Der ultimative n-tv.de EM-Wegweiser Fragen um DFB-Elf, Nordiren mit Womanizer

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(Foto: picture alliance / dpa)

Endlich geht die EM auch für das deutsche Team los, die großen Fragen sind aber noch unbeantwortet. Die Türken sind wie ihr Präsident auf historischer Mission, und die Nordiren verlassen sich auf einen notorischen Weiberhelden.

Dieses Spiel dürfen Sie nicht verpassen

1445 Tage sind vergangen seit dem letzten EM-Auftritt der deutschen Nationalmannschaft, es war einer, wie man so sagt, "zum Vergessen", wobei das 1:2 gegen Italien im Halbfinale 2012 kein Fußball-Fan hierzulande vergessen haben dürfte. Deutschland geht als Turnierfavorit ins Rennen, zum Auftakt wartet mit der Ukraine (21 Uhr, ARD) keine Hürde, sondern eher eine Betonmauer, die es zu überwinden gilt. Mit welchem Personal Joachim Löw das tun will, wer Kapitän werden könnte, und was von der Ukraine zu erwarten ist – all das lesen Sie im Laufe des Morgens in der Vorschau der Kollegen Giannakoulis und Nordmann.

Die perfekte Vorbereitung für das Public Viewing am Abend - aber wenn sie eher zur Gattung Teilzeit-Fan gehören, empfehlen wir an dieser Stelle zusätzlich diese Hilfestellung: Wie spricht man die Namen der Nationalspieler richtig aus? Und jetzt alle: Schukran Mastvieh!

Der beste Zeitpunkt für ein EM-Päuschen

Falls sie es noch nicht wussten: Will Grigg’s on fire. Aber ist der beste Fangesang der Stunde wirklich Grund genug, sich das Spiel seiner Nordiren gegen Polen anzuschauen? Selbst die Scouting-Abteilung des DFB hat unseren Informationen zufolge heute schon etwas Besseres vor, sie studiert noch einmal eingehend die besten Aktionen von Bastian Schweinsteiger in der Premier League. Besonders dringlich wäre ein Einsatz beim Duell der deutschen Gruppengegner um 18 Uhr (ARD) ohnehin nicht: Über die Polen gibt es wohl wenig Neues zu erfahren, und Nordirland, nun ja, ist Nordirland – und Chartstürmer Will Grigg zwar Torschützenkönig, aber eben auch nur für Wigan Athletic. In der dritten englischen Liga.

Darauf müssen Sie achten

Wir wissen nicht, ob Präsident Recep Tayyip Erdogan die Auslosung der EM-Endrunde als Beleidigung empfunden hat, eine leichte Gruppe haben seine Türken jedenfalls nicht erwischt. Dabei sind sie doch, ganz wie der oberste Osmane, auf historischer Mission: Bislang haben sie sich bei jeder EM-Endrunde, die sie erreicht haben, gesteigert. 1996 kam – übrigens unter dem aktuellen Trainer Fatih Terim – das Aus schon in der Vorrunde, 2000 ging es bis ins Viertelfinale, 2008 – wieder unter Terim – unterlagen die Türken Deutschland im Halbfinale mit 2:3. Das Finale wäre in diesem Turnier die logische Konsequenz, den ersten Schritt könnte die Türkei im Spiel gegen Kroatien (15 Uhr, ARD) machen. Allerdings: Die Qualifikation schaffte die Türkei gerade so als bester Gruppendritter, die Testspiele gegen Slowenien und Montenegro wurden nur mit 1:0 gewonnen, in Gruppe D gelten die Mannen von Trainerlegende Fatih Terim als Außenseiter.

Die Hoffnungen ruhen auch auf Hakan Calhanoglu von Bayer Leverkusen. Dem 22-Jährigen trauen viele Experten nach einer soliden Saison den Durchbruch auf der internationalen Bühne zu. Das wird auch nötig sein, denn nicht nur Calhanoglu selbst findet, die Türkei habe die schwerste Gruppe im Turnier erwischt. Aber: "Ein Sieg in Frankreich, und unser Land wird Kopf stehen."

Die Zahl des Tages: 13

Nicht, dass wir einen falschen Eindruck erwecken: Wir freuen uns ja, dass die Nordiren dabei sind. Satte 13 mal haben sie erfolglos versucht, sich für eine Europameisterschaft zu qualifizieren. Nun haben sie es endlich geschafft und bringen eine Menge interessanter Geschichten mit - wie diese hier über Top-Stürmer Kyle Lafferty, der sieben Tore in der Quali erzielte: Lange Jahre galt der 1,93-Hüne als Hallodri, immer wieder wechselte er die Klubs. Als Palermo ihn 2014 zu Norwich City ziehen ließ, begründete Präsident Maurizio Zamparini die Trennung so schlüssig, dass wir seine Aussagen hier gerne zitieren: "Lafferty ist außer Kontrolle, ein Ire ohne Regeln, der einfach eine Woche lang verschwindet, um in Mailand Frauen aufzureißen." Aber keine Sorgen, liebe französische Männer – der Mann hat gerade erst geheiratet. Zum zweiten Mal.

Das EM-Histörchen des Tages: 12. Juni 2004

 

Was sollte schon schief gehen? Noch nie seit der Erweiterung der EM-Endrunde 1980 hatte ein Gastgeber sein Auftaktspiel verloren, für Portugal stand eine Goldene Generation um Luís Figo auf dem Platz - und der Gegner hieß Griechenland. Doch nur sieben Minuten, nachdem ein gewisser Pierluigi Collina die Partie angepfiffen hatte, stand es schon 0:1. Per Elfmeter erhöhte der krasse Außenseiter in der 52. Minute, dem 19-jährigen Cristiano Ronaldo gelang in der Nachspielzeit nur noch der Anschluss. Fassungslosigkeit in Portugal, Jubel in Griechenland: Nach dem ersten Sieg der Hellenen bei einem großen Turnier erhielt der deutsche Trainerfuchs Otto Rehhagel ein Telegramm von Ministerpräsident Kostas Karamanlis: "Sie haben alle Griechen glücklich gemacht." Sie ahnten ja nicht, was Ihnen noch bevorstand.

Das Bonmot zum Spieltag

"Solange man kein Tor kassiert hat, hat man nicht verloren."
Ukraines Trainer Michail Fomenko lebt das Motto: Niemand hat die Absicht, keine Abwehrmauer zu bauen.

Angeberwissen für das Public Viewing

Polens Mittelfeldspieler Slawomir Peszko, bis vergangenen Sommer noch für den 1. FC Köln aktiv, hat gleich vier Nieren. Das Phänomen nennt sich Doppelniere und kommt häufiger vor, als man vermuten würde: Schätzungen zufolge ist jeder zwanzigste bis hundertste Mensch betroffen.

Quelle: ntv.de

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