Hamburg & Schleswig-Holstein Sydney Hobart Race: Boot mit deutscher Vergangenheit siegt
29.12.2022, 16:48 Uhr
(Foto: Jeremy Ng/AAP/dpa/Archivbild)
Die australische "Celestial" hat das Sydney Hobart Race gewonnen. Entworfen hat sie das Bremerhavener Design-Büro Judel/Vrolijk. Jochen Schümann und Boris Herrmann haben das Boot auch schon gesegelt.
Hobart/Tasmanien (dpa/lno) - Die australische "Celestial" ist Gesamtsiegerin des 77. Rolex Sydney Hobart Race. Die Yacht vom Typ TP 52 hat im berühmten Segel-Weihnachtsklassiker den Tattersal Cup für das beste Boot nach berechneter Zeit geholt. Mit der "Celestial" siegten auf der legendären Langstrecke von Sydney über 628 Seemeilen nach Hobart auch ihre deutschen Designer. Das Design entstand vor einem Dutzend Jahren im Bremerhavener Konstruktionsbüro Judel/Vrolijk. Gesegelt wurde das Boot von 2011 an vom deutsch-französischen Team All4One im Audi MedCup.
Damals war der zweimalige America's-Cup-Gewinner und dreimalige Olympiasieger Jochen Schümann der Skipper. Auch Weltumsegler Boris Herrmann, der am 15. Januar mit seinem Team Malizia ins Ocean Race startet, sammelte 2012 auf der "All4One" wertvolle Erfahrungen im Profirennstall.
Für die kleineren Boote im Rolex Sydney Hobar Race dauert das Rennen an. Die Berliner Peter und Axel Baumgartner und ihr Team werden mit ihrer Grand Soleil 45 "Orione" voraussichtlich in der Nacht zum 30. Dezember ankommen. Von Bord schickte die Crew vom Spandauer Yacht-Club, die sich mit der Teilnahme einen Lebenstraum verwirklicht, diese Nachricht: "Wir haben die Sturmfahrt überlebt. Vom steil in den Himmel ragenden Bug über die fliegende Gischt über der ersten Saling bis zum Cockpit voll Wasser war alles dabei."
Im Härtetest hat die "Orione" ein neues, individuelles 24-Stunden-Etmal von 212 Seemeilen erreicht. "Andere Teilnehmer hatten Pech und brachen Großbaum, Vorstag, Lümmellager." Das Amateur-Team hatte sich vor dem Start das Ankommen zum Ziel gesetzt und segelt der Linie hoffnungsfroh entgegen: "Das Meer ist friedlich, als wenn nichts gewesen wäre, wir segeln bei neun Knoten Wind mit knapp sechs Knoten vor der tasmanischen Küste."
Quelle: dpa