Sport

Tennisdamen bieten Tennisdramen Lisicki fightet grandios, Kerber weint

Erschöpft und glücklich zugleich: Sabine Lisicki lässt ihren Gefühlen im Anschluss an das Match freien Lauf.

Erschöpft und glücklich zugleich: Sabine Lisicki lässt ihren Gefühlen im Anschluss an das Match freien Lauf.

(Foto: AP)

Im Drittrunden-Match gegen Barbora Strycova muss Sabine Lisicki weit über ihre Schmerzgrenze gehen, am Ende zeigt ihr die Tschechin völlig frustriert den Stinkefinger. Angelique Kerber spielt zwar groß auf, ist aber dennoch tief enttäuscht.

Sabine Lisicki konnte ihr Glück kaum fassen. Nach dem Schlusspunkt einer denkwürdigen Aufholjagd auf der größten aller Tennis-Bühnen ließ sich die Berlinerin rücklings auf den Court fallen, schlug die Hände vor das Gesicht und fing hemmungslos zu weinen an. Selbst ein 1:5-Rückstand im entscheidenden Satz und Knieschmerzen konnten Lisicki nicht davon abhalten, als einzige Deutsche ins Achtelfinale der US Open in New York einzuziehen.

"Ich habe mein Herz auf dem Platz gelassen und 120 Prozent in jeden Ball gelegt. Man hat gesehen: Kämpfen lohnt sich", sagte die 25-jährige Lisicki nach dem 6:4, 4:6, 7:5 gegen die Weltranglisten-42. Barbora Strycova. Die Tschechin und ihr Coach waren so genervt vom Ausgang der Partie, dass sie Lisicki und ihrem Team den Stinkefinger zeigten.

Auf die Nummer 24 des Rankings wartet am Labour-Day-Montag nun die an Position zwei gesetzte Simona Halep (Rumänien). "Wenn Sabines Aufschlag gut kommt, hat sie gegen Halep durchaus Chancen", meinte Bundestrainerin Barbara Rittner.

Großes Tennis von Kerber und Asarenka

Trotz einer starken Leistung reicht es für Angelique Kerber nicht zum Einzug ins Achtelfinale bei den US Open.

Trotz einer starken Leistung reicht es für Angelique Kerber nicht zum Einzug ins Achtelfinale bei den US Open.

(Foto: imago/Hasenkopf)

Tränen der Enttäuschung vergoss dagegen Angelique Kerber, die trotz ihres Ausscheidens großes Kino im Big Apple bot. Die an Position elf gesetzte Kielerin verlor in einem der besten Frauen-Matches der letzten Jahre unglücklich mit 5:7, 6:2, 4:6 gegen die frühere Nummer eins Wiktoria Asarenka (Weißrussland).

"Ich bin traurig, enttäuscht und völlig fertig mit der Welt", sagte Kerber nach dem Krimi mit insgesamt 97 Winnern, der viele der 23.771 Zuschauern im Arthur-Ashe-Stadium von den Sitzen riss: "Ein, zwei Punkte haben das Spiel entschieden. Ich kann mir aber nichts vorwerfen."

Neben Kerber, die beim 5:3 im ersten Durchgang einen Satzball vergab, verpassten auch Andrea Petkovic (Nr. 18), Philipp Kohlschreiber (Nr. 28) und Mona Barthel das Achtelfinale. Nur dank Lisickis Erfolg konnte das schlechteste deutsche Abschneiden in Flushing Meadows seit 2010 vermieden werden.

Pech hatte wieder einmal Andrea Petkovic. Am Spieltag war die Darmstädterin mit einer Erkältung aufgewacht. "Nach langen Ballwechseln haben mir die Beine gebrannt, und mein Puls ging schnell in die Höhe. Ich hatte dann meine Koordination nicht mehr im Griff", berichtete "Petko" nach dem 6:7 (4:7), 3:6 gegen die Qualifikantin Johanna Konta (Großbritannien) mit heiserer Stimme.

Federer zu stark für Kohlschreiber

Deutliche Worte fand Kohlschreiber nach dem 3:6, 4:6, 4:6 gegen Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer (Schweiz/Nr. 2). "Ich bin von mir sehr enttäuscht. Er hat mich nicht weggeschossen, ich habe mich selbst aus dem Turnier gekegelt", haderte der Davis-Cup-Spieler, der letztlich nur fünf Punkte weniger machte als Federer.

Barthel verpasste durch das 6:1, 3:6, 4:6 gegen Varvara Lepchenko (USA) ihr erstes Grand-Slam-Achtelfinale. "Im dritten Satz fehlte mir die Energie", sagte die zuletzt von einem Magen-Darm-Virus geplagte Barthel. Insgesamt hatten 17 deutsche Profis im Hauptfeld der mit 42,3 Millionen Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung gestanden.

Quelle: ntv.de, Ulrike Weinrich, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen