Ratgeber

Inflation Schnäppchen schlagen Zehn Tipps, um beim Lebensmitteleinkauf zu sparen

Mit etwas Disziplin lässt sich die Summe verkleinern ...

Mit etwas Disziplin lässt sich die Summe verkleinern ...

(Foto: imago/Westend61)

Auch wenn es dieser Tage Bedrückenderes gibt als die rasant steigenden Lebensmittelpreise im Supermarkt, bereitet das Bezahlen an der Kasse doch Sorge. Wie der enorme Preisanstieg dennoch etwas ausgebremst werden kann, lesen Sie hier.

Die Lebensmittelpreise in Deutschland ziehen weiter an. Und dürften wohl noch weiter steigen. Daran ist zunächst nichts zu ändern. Somit dürfte für viele Haushalte der Luxus, sich nach Lust und Laune den Einkaufswagen vollzupacken, erst mal vorbei sein. Personen mit einem knappen Haushaltsbudget stellt das vor große Herausforderungen.

Doch Verbraucher können mit dem richtigen Einkaufsverhalten die Haushaltskasse entlasten. Die Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH) erklärt, wie es geht.

1. Essensplan erstellen

Die Essenswoche sollte gut geplant sein. Wann wird zu Hause gegessen, wann etwas für die Arbeit benötigt? Wird alleine, mit der Familie oder mit Gästen gegessen? Geplant werden sollte, was sich gut verbinden lässt, auch hinsichtlich der benötigen Zutaten. Sollten Reste entstehen, sollte das Essen portionsweise eingefroren werden, um ein anderes Mal berücksichtigt zu werden.

2. Auf den Einkauf vorbereiten

Wer eine Einkaufliste schreibt, kauft - im Optimalfall - nicht mehr, als tatsächlich benötigt wird. Eine Liste ist auch ein gutes Mittel gegen die Tricks der Supermärkte und Hersteller, mit geschickter Platzierung und greller Werbung zu Impulskäufen anzuregen. Bis zu 50 Prozent machen diese Spontankäufe aus, die den Händlern gute Margen sichern.

Spontan gekaufte Sonderangebote vermitteln zwar das Gefühl, Geld zu sparen, doch was nützen einem Lebensmittel, die man gar nicht isst. Das gilt ebenso für Großpackungen mit Mengenrabatt (3 zum Preis von 2 / ab 3 Packungen günstiger). Die kosten erst einmal mehr, landen aber schlimmstenfalls im Müll, weil sie eigentlich nicht benötigt werden. Übrigens: Nicht hungrig einkaufen gehen. Es ist durch Studien belegt, dass hungrige Personen tendenziell größere Mengen an Lebensmitteln in ihren Einkaufswagen legen.

3. Sonderangebote im Blick behalten

Wer auf eine bestimmte Marke, auf ein bestimmtes Produkt nicht verzichten möchte, auch wenn sie etwas teurer ist, sollte bewusst auf Ankündigungen von Sonderangeboten im Supermarkt achten. Viele Marken verkaufen ihre Waren in regelmäßigen Abständen besonders günstig und kündigen dies in ihren Prospekten an. Wenn Sie diese Aktionen bewusst nutzen, kann Geld gespart werden. Dennoch sollte beachtet werden, dass Sonderangebote für Markenprodukte meist noch teurer sind als Eigenmarken in oft ebenso guter Qualität.

Auch mit dem Kauf nur noch kurz haltbarer Lebensmittel kann einiges an Geld gespart und obendrein etwas gegen die Verschwendung von Lebensmitteln getan werden. Viele Discounter und Supermärkte präsentieren Produkte, deren Mindesthaltbarkeitsdatum bald abgelaufen ist, in separaten Kartons zur Auslage und/oder sie weisen im Regal mit auffälligen Stickern auf die Produkte hin. Vor allem, wenn nach Lebensmitteln gesucht wird, die zeitnah zubereitet werden sollen, sind diese preiswerten Angebote eine gute Wahl.

Apps wie beispielsweise Too Good To Go helfen dabei, Lebensmittel in Supermärkten zu retten, die am nächsten Tag nicht mehr verkauft werden könnten. Für einen geringen Betrag geben auch immer mehr Restaurants, Supermärkte, Hotels oder Bäckereien die Lebensmittel ab, die sie sonst wegwerfen würden. Es ist also eine Win-win-Situation: Die Anbieter verdienen noch etwas, werden ihre übrig gebliebenen Brötchen und Speisen los – und Käufer kommen deutlich günstiger weg.

4. Grundpreise vergleichen

Der Grundpreis muss je Kilogramm oder 100 Gramm angegeben werden und hilft, das günstigste Produkt im Angebot zu finden. Denn Füllmengen sind oft bei gleichen Packungsgrößen und Preisen unterschiedlich. Es lohnt sich auch, den Grundpreis abgepackter Wurst- und Käsewaren mit dem der Ware an der Theke zu vergleichen. Oft sind die verpackten Waren etwas günstiger.

5. In die unteren Regale schauen

Viele Supermärkte sortieren günstige Produkte und Eigenmarken meist nicht auf Augenhöhe ein. Wer Geld sparen will, muss sich also etwas mühen, um an die günstigeren Produkte heranzukommen beziehungsweise diese zu erspähen. Daher werden diese auch Bückware genannt. Im direkten Blickfeld stehen in der Regel die teureren Markenprodukte.

6. Saisonales Obst und Gemüse kaufen

Obst und Gemüse der Saison sind in der Regel günstiger als zeitlose Ware. Aktuell sind das vor allem eingelagerte Äpfel, Kartoffeln, Möhren, Wirsing, Steckrüben, Kohl und Rote Bete. Auch aus diesen altbekannten und leider aus dem Blickfeld geratenen Lebensmitteln lassen sich schmackhafte und preiswerte Gerichte zaubern. Aus geschütztem Anbau (abgedeckt mit Vlies oder Folie) kommen jetzt bald Blumenkohl, Radieschen, Feldsalat und Rucola.

Auch bei Produkten, die direkt beim Erzeuger gekauft werden, kann gespart werden. Eine Recherche in der näheren Umgebung kann lohnen. Während im Supermarkt oft teure Markenäpfel (Pink Lady, Kanzi, Cosmic Crisp etc.) angeboten werden, kann man bei Erzeugern oft noch günstige Sorten finden.

7. Convenience meiden

Für Fertigprodukte, die das Rühren, Schnippeln oder Putzen sparen, muss in der Regel draufgezahlt werden. Verzichtet man auf diesen küchentechnischen Service der Anbieter, lässt sich Geld einsparen. Wer drei Euro mehr am Tag für Fertiglebensmittel ausgibt, ist pro Jahr immerhin mehr als 1000 Euro los.

8. Hamsterkäufe vermeiden

Öl ist gerade Mangelware. Vor allem Sonnenblumenöl sucht man im Supermarkt derzeit oft vergebens. Doch das ist kein Grund, zum Hamster zu werden, denn es handelt sich lediglich um vorübergehende Lieferengpässe. Hamsterkäufe treiben die Preisspirale weiter an – und das nützt niemandem. Immerhin können Alternativen wie Rapsöl das Sonnenblumenöl ersetzen.

9. Wasser aus der Leitung trinken

Auch wer mit streng kontrolliertem Trinkwasser aus dem Hahn seinen Durst löscht, kann seine Ausgaben senken. Sofern sich keine Bleileitungen im Haus befinden, kann dies bedenkenlos getan werden. Zudem muss der Trinkwasserversorger auf Nachfrage über die Qualität informieren. Wer gerne Wasser mit Kohlensäure trinkt, sollte einen Sodawasser-Bereiter nutzen.

Mehr zum Thema

10. Auf To-go-Ware verzichten

Auch wenn es schwerfällt, wer auf den Kaffee oder das belegte Brötchen vom Bäcker oder Barista auf dem Weg zur Arbeit verzichtet, kann sein Budget deutlich drücken. Wer stattdessen daheim selber schmiert und brüht, kann so zuverlässig ein paar Euro einsparen.

(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 06. April 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, awi

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen