Preis, Aufwand und Aroma Wie kocht man guten Kaffee? Kaffeemaschinen von Vollautomat bis French Press im Vergleich
30.09.2025, 11:37 Uhr
Geschmackssache Kaffee: Mit welchem Gerät gibt es köstlichen Kaffee ohne viel Arbeit?
(Foto: KI generiert)
Was ist die beste Art, Kaffee zu kochen? Im Kaffeemaschinen-Vergleich 2025 zeigt die ntv.de-Testredaktion die Vor- und Nachteile von Siebträgersystemen, Vollautomaten, Filterkaffeemaschinen, Kapselmaschinen und manuellen Brühverfahren. Die Lieblingsmethode der Kaffee-Expertin hat dabei überrascht.
Seinen Kaffee kann man zu Hause mit vielen unterschiedlichen Methoden zubereiten. Aber welche passt am besten zum eigenen Geschmack, Geldbeutel und Zeitbudget? Wir vergleichen die gängigsten Methoden von hochkomplexen Kaffeemaschinen bis zu manuellen Techniken. Von Kaffee-Expertin Lisa Findeis erfahren wir ihre favorisierte Brühmethode. Die dürfte selbst manch´ passioniertem Kaffeetrinker unbekannt sein.
Diese Kaffeemaschinen und Kaffeekocher haben wir verglichen
- Melitta Easy Filterkaffeemaschine Melitta Easy, UVP 44,73 Euro*
- Kapsel-Kaffeemaschine NESCAFÉ Dolce Gusto Piccolo XS by KRUPS, UVP 64,99 Euro*
- Pad-Kaffeemaschine Philips Senseo Original Plus, Pad-Kaffeemaschine, UVP 84,99 Euro*
- Kaffee-Vollautomat De'Longhi Magnifica Start, UVP 359,00 Euro*
- Siebträgermaschine De'Longhi Dedica Style, UVP 195,00 Euro*
- Espressokocher Bialetti, UVP 39,90 Euro*
- French Press Bodum, UVP 13,95 Euro*
- Handfilter Hario V60, UVP 25,99 Euro*
- Filter- und Drucksystem Aeropress, UVP 38,49 Euro*
So haben wir die Kaffeemaschinen-Arten verglichen
Nur mit Pulver und Kanne oder doch das ausgeklügelte Barista-System? Wir vergleichen, wie intensiv und individuell einstellbar das Aroma bei den verschiedenen Zubereitungsmethoden ist. Und wir gucken auf die Anschaffungskosten für die Kaffeemaschinen und -Kocher sowie die laufenden Kosten für Kapseln, Pads, Bohnen oder Pulver. Außerdem vergleichen wir den Aufwand bei Zubereitung und Wartung.
Die Kaffeebrühmethode der Expertin
Kaffee-Expertin Lisa Findeis hat uns ihr Wissen für unseren Espressokocher-Vergleich gegeben. Sie selbst ist überzeugte Filterkaffeetrinkerin. Bei Filtermethoden schätzt sie "die teeartige und weiche Textur". Neben Filterkaffeemaschinen verwendet Findeis noch weitere Brühmethoden, die wir in diesem Artikel vorstellen. Wichtig ist ihr, dass sich "das Extraktionsergebnis kontrollieren" lässt.
Filterkaffeemaschinen wie "Melitta Easy"
Schon ab unter 20 € gibt es eine große Auswahl preiswerter Filterkaffeemaschinen. Auch bis an die 1.000 Euro kann man für Designgeräte wie die Moccamaster ausgeben. Laufende Kosten gibt es neben denen für Kaffeepulver noch für die Kaffeefilter. Das Zubereiten dauert einige Minuten, dafür gibt es aber keinen Wartungsaufwand. Im Geschmack ist Filterkaffee im Vergleich zu anderen Methoden eher mild und klar.
Vorteile
- Ideal für größere Mengen
- Handhabung einfach
Nachteile
- Aromaverlust in der Kanne
- Nur eine Kaffeeart möglich
Kapsel-Kaffeemaschinen wie "Nescafé Dolce Gusto"
In der Bedienung sind Kapselmaschinen sehr einfach. Schnell und sauber geben sie die einzelnen Kaffeeportionen aus. Kapsel-Kaffeemaschinen gibt es ab etwa 40 Euro. Zum Anschaffungspreis kommen die laufenden Kosten für die Kapseln hinzu, die höher liegen als bei Pulver- oder Bohnenkaffee. Größeren Wartungsaufwand verursachen Kapselmaschinen nicht. Geschmacklich kann man variieren: Je nach Kapsel von mild bis kräftig oder auch mit Milchpulver für die Cappuccino-Variante.
Vorteile
- Viele verschiedene Sorten
- Wenig Reinigungsaufwand
Nachteile
- Weniger Kontrolle über Geschmack
Pad-Kaffeemaschinen wie "Philips Senseo"
Nach einem ähnlichen Prinzip wie Kapsel-Kaffeemaschinen arbeiten die Pad-Kaffeekocher. Schnell und auf Knopfdruck läuft der fertige Kaffee in die Tasse. Wichtigster Unterschied zum Kapsel-Verfahren: Die Pads verursachen weniger kritischen Abfall, bewahren aber auch das Aroma schlechter. Die Pad-Kaffeemaschinen sind für etwa 85 Euro erhältlich, bei rabattierten Angeboten bereits für um die 60 Euro.
Vorteile
- Schnelle, unkomplizierte Einzelportionen
- Vielfalt beim Geschmack wegen unterschiedlicher Sorten
Nachteile
- Nur 1-2 Tassen gleichzeitig möglich
- Kaffee-Pads verlieren schneller das Aroma als Kapseln oder Bohnen
Kaffee-Vollautomaten wie "De'Longhi Magnifica Start"
Frisch gemahlener Kaffee auf Knopfdruck und das in verschiedenen Facetten wie Latte oder Cappucchino. Mit einem Vollautomaten mit Milchschaumdüse hat man bei der Zubereitung wenig Aufwand. Ab etwa 300 Euro sind die Kaffeemaschinen zu bekommen. Die laufenden Kosten für Kaffeebohnen und Milch sind überschaubar. Für Privathaushalte wird eine regelmäßige Reinigung und professionelle Wartung alle zwei bis drei Jahre empfohlen.
Vorteile
- Frisch gemahlener Kaffee bei jeder Portion
- Große Vielfalt an Getränken
Nachteile
- Hochpreisig in Anschaffung
- Wartung und Reinigung aufwändiger
4. Siebträger-Kaffeemaschinen wie "De'Longhi Dedica Style"
Eine Siebträgermaschine braucht etwas Übung und Geduld, dafür liefert sie Espresso nach hohen Qualitätsstandards. Sehr intensives Aroma mit feiner Crema ist das Ergebnis. Die Zubereitung sowie die Wartung und Reinigung verlangen vergleichsweise hohen Aufwand. Ab 200 Euro gibt es schmale Einsteigermodelle (reduzierte Modelle noch günstiger). Nach oben hin in Richtung Profibereich geht die Skala bis zu etlichen Tausend Euro.
Vorteile
- Hohe Kontrolle über Geschmack und Extraktion
- Hochwertige Espresso- und Milchschaumzubereitung
Nachteile
- Hoher Aufwand bei Zubereitung und Reinigung
- Teuer in der Anschaffung
Espressokocher für den Herd wie "Bialetti"
Espressokannen für den Herd (Mokkakannen) sind eine preiswerte und kompakte Möglichkeit, kräftigen Kaffee mit italienischem Flair zu genießen. Der Kaffee ist vollmundig, aber weniger facettenreich als bei Siebträger oder Vollautomat. Der Anschaffungspreis ist günstig, schon ab circa zehn Euro sind Espressokocher zu bekommen. Sie sind einfach in der Handhabung und verursachen neben Kaffeepulver keine laufenden Kosten.
Vorteile
- Mehrere Tassen pro Brühvorgang möglich
- Wenig Technik, robust und langlebig
Nachteile
- Druck niedriger als bei Siebträgermaschinen, daher weniger Crema und Aroma
- Überextraktion und Verbrennen des Kaffees möglich
French Press Stempelkannen wie "Bodum"
Die kompakten Kaffeezubereiter sind günstig in der Anschaffung und meist zwischen zehn und 40 Euro zu bekommen. Sie bereiten ohne großen Aufwand kräftigen, vollmundigen Kaffee zu. In Handhabung und Wartung zählt diese Methode zu den einfachsten. Sie benötigt weder Filter noch Elektronik.
Vorteile
- Schnelle und selbsterklärende Zubereitung
- Volles Kaffeearoma
Nachteile
- Gelegentlich Kaffeesatz im Getränk
Kaffee kochen mit dem Handfilter wie "Hario V60"
Volle Kontrolle über Brühzeit und Wassermenge, aber ohne Kaffeepartikel im Getränk: Die Handfilter-Methode hat viele Liebhaber in der Kaffeeszene. "Innerhalb der manuellen Filter-Brühmethoden liegt meine Wahl meist beim klassischen V60", verrät Expertin Findeis. Wenige Euro Anschaffungskosten sowie die unkomplizierte Reinigung zeichnen diese Methode ebenfalls aus.
Vorteile
- Reiner und intensiver Geschmack
- Unkomplizierte Reinigung
Nachteile
- Höherer Zeitaufwand gegenüber anderen Methoden
- Für größere Mengen nur begrenzt geeignet
Expertentipp: Tragbare Kaffeemaschine "Aeropress"
Als eine ihrer bevorzugten Brühmethoden nennt Kaffee-Expertin Lisa Findeis außerdem die Aeropress.
Die patentierte Methode des US-amerikanischen Ingenieurs Alan Adler gibt es seit 2005. Dabei wird das heiße Wasser durch den fein gemahlenen Kaffee gedrückt. Durch Anpassung von Mahlgrad, Wassermenge und Brühzeit gibt es unterschiedliche Ergebnisse. Das Verfahren soll nur die frischen Aromen extrahieren und Kaffeesatz sowie bittere Aromen im fertigen Kaffee vermeiden.
Vorteile
- Geschmacksintensiv und schnell
- Für unterwegs geeignet
- Unkomplizierte Reinigung
Nachteile
- Nur Einzelportionen
Adlers Kaffeebereiter schätzen Kaffee-Enthusiasten weltweit. Alle anderen Methoden der Kaffeezubereitung haben aber auch ihre treuen Anhänger. Je nach Geschmack und Eile.
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Quelle: ntv.de