Fußball

"Er wollte Whisky trinken" Blatter plaudert über Treffen mit Platini

Michel Platini wollte Joseph Blatters Rücktritt.

Michel Platini wollte Joseph Blatters Rücktritt.

(Foto: AP)

Den tagelangen Sturm hat Fifa-Chef Joseph Blatter - wie stets - überstanden. Nun kartet der Schweizer nach und berichtet unter anderem über sein Gespräch mit dem Präsidenten der Uefa, Michel Platini. Dabei kommt der Franzose nicht besonders gut weg.

Joseph Blatter setzt die Attacken gegen Uefa-Chef Michel Platini und den DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach mit Berichten aus persönlichen Gesprächen fort. Franz Beckenbauer, der ihn nach seiner Wiederwahl zum Fifa-Präsidenten verteidigte, benutzt er dabei als Kronzeugen.

"Ich habe mit Franz Beckenbauer telefoniert. Er sagte mir, er jedenfalls habe den deutschen Verbandspräsidenten zusammengefaltet, weil der gegen mich stimmte", sagte Blatter in einem Interview der Schweizer Zeitung "Sonntagsblick".

Platini habe ihm bei dem Vier-Augen-Gespräch in seinem Büro in der Fifa-Zentrale am Donnerstag zur Mittagszeit vorgeschlagen, "einen guten Whisky unter Freunden" zu trinken. Dies habe er abgelehnt. Anschließend habe ihm der Franzose offenbar eine goldene Brücke bauen wollen: "Und dann meinte er allen Ernstes: 'Sepp, du machst den Kongress und am Schluss gibst du bekannt, dass du zurücktrittst. Du bekommst ein gigantisches Fest und dein Büro hier bei der Fifa kannst du behalten.'"

"Es war schon sehr enttäuschend"

Platini "hat in der Nacht vor der Wahl allen Verbänden ein E-Mail geschrieben, dass sie gegen mich und für Prinz Ali bin Al Hussein stimmen sollen", sagte Blatter, der am Ende mit 133:73 gegen den Herausforderer gewann: "Und das, obwohl Europa nicht mal einen eigenen Kandidaten hinbekommt. Es war schon sehr enttäuschend, was mir in den letzten Tagen passiert ist."

Beckenbauer dementierte umgehend. "Ich habe mit Wolfgang Niersbach freundschaftlich diskutiert", sagte er der "Bild"-Zeitung: "Von zusammenfalten kann überhaupt keine Rede sein. Es steht mir auch nicht zu, einen DFB-Präsidenten zusammenzufalten. Wolfgang Niersbach  und ich haben ein herzliches und offenes Verhältnis."

Blatters Aussagen belegen jedoch, dass der Konflikt mit den Gegner der Uefa noch lange nicht ausgestanden ist. Platini und Niersbach hatten sich neben US-Verbandschef Sunil Gulati nach dem jüngsten Korruptionsskandal um mehrere aktuelle und frühere Fifa-Funktionäre am deutlichsten gegen Blatter positioniert.

Quelle: ntv.de, wne/dpa/sid

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