Bundesliga setzt auf Geldstrafen Bei Hertha kosten fünf Minuten 250 Euro
21.07.2017, 06:57 Uhr
Bei Hertha BSC bestimmt Kapitän Vedad Ibisevic (r.), was mit dem Geld gemacht wird.
(Foto: imago/Metodi Popow)
Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 will seine Profis mit Strafarbeit erziehen. Die anderen Klubs setzen dagegen weiter auf den schnöden Mammon. Tief ins Portemonnaie müssen die Fußballer etwa beim Handyklingeln greifen.
Wer zu spät kommt, muss im Fanshop aushelfen - diese Strafe hat Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 eingeführt. "Bei uns gibt es auch die Freizeitstrafe. Da könnte es vorkommen, dass ein Spieler statt einer Geldstrafe an seinem freien Tag im Fanshop arbeiten muss", erklärte Manager Christian Heidel der "Sport Bild". Moderne Neuerung oder zu seichte Strafe? Die anderen Bundesliga-Klubs jedenfalls setzen weiter auf Zaster, hat die "Bild" in Erfahrung gebracht.
Blechen müssen Spieler etwa fürs Zuspätkommen. Jede Minute kostet beim FC Augsburg 50 Euro, bei Eintracht Frankfurt 30 Euro, bei Hertha BSC zunächst 25 Euro, ab fünf Minuten müssen 250 Euro gezahlt werden. Wer zu spät auf dem Platz steht, zahlt in Berlin sogar 500 Euro. Wer gar eine ganze Trainingseinheit verpasst, darf 800 Euro löhnen.
Kleiderordnung muss eingehalten werden
Noch teurer wird’s bei vielen Klubs, wenn Spieler auf ihrem Smartphone daddeln. 200 Euro kostet ein Klingeln während einer Hertha-Besprechung, günstiger ist es beim FC Augsburg mit 100 Euro. Die Handynutzung im Physio-Raum von Bayer Leverkusen wird mit 500 Euro bestraft. Auch beim FC Bayern gilt ein Handyverbot - allerdings unter Trainer Carlo Ancelotti ein moderates: SMS schreiben ist erlaubt, bei Pflichtspielen aber dürfen keine Fotos aus der Kabine verbreitet werden. Das Foto von Franck Ribéry ist erlaubt - es stammt vom Abschlusstraining vor dem letzten Bundesliga-Spieltag.
Auch für fehlende oder falsche Klamotten gibt es bei den Vereinen einen Strafsatz. In Frankfurt wird ein falsches Shirt mit 20 Euro bestraft. RB Leipzig und Hertha machen es andersrum: Wer etwas auf dem Trainingsplatz liegen lässt, erfreut die Mannschaftskasse: In Leipzig kostet ein vergessenes Teil 10 Euro, in Berlin mit 20 Euro das Doppelte. Empfindlicher werden die Strafen, wenn es um Beleidigungen oder Tätlichkeiten geht. Kurios: In Berlin zahlt sogar der Spieler, der sein erstes Bundesliga-Spiel macht (200 Euro) und der, der sein erstes Tor erzielt (250 Euro).
Mal bestimmt übrigens der Trainer die Strafen, mal der Mannschaftsrat, mal der Kapitän. Gemeinsamkeit aber ist, dass das Geld in der Mannschaftskasse gesammelt und am Ende der Saison auf den Kopf gehauen wird. Wer viel zahlt, darf also auch viel feiern.
Quelle: ntv.de, ara