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Weltmeister ist "tief enttäucht" Großkreutz' Beziehungskrise mit dem BVB

Kevin Großkreutz und der BVB: Echte Liebe. Das war einmal.

Kevin Großkreutz und der BVB: Echte Liebe. Das war einmal.

(Foto: imago/DeFodi)

Als gebürtiger Dortmunder ist Kevin Großkreutz dem BVB besonders eng verbunden. Nicht zuletzt deshalb ist er für viele Fans eine Identifikationsfigur. Doch zwischen dem Revier-Klub und dem Weltmeister herrscht derzeit eine sehr angespannte Stimmung.

Echte Liebe ist es derzeit nicht. Die vermeintliche Traumehe zwischen Kevin Großkreutz und Borussia Dortmund kriselt. Mit seinen öffentlichen Klagen über die fehlende Gesprächsbereitschaft der Vereinsführung sorgte der Weltmeister für Miss-Töne. Langsam aber sicher scheint auch Thomas Tuchel des Themas überdrüssig. Der neue BVB-Trainer startete einen Versuch, die Wogen zu glätten: "Zwischen uns ist alles in Ordnung. Seine Kritik war ja nicht gegen mich gerichtet."

"Alles in Ordnung". Zwischen Thomas Tuchel und Kevin Großkreutz gibt's keine Probleme. Das sagt zumindest der Trainer.

"Alles in Ordnung". Zwischen Thomas Tuchel und Kevin Großkreutz gibt's keine Probleme. Das sagt zumindest der Trainer.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wie sensibel das Thema ist, bekamen alle Beteiligten am Samstag beim 2:0 im Test gegen Betis Sevilla in Wuppertal zu spüren. Bei seiner Einwechslung zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde Rekonvaleszent Großkreutz von den Fans gefeiert. Trotz diverser Eskapaden genießt der in der Revierstadt geborene Profi beim BVB-Anhang noch immer große Popularität. Keiner weiß das besser als Michael Zorc: "Kevin ist ein Dortmunder Urgestein und identifiziert sich total mit dem BVB."

Zorc hat derzeit keine Lust auf Verhandlungen

Dennoch verspürt der Sportdirektor derzeit offenbar wenig Lust, den im kommenden Sommer auslaufenden Vertrag mit dem Dauerläufer zu verlängern. Zum Leidwesen von Großkreutz. "Ich bin tief enttäuscht, dass schon seit Wochen in Dortmund keiner mehr mit mir geredet hat", klagte er unlängst via "Bild". Schon eine Woche zuvor hatte er nach dem Test in Luzern (4:1) seine Zukunft beim BVB infrage gestellt. Flugs blühten Spekulationen, wonach der 1. FC Köln interessiert sei. Das veranlasste FC-Geschäftsführer Jörg Schmadtke zu einem schnellen Dementi.

Mit diesen Vorstößen erwies sich Großkreutz einen Bärendienst. "Ich bin enttäuscht, dass er sich zum zweiten Mal öffentlich zu diesem Thema äußert. Das entspricht nicht dem, was wir vereinbart haben", klagte Tuchel. Nicht minder kritisch fiel die Reaktion von Zorc aus: "Wenn er den Wunsch hat, mit uns zu reden, stehen wir gern zur Verfügung. Er soll jetzt erst einmal sehen, dass er wieder fit wird." Die Gesundheitsprobleme von Großkreutz sind ein Grund für die stockenden Verhandlungen. Anhaltende Knieprobleme zwangen ihn zu einer monatelangen Pause. Erst nach der Diagnose eines Zahnarztes, dass eine Kieferschiefstellung auf das Knie ausstrahlt, ging es aufwärts.

Tuchel hat Verständnis für die Klubspitze

Beim Test in Luzern und gegen Sevilla sammelte Großkreutz Spielpraxis. Von der alten Form ist er jedoch noch ein gutes Stück entfernt. Nicht zuletzt deshalb äußerte Tuchel Verständnis für die Zurückhaltung der Klubspitze: "Ich halte es für normal, dass der Verein derzeit nicht mit ihm spricht, weil er selbst vor vier Wochen ja noch Zweifel geäußert hat, ob er überhaupt wieder würde spielen können."

Ob Großkreutz weiter das BVB-Trikot trägt, wird sich in den kommenden Wochen weisen. Bis das Transferfenster Ende August schließt, bleibt Zeit für eine wohlüberlegte Entscheidung. Bis dahin haben sich beide Seiten Zurückhaltung auferlegt. "Natürlich kann es sein, dass ich wechseln werde. Ja, das kann passieren. Aber wenn, möchte ich hier vernünftig gehen" , kommentierte Großkreutz via Instagram.

Quelle: ntv.de, Heinz Büse, dpa

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