Von wegen "Weltfußball dominiert" Hummels relativiert deutschen WM-Titel

In Brasilien wird die historische Niederlage gegen Deutschland auch "Mineirazo" genannt, abgeleitet aus dem Stadionnamen Mineirão.

In Brasilien wird die historische Niederlage gegen Deutschland auch "Mineirazo" genannt, abgeleitet aus dem Stadionnamen Mineirão.

(Foto: imago/Ulmer/Teamfoto)

Auf ihrem Weg zum WM-Titel 2014 fegt die DFB-Elf die Portugiesen und Gastgeber Brasilien vom Platz. Innenverteidiger Mats Hummels sagt nun: Wir waren nicht dominant - und kritisiert das derzeitige Lamentieren über die deutschen EM-Leistungen.

Hinten wackelig, vorne harmlos, in der Mitte uninspiriert - so lautet die Generalkritik an der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Frankreich. Innenverteidiger Mats Hummels gefällt das gar nicht, weil er den Grund in einer falschen Einschätzung der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien sieht.

Vor allem hadert der zweifache WM-Torschütze  mit der Erwartungshaltung in Deutschland, nachdem das DFB-Team als erstes europäisches Team einen WM-Titel in Südamerika gewonnen hatte: "Es wird zurzeit immer so getan, als hätten wir bei der WM den Weltfußball dominiert. Es geht mir zunehmend auf den Zeiger, dass manche Leute immer noch nicht in der Lage sind, das vernünftig zu reflektieren: Wir haben bei der WM von sieben Spielen nur zwei deutlich gewonnen – und fünf nicht oder nur mit einem Tor Unterschied", sagte er der "SZ".

Hummels stört nun, zwei Jahre nach dem WM-Triumph, die Kritiklosigkeit in der deutschen Öffentlichkeit: "Seitdem wird alles verklärt, und es wird so getan, als sei alles überragend gewesen. Das ist auch der Grund, warum wir nach einem 0:0 gegen Polen so unter Rechtfertigungsdruck geraten."

Gerechtfertigt hatte sich nach dem Remis unter anderem Hummels‘ Partner in der Innenverteidigung, Jérôme Boateng. Der kritisierte vor allem seine Vorderleute und deren Abschlussschwäche. Hummels stimme ihm zwar zu, sagt jedoch auch: "Ich bin im Übrigen schon froh, dass er das gesagt hat und nicht ich. Ich wär' dafür wahrscheinlich wieder in die Pfanne gehauen worden. Wenn ich überlege, für welche Sätze ich schon alles angegriffen wurde."

Quelle: ntv.de, rpe

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