"Gilt für jeden Spieler" Bayern-Ikone Lahm äußert sich zu Kimmich-Kritik
01.11.2023, 13:10 Uhr
Ein folgenschweres Foul: Kimmich sieht nach seiner Notbremse gegen Darmstadt die Rote Karte.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nach seiner Roten Karte gegen Darmstadt steht Joshua Kimmich erneut in der Kritik. Philipp Lahm, selbst lange Kapitän der Bayern, wundert das nicht. Bei den Münchnern müsse sich jeder Spieler "Woche für Woche neu beweisen".
Der frühere Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Philipp Lahm, hat sich zur Kritik an Bayern-Spieler Joshua Kimmich geäußert. "Joshua hat eine sehr hohe Erwartungshaltung an sich selbst. Der immer gerecht zu werden, ist nicht immer einfach. Er ist erfahren, hat jetzt schon extrem viele Jahre bei den Bayern gespielt. Dass da mal Kritik aufkommt - das ist eben so", sagte Lahm bei Sky. Beim FC Bayern müsse man sich "Woche für Woche neu beweisen", erinnerte sich der 39-Jährige an seine aktive Zeit. "Das gilt für jeden einzelnen Spieler, weil es beim Verein einen großen Konkurrenzkampf gibt."
Kimmich hatte sich beim 8:0-Kantersieg des FC Bayern in der Fußball-Bundesliga gegen den SV Darmstadt 98 am vergangenen Wochenende einen Platzverweis eingehandelt. Vorausgegangen war ein Ballverlust vor dem eigenen Sechzehner. Für die Aktion wurde er unter anderem von Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus getadelt. "Er muss vorher den Ball spielen. Er will dribbeln als Sechser, aber im defensiven Bereich dribbelt man nicht."
Kimmich selbst übte danach Selbstkritik. Die Rote Karte sei "natürlich Eigenverschulden" gewesen. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat den 28-Jährigen mit einer Sperre von zwei Bundesliga-Spielen belegt. Damit fehlt er dem FC Bayern im Topspiel bei Borussia Dortmund (Samstag, 18:30 Uhr/Sky und im ntv.de-Liveticker) und gegen den 1. FC Heidenheim. Für Kimmich war es die erste glatt Rote Karte seiner Karriere.
"Schön, dass Neuer wieder da ist", sagt Lahm
Lahm äußerte sich jedoch nicht nur zu Kimmich. Der Organisationschef der Europameisterschaft 2024 in Deutschland sieht das DFB-Team darüber hinaus auf einem guten Weg. "Ich glaube, dass es gut werden kann. Man weiß es natürlich nicht, aber es ist noch ausreichend Zeit, den Umschwung zu schaffen. Julian versprüht Energie, das ist sehr wichtig", sagte er weiter.
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Torwart Manuel Neuer traut Lahm nach dessen knapp elfmonatiger Verletzungspause durchaus zu, Marc-André ter Stegen im DFB-Tor wieder zu verdrängen. "Wenn er seine Leistung bringt und wieder auf das absolute Topniveau zurückkehrt, dann hat er sicher Chancen, als Nummer eins zwischen den Pfosten zu stehen", meinte Lahm.
Neuer, wie Lahm Weltmeister von 2014, hatte am vergangenen Samstag beim 8:0 des FC Bayern gegen Darmstadt 98 sein Comeback gefeiert. Es sei "schön", so Lahm, "dass Manuel wieder da ist. Er hat das Torwartspiel in der jüngsten Vergangenheit auf ein anderes Niveau gehoben. Das Wichtigste ist jetzt, dass er fit ist und Spiele bekommt, um in den Rhythmus zu kommen."
Quelle: ntv.de, ses/sid/sport.de