Capri, Calippo, Flutschfinger Welches Eis kann überzeugen?
22.04.2022, 15:37 Uhr (aktualisiert)
Ein Gesamturteil gab es im Test nicht, stattdessen wurden einzelne Noten für Zuckergehalt und Deklaration vergeben.
(Foto: imago/Westend61)
Noch ist nicht Sommer. Aber Eis schmeckt ja eigentlich immer. Beispielsweise in Form eines Wasser- oder Fruchteises. Das findet sich in vielen Kühltruhen. Warentest hat 25 verschiedene Sorten probiert. Von überzeugend bis zu zuckerhaltig war alles dabei.
Ein Eis am Stiel, Sonne und Kindheit gehören in der Erinnerung zusammen. Die Kombination funktioniert auch in der Gegenwart für viele Erwachsene. Gerne auch ganz ohne Sonne, Kind oder auch Stiel. Capri und Calippo schmecken eigentlich immer. Neben seit Jahrzehnten populären Produkten finden sich dieser Tage in den Eistruhen auch Frucht- und Wassereis mit Bio-Siegel.
Die Stiftung Warentest wollte wissen, was so drin ist im Eis von heute und hat dafür 25 Produkte untersucht. Zunächst muss erstmal festgestellt werden, was ein Frucht- von einem Wassereis unterscheidet. Dies legen die Leitsätze für Speiseeis fest. Fruchteis enthält mindestens 20 Prozent Frucht. Auch Fruchtsaft zählt als Fruchtzutat. Wassereis besteht dagegen hauptsächlich aus Wasser sowie Zucker, geschmacksgebenden und färbenden Zutaten.
Zucker, Deklaration und Sinnliches
Ein Gesamturteil gab es im Test nicht, stattdessen wurden einzelne Noten für Zuckergehalt und Deklaration vergeben. Aber auch Aussehen, Mundgefühl, Geruch und Geschmack wurden berücksichtigt. Im Test dabei waren 15-mal Eis auf Frucht- und Wasserbasis sowie 10 Produkte zum Selbsteinfrieren. Besonders wichtig war den Testern die Frage, woher die Aromen beim Fruchteis stammen. Von der deklarierten Frucht selbst oder wurde anderweitig nachgeholfen? Hier wurde verglichen, ob die Deklaration auf der Verpackung auch mit der tatsächlichen chemischen Zusammensetzung übereinstimmt.
Für klassisches Eis verwenden die Anbieter eher Früchte und deren natürliche Aromen. Das macht sich bemerkbar: 9 der 15 Produkte schmecken ganz oder zumindest teils nach Frucht. Selbsteingefrorenes schmeckt dagegen fast immer nur künstlich, enthält aber meist weniger Zucker.
Denn natürlich wurde auch der Zuckerhalt gemessen. Sechs Produkte im Test waren ziemliche Zuckerbomben. Ihre hohen Zuckergehalte wurde mit "ausreichend" oder sogar "mangelhaft" beurteilt. Doch es gibt auch Eis mit sehr gutem, gutem oder befriedigendem Zuckerurteil. Die größte Zuckerbombe ist das Florida-Eis. Das sehr cremige Mandarinenfruchteis im 150-Milliliter-Becher enthält umgerechnet rund 18 Stück Würfelzucker. Vor allem wegen des hohen Zuckergehalts finden sich bekannte Produkte wie das "Langnese Calippo Cola" (Zuckergehalt "ausreichend", Deklaration "gut"), "Langnese Capri Das fruchtige Original" ("befriedigend" und "ausreichend") sowie das "Langnese Flutschfinger" ("befriedigend" und "gut") nur im Mittelfeld wieder.
Bio-Produkte können punkten
Zwei Bio-Produkte verdienten sich sich bei beiden Bewertungen ein "gut". Nämlich das "Alnatura Fruchteis Himbeere" (circa 2,08 Euro pro 100 ml) und das "Froobie Fruchteis am Stiel Erdbeere" (circa 3,35 Euro). Beide Eissorten enthalten ausschließlich fruchteigenes Aroma, schmecken authentisch und enthalten nur 9,9 beziehungsweise 9,8 Gramm Zucker pro Portion. Ebenfalls zweimal mit "gut" bewertet wurden außerdem unter anderem das "Capri-Sun Freezies Kirsche (0,75 Euro), das "Rewe Beste Wahl Polarsticks" (0,22 Euro) und das "Bussy Mix 10 Ice Pops" (0,22 Euro) - sie enthalten allerdings nur natürliche Aromen.
Das "Kratzeis Power Berry" wurde hingegen nur zweimal mit "ausreichend" bewertet, denn es enthält die Azofarbstoffe E 122 und E 124. Diese sind zwar zugelassen, stehen aber im Verdacht, Aufmerksamkeit und Aktivität bei Kindern zu beeinträchtigen. Das Produkt trägt nur für einen der beiden Farbstoffe den nötigen Warnhinweis auf der Verpackung. Abgesehen davon sind aber den Testern zufolge beide Stoffe absolut entbehrlich.
(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 20. April 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, awi