Training vor großem F1-Showdown Hamilton lässt Verstappen erstmal abblitzen
10.12.2021, 15:43 Uhr
Die Motorsport-Welt blickt nach Abu Dhabi.
(Foto: imago images/Motorsport Images)
Während sich ihre Teamchefs demonstrativ die Hand geben, machen sich Max Verstappen und Lewis Hamilton für das große Finale der Formel 1 bereit. Im Training zum letzten Saisonrennen ist der Mercedes-Pilot schneller, der WM-Führende aus den Niederlanden dafür in der Rennsimulation stark.
Lewis Hamilton und Max Verstappen schieben jeden Gedanken an einen Crash bei der WM-Entscheidung beiseite, ihre Bosse schließen nach monatelangem Clinch öffentlich Frieden: Die Hauptdarsteller dieser spektakulären Formel-1-Saison wollen einem würdigen Showdown nicht im Wege stehen, so die Botschaft. Die Titel sollen sportlich vergeben werden. Stand heute liegen die Vorteile bei Hamilton und Mercedes.
Der Rekordweltmeister aus England sorgte im Training für die klare Tagesbestzeit. Hamilton verwies in Abu Dhabi in 1:23,691 Minuten den Franzosen Esteban Ocon (Alpine/+0,343 Sekunden) und seinen finnischen Teamkollegen Valtteri Bottas (+0,392) auf die Plätze. WM-Spitzenreiter Verstappen (Niederlande) kam im Red Bull mit 0,641 Sekunden Rückstand nur auf Rang vier. Sebastian Vettel (Aston Martin) sortierte sich am Ort seines ersten Titelgewinns vor elf Jahren mit 1,504 Sekunden auf Hamilton auf Position 14 ein. Mick Schumacher belegte im Haas den 19. Rang (+2,093).
"Wir versuchen immer noch, ein paar Dinge zu verstehen. Es läuft noch nicht ganz nach Plan", sagte Verstappen. Hamilton sprach von einem "ganz guten Tag". Es gehe eng zu, aber "nach einigen Änderungen lief es immer besser. Ich fühle mich gut. Wir werden morgen noch stärker zurückkommen."
Auf dem Yas Marina Circuit, der durch Umbauarbeiten in zwei zuvor verwinkelten Streckenpassagen flüssiger geworden ist, feilten die Teams lange an der Fahrzeugabstimmung. Verstappen unternahm in zweiten freien Training nach Einbruch der Dunkelheit nur einen Anlauf auf eine schnelle Runde, dafür sah er bei den Rennsimulationen sehr stark aus.
"Unnötige Äußerung, eine Drohgebärde"
Verstappen und Hamilton gehen punktgleich (je 369,5) ins Saisonfinale. Der Niederländer führt allerdings die Fahrerwertung wegen der mehr erzielten Siege (9:8) an. Deswegen wäre er Weltmeister, wenn beide im Rennen am Sonntag (14 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) ohne Punkte bleiben - was im Vorfeld zu Spekulationen über einen möglichen Crash führte. Selbst Rennleiter Michael Masi sah sich bemüßigt, auf Sanktionen wie Punktabzüge und Sperren hinzuweisen, sollte es zu Unsportlichkeiten kommen.
"Das ist eine unnötige Äußerung, eine Drohgebärde. Das Reglement ist bekannt", sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko bei Sky: "Ich habe Max gesagt: Surfe nicht im Internet herum. Konzentriere dich auf deine Leistung. Er wird als Bad Boy hingestellt. Es ist für einen 24-Jährigen nicht einfach, wenn er ständig attackiert wird."
Mercedes-Teamchef Toto Wolff erklärte in der Pressekonferenz: "Es ist gut, dass Michael und die FIA herausgekommen sind und auf die Regeln hingewiesen haben. Vielleicht eine gute Abschreckung." Zuvor hatte er seinem Red-Bull-Pendant Christian Horner die Hand gereicht und gesagt: "Möge der beste Fahrer und das beste Team gewinnen." In der Konstrukteurswertung steht Mercedes vor dem achten Titel in Serie. Der Vorsprung auf Red Bull beträgt 28 Punkte, maximal sind noch 44 Zähler zu gewinnen. "Wenn wir diesen Titel holen, wäre das für uns als Team der größte, den wir gewonnen haben", sagte Hamilton.
Quelle: ntv.de, tsi/sid