Rechner gibt Auskunft So stark trifft Sie die aktuelle Inflation
14.04.2022, 06:53 Uhr Artikel anhören
Inflation? Das Geld verliert an Kaufkraft.
(Foto: imago stock&people)
Pendeln Sie weite Strecken mit dem Auto zur Arbeit? Oder geben Sie besonders viel Geld für Lebensmittel aus? Dann setzt Ihnen die derzeitige Teuerungsrate unter Umständen mehr zu als anderen. Wer herausfinden möchte, wie viel mehr, nutzt den Inflationsrechner des Statistischen Bundesamts.
Grundsätzlich gilt es anzumerken, dass sich die Preise in einer Marktwirtschaft immer wieder ändern. Manche Produkte werden teurer, andere billiger. Erhöhen sich die Preise von Waren und Dienstleistungen allgemein und nicht nur die Preise einzelner Produkte, so spricht man von Inflation.
Derzeit kennen die Preise für Verbraucherinnen und Verbraucher nur eine Richtung: Sie steigen. Laut Statistischem Bundesamt im März um 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Doch nicht jeder Haushalt und jede Person ist von der Teuerung gleichermaßen betroffen. Denn es kommt darauf an, wie sich die monatlichen Ausgaben aufteilen. Denn es gilt: Eine Hand auf der Herdplatte, die andere im Eisfach - fertig ist der Durchschnittswert.
So spüren Pendler Preisanstiege an der Zapfsäule eher als Berufstätige, die nah am Arbeitsplatz wohnen und Menschen, die ein Einfamilienhaus heizen müssen, die gestiegenen Kosten bei Öl und Gas eher als welche, die in einer Einzimmerwohnung leben. Die persönliche Mehrbelastung kann daher deutlich höher oder auch niedriger liegen als die durchschnittlichen 7,3 Prozent.
Inflationsrechner gibt Auskunft
Wer herausfinden möchte, wie hoch genau seine individuelle Teuerungsrate ausfällt, kann den Inflationsrechner des Statistischen Bundesamts nutzen. Darin lassen sich die eigenen monatlichen Konsumausgaben genauer den unterschiedlichen Güterbereichen zuteilen - etwa auf Ernährung, Wohnen, Mobilität und Freizeit.
Die Mieten zum Beispiel steigen dem Statistischem Bundesamt zufolge aktuell unterdurchschnittlich. Ein hoher Anteil der Miete an den Konsumausgaben insgesamt dämpft also die persönliche Inflationsrate. Überdurchschnittlich hohe Ausgaben für derzeit teure Nahrungsmittel und teures Heizöl hingegen bewirken genau das Gegenteil.
Wer vom persönlichen Inflationsrechner Gebrauch machen möchte, sollte zumindest annähernd wissen, welche monatlichen Gesamtausgaben anfallen und wie sich diese auf die einzelnen Bereiche aufteilen. Je genauer, desto exakter das Ergebnis. Möglich, dass dieses dann den einen oder anderen erschreckt. In diesem Fall gilt es stark zu sein oder, wenn möglich, seine Ausgaben zu reduzieren.
Inflation nicht per se schlecht
Ansonsten gilt es aber eine moderate Inflation von 2,0 Prozent zu begrüßen. Dies ist der Wert für den Euroraum, der von der EZB angestrebt wird.
Denn dauerhaft niedrige oder auf breiter Front sinkende Preise bürgen die Gefahr, dass Unternehmen und Verbraucher dazu verleitet sind, Investitionen in Erwartung noch weiter sinkender Preise aufzuschieben. Und dies kann dann die Wirtschaft bremsen - was unter Umständen den eigenen Arbeitsplatz in Gefahr bringt.
Quelle: ntv.de, awi/dpa