Warentest verschickt Päckchen Der beste Paketdienst ist ...
21.10.2022, 12:51 Uhr (aktualisiert)
4,57 Milliarden Sendungen transportierten diverse Paketdienste 2021 insgesamt in Deutschland.
(Foto: picture alliance/dpa)
Ärger mit dem Paketdienst? Kunden klagen oft über unberechenbare Zusteller. Warentest macht andere Erfahrungen. Im Praxistest kommen die Lieferungen meist pünktlich und heil an. Ein Anbieter kann mit Zuverlässigkeit und Unternehmensverantwortung punkten.
15 Millionen Sendungen stellen Paketdienste im Schnitt pro Werktag in Deutschland zu, in der Vorweihnachtszeit deutlich mehr. Ein immenser logistischer und menschlicher Aufwand. Die Stiftung Warentest hat geprüft, wie gut die fünf großen Anbieter ihre Dienstleistung erbringen. Außerdem sollten die Versender offenlegen, unter welchen Bedingungen ihre Boten arbeiten, und belegen, wie sie sich für den Umweltschutz engagieren.
Kunden klagen zwar oft über unberechenbare Zusteller. Im Paketdienste-Test der Stiftung Warentest kamen die Lieferungen aber meist pünktlich und heil an. Für ihre Untersuchung hatten die Tester 50 Pakete mit DHL, DPD, Hermes, GLS und UPS verschickt und zudem 10 Bestellungen von Amazon liefern lassen. Die meisten Pakete kamen trotz des zerbrechlichen Inhalts pünktlich und unversehrt an. Bruch lieferten nur zweimal GLS und einmal UPS, zu spät lieferte nur Hermes: Hier kamen zwei Pakete später als angekündigt.
Doppelsieg für DHL
Am besten schnitt DHL mit der Note 2,2 ab: Vor allem das Versenden klappte im Test dank des dichten Filialnetzes und der Möglichkeit, statt online auch vor Ort zu frankieren, gut. Zwar gab es ab und zu bei der Umleitung der Sendungen Probleme, es ging jedoch nichts kaputt - und in puncto Informationen, Schutz von persönlichen Daten und Geschäftsbedingungen bekam das Unternehmen die besten Noten.
Immerhin "befriedigend" waren DPD (Note 2,6) und Hermes (2,9). DPD punktete vor allem durch eine zuverlässige Zustellung mit engem Ankündigungszeitfenster und der Möglichkeit, den Lieferwagen online live zu verfolgen. Bei Hermes mussten die Tester zweimal vergeblich warten - das Paket kam erst einen beziehungsweise zwei Tage nach dem angekündigten Zustelltag. Kaputt ging jedoch nichts, und das Verschicken klappte gut.
Nur für "ausreichend" reichte es bei GLS (Note 3,6) und UPS (3,7). Bei beiden ging in zwei beziehungsweise einem von zehn Fällen der Paketinhalt zu Bruch. GLS erklärt zwar in den Geschäftsbedingungen, dass "besonders zerbrechliche" Gegenstände vom Transport ausgeschlossen sind - Stiftung Warentest fragte sich jedoch: Gilt das bereits für normale Glasvasen? Zudem gab es bei der Schadensmeldung Probleme: In einem Fall meldete sich das Unternehmen gar nicht zurück, im anderen verwies es für eine mögliche Entschädigung an den Absender.
UPS meldete in vier Fällen technische Probleme bei der Umleitung des Pakets. Allgemein klappte das Versenden und Empfangen nur "ausreichend", und auch die allgemeinen Informationen ließen mit der Note 3,7 zu wünschen übrig.
Verbesserte Unternehmensverantwortung
Im Test der Unternehmensverantwortung liegt ebenfalls DHL mit einem guten Testurteil vorne. Der Dienst verzichtet weitgehend auf Subunternehmer, zahlt bessere Löhne und ergreift mehr klimafreundliche Maßnahmen als die Konkurrenz. Das Engagement der anderen Dienste bewerten die Tester mit befriedigend. Ihre eigenen sozialen und ökologischen Strategien überzeugen zwar, diese finden sich aber oft nicht bei ihren Vertragspartnern wieder. Dennoch hat sich etwas in der Branche getan. Im Jahr 2014 lautete das Urteil für drei von fünf Anbietern noch mangelhaft.
(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 19. Oktober 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, awi/rka