Ratgeber

Kinderschutz-Apps im Warentest Nur zwei sind gut

Ausschließlich auf die digitale Unterstützung sollten sich Eltern beim Medienkonsum ihrer Kinder nicht verlassen.

Ausschließlich auf die digitale Unterstützung sollten sich Eltern beim Medienkonsum ihrer Kinder nicht verlassen.

(Foto: imago images / Panthermedia)

Smartphone oder Tablet? Muss sein. Auch im Kinderzimmer. Teddy und Co haben noch nicht ausgedient, da üben Bildschirme eine magische Anziehungskraft aus. Doch beim Medienkonsum kann eine Menge schieflaufen, Apps sollen helfen, damit die Sache kindgerecht bleibt.

Eltern wissen um die Schwierigkeiten, ihren Nachwuchs von Bildschirmen jedweder Art fernzuhalten. Sollten die Kids ihre Zeit vorm Smartphone verdaddeln, tun Mütter und Väter gut daran, ihre Anstrengungen zu verdoppeln. Denn Kindern Grenzen zu setzen und ihre Sicherheit zu gewährleisten, sind zwei grundlegende Aufgaben von Eltern. Das gilt auch für die Internet- und Mediennutzung, auch wenn es nicht immer einfach ist, einen Überblick darüber zu behalten, was der Nachwuchs an Smartphone und Tablet so treibt.

Um die elterliche Überwachung einfacher zu gestalten, gibt es zahlreiche Kinderschutz-Apps mit unterschiedlichen Features. Die Stiftung Warentest hat neun dieser Applikationen genauer unter die Lupe genommen und festgestellt: Nur zwei von ihnen helfen wirklich weiter.

Mithilfe von Kinderschutz-Apps können Eltern die Zeit begrenzen, die ihr Kind online verbringt und den Zugriff auf bestimmte nicht altersgerechte Anwendungen oder Webseiten einschränken, die Sex, Gewalt und Waffen zeigen. Außerdem gibt es Applikationen, die eine Standortverfolgung anbieten und mithilfe von GPS-Daten genau zeigen, wo sich das Kind gerade befindet.

Medienkompetenz sowie Respekt und Vertrauen gefragt

Testsieger von Stiftung Warentest ist die App "Salfeld Kindersicherung" (KiSi), die mit einer Jahreslizenz von 19,95 Euro erschwinglich ist und durch kindgerechte Ansprache, sehr guten Funktionsumfang und pädagogische, elterliche Unterstützung überzeugt. KiSi ist einer der beiden Apps, die im Test mit der Note "gut" abschneiden.
Am schlechtesten kommt die teuerste Kinderschutz-App beim Test weg: "Wondershare Famisafe" kostet im Jahr mehr als 70 Euro und gleicht eher einem Spionagewerkzeug als einer Kinderschutz-App. Wegen ihrer bedenklichen Überwachungsfunktion bekommt die App lediglich die Note "ausreichend".

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Ausschließlich auf die digitale Unterstützung sollten sich Eltern aber nicht verlassen. Pädagogen und Medienprofis raten, mit den Kindern zu reden, sie in die Entscheidung, Kinderschutz-Apps zu verwenden, einzuweihen und Regeln für den Mediengebrauch zu etablieren. Dabei kann auch ein Internet-Leitfaden helfen.

Statt ihre Kinder einer übertriebenen Kontrolle auszusetzen oder sie gar auszuspionieren, sollten Eltern ihrem Nachwuchs Medienkompetenz aneignen sowie Respekt und Vertrauen entgegenbringen. Iren Schulz von der Initiative "Schau hin" empfiehlt: "Apps sind nur eine Hilfe und kein sicherer Schutz. Schützen Sie ihr Kind, indem Sie es zu kompetenter und kritischer Mediennutzung erziehen."

Quelle: ntv.de, awi

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