Formel1

F1-Vorentscheidung in Brasilien? Hamilton kämpft fast schon um letzte Chance

Nach vier WM-Titeln in Folge droht Hamilton die Ablösung als Dominator der Formel 1.

Nach vier WM-Titeln in Folge droht Hamilton die Ablösung als Dominator der Formel 1.

(Foto: imago images/HochZwei)

Die Ausgangslage ist eindeutig - Lewis Hamilton ist in der Formel 1 nicht mehr der Gejagte, sondern der Jäger. Beim Großen Preis von Brasilien droht ihm sein Schicksal sogar komplett zu entgleiten. Dann nämlich, wenn er aus eigener Kraft nicht mehr Weltmeister werden kann.

Lewis Hamilton entspannte sich nach der Landung in Brasilien erst einmal mit Musik, bei neuen Beats groovte sich der Mercedes-Star für die geplante Aufholjagd im WM-Duell mit Max Verstappen ein. "Bleib positiv und lass dich nicht unterkriegen", schrieb Hamilton an die Welt bei Instagram: "Du schaffst das, ich glaube an dich."

Vermutlich wird Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff Hamilton mit ganz ähnlichen Worten auf den Showdown in São Paulo (Sonntag, 18 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) einschwören, oder wie sein Renningenieur Peter Bonnington stets über Funk sagt: "It's Hammertime!" Heißt so viel wie: "Gib alles, was du hast. Jetzt." Um nichts anderes geht es in Brasilien. Hamilton muss liefern - sonst ist der Traum vom nie dagewesenen achten WM-Titel wohl ausgeträumt.

Vier Rennen vor Schluss liegt der Titelverteidiger 19 Punkte hinter Verstappen, dabei hatte der junge Herausforderer vor drei Rennen noch zwei Zähler Rückstand. Liegt Hamilton am Sonntagabend 24 oder mehr Punkte hinter dem Niederländer, kann der 36-Jährige nicht mehr aus eigener Kraft Weltmeister werden. Von einer letzten Chance oder besonders großem Druck will er deswegen aber nicht sprechen. "Seit der Pause ist doch in jedem Rennen ein Sieg Pflicht für uns", sagte Hamilton.

São Paulo ist nicht Hamiltons Lieblingsstrecke

Nur: Zuletzt lieferte einzig Verstappen mit zwei Siegen in Serie, der achte und neunte in der Saison. Hamilton steht bei fünf, und drei davon holte er in den ersten vier Rennen des Jahres. Der Red Bull wird auch in Interlagos wieder schneller eingeschätzt als der Mercedes. Und: São Paulo ist nun wirklich nicht Hamiltons Strecke. Zwar wurde er hier in einem großen Drama 2008 erstmals Weltmeister, insgesamt gewann er in der Heimat seines Idols Ayrton Senna aber nur zweimal.

Mehr zum Thema

Zählt alles nicht für Hamilton, der nur einen der jüngsten acht Grands Prix gewonnen hat. "Jetzt sind wir voll auf die verbleibenden Rennen konzentriert, und Mann, ich liebe Brasilien. Weiter geht's", sagte der bisher Unantastbare. Doch in diesem Jahr scheint Verstappen Serienweltmeister Hamilton tatsächlich knacken zu können. "Natürlich sieht es gut aus", sagte der niederländische Spitzenreiter. Und fügte vorsichtig hinzu: "Aber es kann sich auch sehr schnell drehen."

Darauf setzt auch Wolff. Mercedes und Hamilton gingen "mit voller Kraft" in den Großen Preis von São Paulo "und die darauffolgenden Rennen", versicherte der Österreicher, der davon ausgeht, dass der Titelkampf bis "zuletzt spannend bleiben wird. Beide Teams werden bis zur letzten Runde hart kämpfen." Mercedes sei gefordert und müsse "aufschließen", sagte Wolff: "Aber wir werden weiterhin alles geben und unser Ziel nicht aus den Augen verlieren." Hamilton und Co. wollen sich nicht unterkriegen lassen, sie glauben (noch) an ihre Chance.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen