"Sehr traurig" über EM-Aus Der Frust bei Kimmich sitzt tief
02.07.2021, 08:06 Uhr
Es war nicht das Turnier der Deutschen: Weltmeister Hummels tröstet Confed-Cup-Sieger Kimmich.
(Foto: picture alliance / SvenSimon)
Mit 26 Jahren hat Joshua Kimmich noch einige Turniere vor sich. Bisher ist seine Geschichte mit der Nationalelf auch eine der verpassten Chancen. Nach dem EM-Aus sitzt der Frust tief, wie auch bei anderen Spielern. Franz Beckenbauer hingegen wird einfach Italiener. So einfach ist das.
Nationalspieler Joshua Kimmich hat seinem Frust über das Aus bei der Fußball-EM Luft gemacht. "Die Enttäuschung sitzt tief und es ist wirklich schwierig für mich das Ganze zu verarbeiten", schrieb der 26-Jährige bei Instagram. Der Bayern-Profi versicherte, er habe "zu jeder Zeit 100 Prozent daran geglaubt, dass wir das Turnier gewinnen können". Mit der DFB-Auswahl war Kimmich bereits im Achtelfinale der Europameisterschaft an England gescheitert. Darüber sei er "sehr traurig", versicherte der Mittelfeldspieler.
"Es war eine große Chance, die wir leider nicht nutzen konnten und dennoch bin ich sicher, dass wir zurückkommen werden", fügte Kimmich hinzu. Sehr gefreut habe er sich über die Rückkehr tausender Fans in die Stadien. "Es war ein überwältigendes Gefühl endlich wieder vor euch spielen zu dürfen", schrieb Kimmich. Zudem bedankte er sich beim scheidenden Bundestrainer Joachim Löw, dessen Amtszeit nach 15 Jahren endete. "Die Ära, die er geprägt hat, bleibt unvergessen", befand Kimmich. Er sei dankbar für Löws Vertrauen.
Auch Ersatztorwart Kevin Trapp bekannte, es sei "immer noch schwer zu realisieren, dass das Turnier für uns schon vorbei ist". Der 30 Jahre alte Schlussmann von Eintracht Frankfurt beteuerte in den sozialen Netzwerken: "Wir werden aber zurückkommen."
Auch Robin Gosens tut das Scheitern "immer noch saumäßig weh", erzählte der Atalanta-Außenverteidiger in eine Sport1-Podcast. Das wird auch noch ein paar Tage, wenn nicht sogar Wochen dauern, weil es unglaublich und unfassbar bitter ist." Besonders in Erinnerung bleiben, sagte der 26-Jährige, werde ihm die Stille nach dem Aus. "Auf jeden Fall war es mucksmäuschenstill. So eine Atmosphäre hatte ich in der Form auch noch nie", beschrieb er die Stimmung nach dem 0:2 gegen England im Achtelfinale der Europameisterschaft. "Keiner hat einen Ton gesagt, jeder war in seiner eigenen Gedankenwelt und hat sich wahrscheinlich die Frage gestellt, wie wir jetzt hier gerade ausscheiden können."
Musiala sammelt wertvolle Erfahrung
Traurig verabschiedete sich auch Jungstar Jamal Musiala in den Urlaub. Aber der 18-Jährige vom FC Bayern betonte auch: "Mein erstes Turnier war eine spannende Reise für mich mit vielen Höhen und Tiefen. Ich konnte sehr viele wertvolle Erfahrungen sammeln, die mich weiterbringen werden."
Der ehemalige Teamchef Franz Beckenbauer wird das Turnier mit großem Interesse weiterverfolgen. Nach dem Aus der DFB-Elf drückt er nun Italien die Daumen. "Ich sympathisiere mein Leben lang mit Italien. Ich hätte fast selbst dort gespielt", sagte der Kaiser der "Bild"-Zeitung. "1966 wollte mich Inter Mailand holen, ein Jahr später AC Mailand. Das ging aber nicht, weil zu jener Zeit die italienische Liga eine Ausländersperre verhängt hatte. Also bin ich beim FC Bayern geblieben."
Der 75 Jahre alte Beckenbauer, der 1974 als Kapitän und 1990 als Teamchef die DFB-Auswahl zum WM-Triumph führte, ist "natürlich" enttäuscht über das Achtelfinal-Aus Deutschlands gegen England. "Die deutsche Mannschaft hat leider einen zu geringen Aufwand betrieben, um die Engländer zu schlagen. Sehr schade!", sagte er.
Quelle: ntv.de, sue/dpa