bauchschmerzen zur Arbeit. Wichtig ist vor allem, Auseinandersetzungen ruhig anzugehen. Was hilft dabei?

Soziale Konflikte sind der größte Stressfaktor für Menschen überhaupt. Jeder Mensch hat bestimmte Werte, bei deren Verletzung er an die Decke geht. Der eine regt sich sehr über Ungerechtigkeit auf, der nächste über Unverbindlichkeit, wieder andere stört Unpünktlichkeit oder Respektlosigkeit. Zu erkennen, was einen stört, ist der erste Schritt, um den Konflikt souverän zu lösen. Denn dann kann man aus einer Situation aussteigen - und reagiert nicht impulsiv, wenn jemand bestimmte Knöpfe drückt.

Aber Konflikte am Arbeitsplatz drücken die Stimmung und beeinflussen die Leistung im Team. Wie sehr, hängt aber auch mit der Art und Weise zusammen, wie wir Streitgespräche führen. Beschäftigte können hier an ihrer eigenen Einstellung arbeiten.

Mehr zum Thema

Jella Heptner, Arbeitspsychologin bei der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) gibt in der Zeitschrift "Profi" (Ausgabe 02/2022) Tipps für heikle Konversationen:

  • Auf Augenhöhe kommunizieren: Gerade in Streitgesprächen sollte man das Gegenüber ernst nehmen und ehrliches Interesse zeigen. Am besten achtet man darauf, dass die Redeanteile beider Parteien ausgeglichen sind.
  • Nicht alles persönlich nehmen: Auch wenn Kritik oder Wut von anderen erst mal verletzen - in Konfliktsituationen gilt es, nicht jedes Wort persönlich zu nehmen. Besser: Erst mal Ruhe einkehren lassen und später ein sachliches Gespräch suchen.
  • Vorsicht mit Leistungsbewertungen: Ebenso ist es wichtig, Kritik an andere mit Fingerspitzengefühl zu vermitteln. Heptner rät, objektive Beobachtungen zu formulieren. Also statt "Du arbeitest zu langsam" eher sagen: "Ich musste lange auf deine Vorarbeiten warten. Das hat mich in Verzug gebracht. Wie bekommen wir das besser hin?"
  • Gute Absichten unterstellen: In dem Zusammenhang kann es helfen, dem Gegenüber ganz bewusst gute Absichten zu unterstellen. So vermeiden Beschäftigte, im Gespräch wütend oder verletzend zu werden.
  • Einen guten Abschluss finden: Und selbst wenn es im Gespräch hitzig zugeht, sollte man versuchen, die Konversation gut abzuschließen. Heptner rät zudem, das eigene Gesprächsverhalten im Nachgang zu reflektieren. Hat man zu einer guten Atmosphäre beigetragen oder nicht? Streit und Konflikte können so zu einem Lernprozess werden.

(Dieser Artikel wurde am Sonntag, 17. April 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, awi/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen