Formel1

Vettel frisst fleißig Testkilometer Rosberg schockt die Formel-1-Konkurrenz

Mit weichem Reifen fuhr Nico Rosberg im Silberpfeil in einer anderen Dimension als der Rest des Testfeldes.

Mit weichem Reifen fuhr Nico Rosberg im Silberpfeil in einer anderen Dimension als der Rest des Testfeldes.

(Foto: imago/Crash Media Group)

Bei Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton stottert noch der Motor, bei Nico Rosberg läuft der neue Mercedes völlig problemlos. Folge ist eine Fabel-Bestzeit, die die Konkurrenten in Barcelona zu Statisten degradiert. Das gilt auch für Ferrari-Pilot Sebastian Vettel.

Ferrari-Star Sebastian Vettel hat sich bei der Machtdemonstration des Vize-Weltmeisters Nico Rosberg immerhin ein Fleißkärtchen verdient. Während Rosberg bei den abschließenden Testfahrten in Barcelona zur neuen Formel-1-Saison erstmals die offenbar wieder ungeheure Überlegenheit des Mercedes andeutete, sammelte der viermalige Weltmeister vor allem Kilometer.

Sebastian Vettel war zufrieden mit seinen 143 Testrunden im neuen Ferrari.

Sebastian Vettel war zufrieden mit seinen 143 Testrunden im neuen Ferrari.

(Foto: dpa)

"Das war ein ordentlicher Tag für uns, wir stehen ganz gut da", sagte Vettel: "Ich fühle mich sehr wohl im Auto, aber natürlich wollen wir noch schneller werden und uns weiter verbessern." Am Ende spulte Vettel mit 143 so viele Runden wie kein anderer Fahrer ab und testete vor allem aerodynamische Updates. In 1:25,339 Minuten fuhr er aber nur die viertbeste Zeit.

Rosberg schockte dagegen die Konkurrenz mit "einer Hammerzeit" (Vettel) und setzte mit 1:22,792 Minuten neue Maßstäbe - es war die schnellste Runde in diesem Testwinter in Barcelona. Grund: An Rosbergs Silberpfeil waren erstmals weiche Reifen montiert. Tageszweiter wurde Valtteri Bottas (Finnland) im Williams mit über einer Sekunde Rückstand (1:23,995), auf Rang drei landete Sauber-Pilot Felipe Nasr (1:24,071/Brasilien). Der Saisonauftakt in der Formel 1 steigt am 15. März in Australien, die Teams bestreiten noch bis Sonntag die letzten Tests.

Mercedes wird wieder dominieren

Grundsätzlich ist es schwer, die Zeiten der Fahrer zu vergleichen, weil verschiedene Reifenmischungen verwendet werden und zudem unklar ist, mit wie viel Benzin im Tank die Teams fahren. Doch es deutet alles darauf hin, dass der Mercedes dem Rest des Feldes wie im Vorjahr wieder deutlich überlegen ist. Zu diesem Fazit kam auch Formel-1-Experte Christian Danner in seiner Analyse der bisherigen Testfahren. In der abgelaufenen Saison gewannen Rosberg und sein Teamkollege und Weltmeister Lewis Hamilton (England) 16 von 19 Rennen.

Auch Force India hat jetzt einen fahrbereiten Boliden.

Auch Force India hat jetzt einen fahrbereiten Boliden.

(Foto: imago/Crash Media Group)

Während die meisten Teams in Barcelona bereits ihre dritte Testsession absolvieren, debütierte Force India am drittletzten Testtag. Nico Hülkenberg durfte endlich die ersten Kilometer mit dem neuen Force India fahren. Der 27-Jährige steuerte den VJM08 in Barcelona um 12.19 Uhr aus der Box, kam aber zunächst nicht weit. Noch auf der ersten Runde fing er sich einen Platten ein. Danach lief der Wagen dann aber problemlos.

Wegen finanzieller Probleme bei dem Team des schillernden indischen Milliardärs Vijay Mallya hatte sich die Fertigstellung des neuen Wagens für die Saison 2015 zuletzt immer weiter verschoben. Force India arbeitete zunächst vor allem an der Standfestigkeit.

Alonso "völlig in Ordnung"

Unterdessen hat Fernando Alonso nach seinem mysteriösen Test-Unfall leichte Entwarnung gegeben. "Wie ihr sehen könnt, bin ich völlig in Ordnung", sagte der McLaren-Pilot aus Spanien in einer Videobotschaft, in der sich der 33-Jährige erstmals zu seinem gesundheitlichen Zustand äußert. Zudem deutete Alonso seinen Start beim Saisonauftakt an. "Wir sehen uns schon bald wieder an der Rennstrecke", sagte er.

Alonso hatte am Mittwoch nach drei Nächten im Krankenhaus das Hospital General de Cataluña in Barcelona wieder verlassen, nachdem er am vergangenen Sonntag bei Testfahrten einen Crash erlitten hatte. Über die Ursache kursieren zahlreiche Spekulationen, McLaren selber machte den böigen Wind verantwortlich.

Alonso will nun so schnell wie möglich wieder zurück in sein Auto. "Ich hätte jetzt schon gerne wieder getestet in Barcelona, aber die Empfehlung der Ärzte lautet, dass ich noch ein wenig warten soll", sagte Alonso: "Also werde ich mich dieses Wochenende noch ausruhen und euch dann in der kommenden Woche über meine Fortschritte auf dem Laufenden halten."

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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