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Große Sorge um Peng Shuai China wettert gegen "Böswilligkeit"

Peng Shuai geht es gut. Behauptet China.

Peng Shuai geht es gut. Behauptet China.

(Foto: imago images/Xinhua)

Peng Shuai gehe es gut, sie sei in Sicherheit. So berichtet es China, das Internationale Olympische Komitee schließt sich an. Das beruhigt die Kritiker aber überhaupt nicht. Sie glauben, dass die Tennisspielerin in großer Not ist. China wehrt sich gegen die Vorwürfe.

China hat die Befürchtungen im Fall der Tennisspielerin Peng Shuai als "böswillig" hochgeschraubt bezeichnet. "Ich denke, einige Leute sollten aufhören, dieses Thema absichtlich und böswillig zu überhöhen, geschweige denn zu politisieren", sagte der Sprecher des Außenministeriums, Zhao Lijian, auf die Frage, ob das Thema Chinas internationales Image beeinträchtigt habe.

Er wies darauf hin, dass die 35-Jährige einige Aktivitäten in der Öffentlichkeit unternommen habe. Auch erwähnte der Sprecher das Videotelefonat mit dem Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach. "Wir hoffen, dass betreffende Seiten aufhören, die Angelegenheit arglistig aufzubauschen." Vor diesem Statement hatte die Regierung wiederholt Fragen nach dem Aufenthaltsort der 35-Jährigen als "nicht diplomatisches Thema" abgetan.

Die internationale Besorgnis um Peng war zuletzt gestiegen. Die ehemalige Weltranglistenerste im Doppel hatte Anfang November im sozialen Netzwerk Weibo Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch den früheren Vizepremier Zhang Gaoli veröffentlicht. Sofort griff die Zensur ein, löschte ihren Post und verhindert seither jede Diskussion in Chinas Internet. Auch war die Spielerin zunächst nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden, was die internationale Tenniswelt beunruhigt hatte.

IOC als Handlanger Chinas?

Vergangene Woche hatten Staatsmedien Videoclips veröffentlicht, die Peng bei aktuellen Events zeigen sollen. Das IOC hatte am Sonntag mitgeteilt, Bach habe ein Videotelefonat mit der Tennisspielerin geführt. Diese habe erklärt, sie sei in Sicherheit. Ob ihre #MeToo-Vorwürfe oder möglicher Druck chinesischer Stellen auf die 35-Jährige dabei angesprochen wurden, blieb offen. Laut IOC erklärte sie, wohlauf in ihrem Haus in Peking zu leben, und dass ihre Privatsphäre respektiert werden solle.

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Die Videoschalte löste Kritik aus, dass das IOC als williger Helfer des chinesischen Systems agiert habe. Die Sportlervereinigung Global Athlete warf dem IOC vor, sich "mitschuldig an der bösartigen Propaganda der chinesischen Behörden und deren mangelndem Interesse an grundlegenden Menschenrechten und Gerechtigkeit" zu machen. Die WTA hatte ebenfalls Bedenken geäußert: "Dieses Video ändert nichts an unserer Forderung nach einer vollständigen, fairen und transparenten Untersuchung ihres Vorwurfs des sexuellen Übergriffs ohne Zensur", teilte die Spielerinnenvereinigung mit. Denn dieses Thema habe "unsere anfängliche Besorgnis" erst ausgelöst.

Die Affäre um die Weltklasse-Doppelspielerin bringt das IOC knapp zweieinhalb Monate vor den Olympischen Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar) zusätzlich stark in Bedrängnis. China steht wegen Verstößen gegen die Menschenrechte ohnehin in der Kritik.

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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