Formel1

Verstappen vergibt F1-Sprintsieg Hamilton holt nach Disqualifikation 15 Plätze auf

Gegen Esteban Ocon (vorne) und Sebastian Vettel kämpft Lewis Hamilton sonst selten um Plätze.

Gegen Esteban Ocon (vorne) und Sebastian Vettel kämpft Lewis Hamilton sonst selten um Plätze.

(Foto: imago images/PanoramiC)

Vom 20. und letzten Platz muss Lewis Hamilton den Formel-1-Sprint starten - und nutzt die 24 Runden eindrucksvoll zur Schadensbegrenzung. Zwar erwartet ihn nach der Disqualifikation eine erneute Strafe, aber so rettet er zumindest seine Chance im WM-Kampf gegen Max Verstappen.

20 Stunden musste Lewis Hamilton warten, bis das erwartet drakonische Urteil dem siebenmaligen Formel-1-Weltmeister einen weiteren schweren Schlag im Titelduell mit Max Verstappen versetzte. Die Rennkommissare in São Paulo stuften Hamiltons im Qualifying eingesetzten Mercedes als nicht regelkonform ein, der Brite verlor Startplatz eins für das Sprintrennen und musste stattdessen vom Ende des Feldes eine Mission Impossible vollbringen. "Es war eine harte Sache. Das Team hat die Angelegenheit mit dem Stewards abgehandelt. Es war schlimm, aber ich habe versucht, mich auf meinen Job zu konzentrieren", sagte Hamilton: "Ich habe mir für den Sprint kein Limit gesetzt. Ich habe versucht, so weit wie möglich nach vorne zu kommen."

Seine Aufholjagd über 24 Runden endete nach 15 Überholmanövern auf dem bemerkenswerten fünften Platz - während Verstappen auf Rang zwei hinter Hamilton-Teamkollege Valtteri Bottas (Finnland) ins Ziel kam und von diesem Startplatz im Rennen am Sonntag (18 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) beste Chancen hat, seinen Vorsprung von derzeit 21 Punkten auf Hamilton weiter auszubauen.

"Der Start war entscheidend. Wir haben gezockt mit den weichen Reifen", sagte Bottas nach der 20. Pole Position seiner Formel-1-Karriere und der vierten der Saison. Verstappen resümierte: "Vorbeikommen war heute nicht drin, ich versuche es morgen wieder." Mit einer WM-Vorentscheidung rechnet Verstappens Chef Helmut Marko auch wegen Hamiltons starker Vorstellung nicht. "Er wird auch morgen wieder weit nach vorne kommen, wir holen vielleicht sieben oder acht Punkte mehr", sagte der Red-Bull-Motorsportberater bei Sky.

Sollte der Niederländer Verstappen die Millionenstadt São Paulo mit mindestens 24 Zählern Vorsprung verlassen, kann Hamilton seinen Widersacher in den dann verbleibenden drei Rennen aus eigener Kraft nicht mehr von der Spitze der WM-Wertung verdrängen. Für den 100-maligen Grand-Prix-Sieger Hamilton, der wegen eines Motorwechsels den Grand Prix von Platz zehn startet, wird es dagegen wieder um Schadensbegrenzung gehen - dabei müsste er eigentlich Boden gutmachen.

Vettel auf Platz zehn, Schumacher Vorletzter

Beim dritten und letzte Sprintrennen der Saison überholte Bottas auf dem weicheren Reifen Verstappen beim Start, Hamilton machte bereits in der ersten Runde sechs Positionen gut. Danach riskierte Verstappen nicht mehr allzu viel, Hamilton arbeitete sich mühsam, aber konsequent nach vorne. Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel (Aston Martin) beendete den Sprint auf Rang zehn, Mick Schumacher kam im Haas als 19. ins Ziel, blieb aber zumindest vor Teamkollege Nikita Mazepin.

Zwischen dem letzten freien Training und damit erst kurz vor dem Sprintstart hatten zuvor die Stewards ihre Urteile zu den Untersuchungen gegen Hamilton und Verstappen veröffentlicht. Sie bewerteten den am Freitag von Hamilton verwendeten Mercedes als nicht regelkonform, bei Nutzung des Drag Reduction System (DRS) öffnete sich der verstellbare Heckflügel zu weit, Hamilton erzielte so offenbar Geschwindigkeitsvorteile auf der Geraden.

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"Wir gehen davon aus, dass bei der Fahrt auf der Strecke ein Schaden entstanden ist. Wir konnten diese Hypothese jedoch nicht überprüfen, da wir bislang keinen Zugang zu den Teilen hatten", erklärte ein Mercedes-Sprecher. Das Team, das in den vergangenen sieben Jahren alle WM-Titel abgeräumt hatte, verzichtete auf einen Protest, da dieser "alle Resultate des Wochenendes aufs Spiel gesetzt" hätte.

Gegen Verstappen hatten die Stewards ebenfalls ermittelt, sie beließen es aber bei einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro. Verstappen hatte unmittelbar nach dem Qualifying am Freitag den Heckflügel an seinem Red Bull begutachtet und diesen auch berührt, dies wiederholte er anschließend an Hamiltons Mercedes. Damit verstieß Verstappen gegen die Parc-fermé-Regeln.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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