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Wie geht es 2024 weiter? Viele tappen bei Kosten nach Preisbremsen-Aus im Dunkeln

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Die Preisbremsen sorgen dafür, dass die wahren Kosten für Strom und Gas durch steuerliche Subventionen kaschiert werden.

Die Preisbremsen sorgen dafür, dass die wahren Kosten für Strom und Gas durch steuerliche Subventionen kaschiert werden.

(Foto: IMAGO/Rolf Poss)

Die Preisbremsen für Gas, Fernwärme und Strom gelten vorerst bis Dezember 2023. Wie und ob sie auch darüber hinaus gelten, ist bisher nicht geklärt. Auch welche Kosten dann auf Verbraucher zukommen, ist vielen unklar. Günstige Anbieter gibt es aber bereits jetzt.

Seit vergangenem Winter sind die Strom- und Gaspreise wieder gesunken. Auch dank der entsprechenden Preisbremsen. Die bestehen seit März 2023, gelten aber bereits rückwirkend auch für Januar und Februar. Der Staat deckelt für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs den Arbeitspreis - beim Gas auf 12 Cent, beim Strom auf 40 Cent, jeweils pro Kilowattstunde. Der darüberliegende Verbrauch wird zum Arbeitspreis des aktuellen Gas- oder Stromtarifs abgerechnet. Doch der Markt bietet für Verbraucher wieder flächendeckend Tarife unterhalb der Preisbremsen, darauf weist das Vergleichsportal Verivox hin.

Doch welche Kosten nach einem möglichen Wegfallen der Preisbremsen im Januar 2024 dann für Strom und Gas fällig werden, kann jeder Dritte in einer Umfrage des Portals nicht beziffern. Wie teuer ihr Strom nach dem Auslaufen der Strompreisbremse sein wird, wissen 61 Prozent der Befragten mit einem gedeckelten Tarif. Mehr als jeder Dritte (36 Prozent) gibt jedoch an, hier im Dunkeln zu tappen. Der Umfrage zufolge haben 40 Prozent der Haushalte einen Stromtarif, der unter die Preisbremse fällt.

Viele Tarife unterhalb des Preisdeckels

Bei Gas zeigt sich ein ähnliches Bild. Bei der Gaspreisbremse deckelt der Staat den Arbeitspreis für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs auf 12 Cent pro Kilowattstunde. 60 Prozent der Teilnehmenden mit einem gedeckelten Gastarif beantworteten die Frage, ob sie die Kosten ihres Tarifes wüssten, mit Ja. Jeder Dritte (34 Prozent) weiß hingegen nicht, wie hoch die Kosten nach dem Auslaufen der Subventionen ausfallen. 29 Prozent der befragten Gaskunden fallen unter die Preisbremse.

"Die Preisbremsen sorgen dafür, dass die wahren Kosten für Strom und Gas durch steuerliche Subventionen kaschiert werden. Erst wenn Verbraucher sich darüber im Klaren sind, können sie zu einem eigenverantwortlichen Umgang mit Energie zurückkehren. Dass dieser längst möglich und nötig ist, sehen wir an der aktuellen Preisentwicklung", sagt Verivox-Chef Daniel Puschmann. Energieversorger sollten daher in die Pflicht genommen werden, ihren Kunden die Preisentwicklung frühzeitig mitzuteilen und gegebenenfalls ein Sonderkündigungsrecht einzuräumen.

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Vor allem in der örtlichen Grundversorgung sind die Preise überdurchschnittlich hoch. Ein Drei-Personen-Haushalt im Grundversorgungstarif bezahlt im August 2023 bei einem Stromverbrauch von 4000 kWh im bundesweiten Durchschnitt rund 47 Cent pro Kilowattstunde. Der günstigste verfügbare Stromtarif mit empfehlenswerten Bedingungen liegt im Bundesschnitt aktuell bei rund 30 Cent und damit deutlich unter dem staatlichen Preisdeckel.

Ähnlich ist die Situation bei den Gastarifen. Wer in einem Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh lebt, bezahlt im örtlichen Grundversorgungstarif derzeit im bundesweiten Durchschnitt rund 15 Cent pro Kilowattstunde. Der günstigste verfügbare Gastarif mit empfehlenswerten Bedingungen kostet aktuell rund 9 Cent pro Kilowattstunde und kommt damit ebenfalls ohne staatliche Unterstützung aus.

Quelle: ntv.de, awi

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