Teamorder okay, aber... Bottas will sich nicht degradieren lassen
27.04.2017, 17:51 Uhr
Zweite Reihe bei Mercedes? Nicht mit Valtteri Bottas.
(Foto: imago/LAT Photographic)
In Bahrain wird Valtteri Bottas von seinem Team angewiesen, Platz für Lewis Hamilton zu machen. Der Finne gehorcht und verpasst somit Rang zwei. Dass er dauerhaft degradiert wird, fürchtet er nicht. Auch weil er nicht mehr in solche Situationen kommen möchte.
Formel-1-Pilot Valtteri Bottas fürchtet im Teamduell mit dem englischen Superstar Lewis Hamilton bei Mercedes keine grundsätzliche Degradierung ins zweite Glied. "Dieser Rennstall hatte noch nie einen Fahrer Nummer eins und einen Fahrer Nummer zwei, und das ist auch nicht der Plan", sagte der Finne im Vorfeld des Großen Preises von Russland am Sonntag (14 Uhr bei RTL und im n-tv.de-Liveticker). Für situationsabhängige Eingriffe des Mercedes-Kommandostandes habe er aber weiterhin Verständnis.
Als Hamilton beim vergangenen Rennen in Bahrain deutlich schneller unterwegs war als der noch vor ihm platzierte Bottas, ordnete die Teamleitung einen Platztausch an, um im Rennen mit dem späteren Sieger Sebastian Vettel im Ferrari die Chancen zu wahren. "Was in diesem Jahr für Mercedes anders ist: Der Abstand zur Konkurrenz ist viel kleiner als zuletzt", sagte Bottas. "Das Team muss Entscheidungen treffen, um die maximale Anzahl von Punkten zu holen. Wenn ich deshalb angewiesen werde Platz zu machen, dann werde ich das tun. Aber ich arbeite daran, nicht in diese Position zu geraten."
"Teamorder ist eine komische Sache, sie ist schwierig zu bewerten und kaum jemandem gefällt sie", sagte auch Hamilton in Sotschi: "Das war sehr hart für Valtteri, aber er hat sich wie ein Gentleman verhalten. Ich hätte in seiner Situation genau so reagiert. Es macht keinen Sinn, dass beide Autos zurückfallen." Der große Silberpfeile-Herausforder Vettel erklärte dagegen: "Zu diesem Zeitpunkt macht es keinen Sinn, über Teamorder zu reden".
In der WM-Wertung führt Vettel nach zwei Siegen und einem dritten Platz mit sieben Punkten vor Hamilton, Bottas hat 30 Punkte weniger als Vettel. Vor dem Großen Preis von Russland mahnte der 29 Jahre alte viermalige Champion aber: "Wir hatten einen großartigen Start, aber haben wir etwas erreicht? Nein." In Sotschi tritt Mercedes mit der klar besseren Bilanz an. Hamilton gewann auf dem Kurs im ehemaligen Olympia-Park 2014 und 2015, 2016 war Nico Rosberg auf Platz eins gefahren. Vettels bestes Resultat war Rang zwei vor zwei Jahren. In der vergangenen Saison hatte der Russe Daniil Kwjat durch einen Unfall in der ersten Runde Vettels Rennen beendet.
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa