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Standmitteilungen an Versicherte Lebensversicherer müssen nachsitzen

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Seit Sommer 2018 sind die Versicherungsunternehmen zu mehr Transparenz in ihren Standmitteilungen verpflichtet.

(Foto: imago/Schöning)

Verschickt werden sie oft, informativ sind sie nur selten. Viele Standmitteilungen von Kapitallebensversicherungen gehen nach wie vor am Informationsbedarf von Verbrauchern vorbei. Es mangelt an Transparenz und Übersichtlichkeit. Die Verbraucherzentrale Hamburg bittet um Mithilfe.

Ist das Geld für die private Altersvorsorge gut und sicher angelegt? Einmal jährlich informieren Lebensversicherer ihre Kunden über die Entwicklung ihrer Police. Hier gibt es im Laufe der Jahre zwar einige Fortschritte, dennoch erfüllen noch immer nicht alle Standmitteilungen von Lebensversicherungen die gesetzlichen Vorgaben. Aus Sicht der Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH) mangelt es häufig an Transparenz und Übersichtlichkeit. Teilweise fehlen wichtige, gesetzlich geforderte Informationen.

Seit Sommer 2018 sind die Versicherungsunternehmen zu mehr Transparenz in ihren Standmitteilungen verpflichtet. Eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Hamburg hatte eine entsprechende verbraucherfreundliche Gesetzesänderung angestoßen.

Police bewerten und vergleichen können

Verpflichtend sind Angaben über die Leistung im Todesfall und die Summe, die nach unveränderter Fortführung des Vertrages bei dessen Ablauf sicher gezahlt wird. Genannt werden muss auch der Betrag, den Versicherte bei Verzicht auf Zahlung weiterer Beiträge erhalten würden, sowie der aktuelle Rückkaufswert des Vertrages. Verbraucher, die eine Police neu abgeschlossen haben, müssen zudem über die eingezahlten Beiträge informiert werden. Altkunden müssen diese auf Anfrage erhalten.

"Das neue Gesetz ist seit fast vier Jahren in Kraft. Noch heute halten sich nicht alle Lebensversicherer daran. Das darf nicht sein", kritisiert Sandra Klug von der Verbraucherzentrale Hamburg. "So machen einige Unternehmen beispielsweise weiterhin keine Angaben zur Ablaufleistung bei Beitragsfreistellung. Diese Information ist wichtig für die Kundinnen und Kunden, um ihre Police bewerten und vergleichen zu können."

Verbraucherzentrale über unzureichende Standmitteilungen informieren

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Haben Versicherte den Eindruck, dass das Schreiben ihrer Versicherung nicht den gesetzlichen Vorgaben entspricht, können sie sich bei der Finanzaufsicht Bafin beschweren. Für die Behörde sind diese Hinweise wichtig, um Erkenntnisse über Mängel zu erhalten. Einzelne Streitfälle kann die Bafin aber nicht verbindlich entscheiden. Hier sind dann die Gerichte gefragt.

Um sich einen Überblick, über die in diesem Jahr verschickten Standmitteilungen zu verschaffen, ruft die VZHH zur Mithilfe auf. "Wir bitten alle Verbraucherinnen und Verbraucher, uns die Standmitteilungen ihrer Versicherer zukommen zu lassen. Sollten wir Verstöße gegen die gesetzlichen Regelungen feststellen, werden wir dagegen vorgehen", so Klug. "Schicken Sie uns Ihre aktuellen Standmitteilungen an versicherungen@vzhh.de."

(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 01. Februar 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, awi

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