Formel1

"Gibt da in Jerusalem diese Mauer" Mercedes kontert Red Bulls Kritik

Findet die Formel 1 eher nicht langweilig: Lewis Hamilton, Weltmeister und Sieger von Melbourne.

Findet die Formel 1 eher nicht langweilig: Lewis Hamilton, Weltmeister und Sieger von Melbourne.

(Foto: imago/LAT Photographic)

Red Bull fährt in der Formel 1 hinterher, auch beim Saisonauftakt in Melbourne. Nun kritisiert der Rennstall die dominierenden Silberpfeile und droht mit Ausstieg. Was Mercedes zu einer harschen Reaktion animiert. Fazit der Replik, mal frei zusammengefasst: Heult doch!

Ungewohnt heftig hat Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff auf die Kritik und die Drohung von Sebastian Vettels ehemaligem Rennstall Red Bull reagiert. "Es gibt da in Jerusalem diese Mauer, da kann man sich vorstellen und klagen. Vielleicht sollten sie dahin gehen", sagte der Österreicher nach dem Doppelsieg seiner Silberpfeile beim Saisonauftakt der Formel 1 im australischen Melbourne.

Red Bull, das schon im vergangenen Jahr chancenlos gegen Mercedes war, hatte nach dem enttäuschenden Auftritt in Melbourne die Königsklasse des Motorsports heftig kritisiert und sogar mit Ausstieg gedroht. "Wir sind unzufrieden damit, wie die Formel 1 regiert und geführt wird", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei "Auto, Motor und Sport": "Deshalb wird bei uns auch über ein Ausstiegs-Szenario nachgedacht, wenn die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht mehr aufgeht."

"Laufend wurden Ideen von uns verboten"

Nach vier Titeln für Vettel in der Fahrer-WM von 2010 bis 2013 ist Red Bull einer der Verlierer des neuen Motoren-Reglements. Nach Ansicht von Red Bull führten die Veränderungen vor allem zu Langeweile. "Vorne fahren einsam zwei Autos, und dahinter wird nicht überholt", sagte der 71-jährige Marko mit Blick auf den englischen Weltmeister Lewis Hamilton und seinen Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg aus Deutschland, die auch beim Saisonauftakt am Sonntag in Australien souverän auf die Plätze eins und zwei fuhren.

Zudem beklagt der österreichische Rennstall nicht zum ersten Mal, dass die vom Automobil-Weltverband Fia angeschobenen Regeländerungen vorsätzlich die Red-Bull-Dominanz brechen sollten, eigene Vorschläge seien dagegen wiederholt abgelehnt worden. "Laufend wurden Ideen von uns verboten, um uns einzubremsen. Zum Beispiel der angeblasene Diffusor und die Motorsteuerung", sagte Adrian Newey, der jahrelang das überlegene Chassis für Vettel entworfen hatte: "Bei Mercedes sagt keiner etwas."

Im ersten Rennen nach dem Abgang des viermaligen Weltmeisters Vettel zu Ferrari hatte Red Bull enttäuscht. Beim Saisonauftakt in Melbourne wurde Lokalmatador Daniel Ricciardo nur Sechster, Teamkollege Daniil Kwjat aus Russland scheiterte schon vor seinem ersten Rennen für Red Bull Racing an technischen Problemen auf dem Weg in die Startaufstellung.

Quelle: ntv.de, sgi/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen