Herzschlag-Finals im Ausland CL-Millionen, Meisterdrama - und Messi-Aus?
22.05.2021, 10:39 Uhr
Findet die schwierige Saison für Jürgen Klopp und den FC Liverpool doch noch ein versöhnliches Ende?
(Foto: imago images/Action Plus)
Liverpool und Jürgen Klopp wollen sich nach einer Aufholjagd mit der Königsklasse belohnen. Das erhoffen sich auch CR7 und Robin Gosens. Greift PSG doch nach dem Titel? Das Madrider Fernduell garantiert Hochspannung - Lionel Messi dagegen hat Barça fürs Erste schon verlassen.
Meisterschaft, Königsklasse, Europa League? Etliche europäische Spitzenklubs schweben vor dem Saisonfinale am Wochenende zwischen Hoffen und Bangen. Es geht auch um Millionen. Trainer Jürgen Klopp und der FC Liverpool wollen nach einer kräftezehrenden Aufholjagd wieder in die Champions League. Die Meister werden noch in Spanien (Samstag) und in Frankreich (Sonntag) gekürt, in England (Manchester City) und Italien (Inter Mailand) stehen sie fest.
England (38. Spieltag - alle 10 Spiele am Sonntag um 17 Uhr)
Schafft es Kult-Trainer Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool wieder in die Champions League? Und nach grandioser Aufholjagd auch Landsmann Thomas Tuchel mit dem FC Chelsea? "Wir sind wieder auf Kurs", hatte Klopp nach dem 3:0-Sieg beim FC Burnley in der Premier League gesagt. Die Reds haben nun gute Chancen, sich mit einem Heimsieg gegen Crystal Palace für die Königsklasse zu qualifizieren. "Es ist verrückt, dass wir so nah dran gekommen sind, aber wir sind noch nicht durch", warnte Klopp.
Ausgerechnet Torwart Alisson hatte FC Liverpool mit seinem Last-Minute-Treffer am 36. Spieltag wieder Hoffnung im Kampf um die Champions League eingehaucht. Der nach vorne gestürmte Brasilianer hatte eine Ecke von Trent Alexander-Arnold sehenswert zum 2:1 (1:1)-Siegtor beim bereits feststehenden Absteiger West Bromwich Albion eingeköpft (90.+5).
Leicester City (gegen Tottenham Hotspur) und Liverpool haben 66 Punkte und 66 Tore auf dem Konto - die Reds haben aber vier Treffer weniger kassiert als Leicester (46). Chelsea ist bei Aston Villa zu Gast. Tuchels Blues - im Januar noch Tabellen-Neunter - haben 67 Punkte und die um einen Treffer schlechtere Tordifferenz als die Klopp-Elf. Tottenham und damit der wechselwillige Superstar Harry Kane bangt derweil noch um den Einzug in die Europa League.
Spanien (38. Spieltag - 7 Spiele am Samstag)
Eins ist schon mal klar - der Titel bleibt in der spanischen Hauptstadt! Atlético Madrid hat am Samstag (alle Spiele 18 Uhr) alle Trümpfe in der Hand: Mit einem Sieg beim Abstiegskandidaten Real Valladolid kann die Mannschaft von Trainer Diego Simeone ihre erste Meisterschaft seit sieben Jahren perfekt machen. Dann würde Verfolger Real Madrid bei zwei Punkten Rückstand ein eigener Sieg gegen den FC Villarreal auch nicht mehr helfen. Platz zwei hat das Titelverteidiger-Team von Toni Kroos aber schon sicher.
Gewinnt Atlético nicht und Real siegt, wären die Königlichen wieder Meister. Denn bei Punktgleichheit zählt der Direktvergleich für Real (2:0/1:1). Auch die vier Champions-League-Teilnehmer stehen fest: Hinter Atlético (83 Punkte) und Real (81) sind das der FC Barcelona (76) und der FC Sevilla (74).
Barça-Star Lionel Messi hat derweil seinen Sommerurlaub vorzeitig antreten dürfen. Der 33-jährige Argentinier nahm am Freitag nicht am Mannschaftstraining teil und gehört auch nicht dem Kader für das letzte Liga-Spiel der Katalanen am Samstag bei SD Eibar an. Es besteht die Möglichkeit, dass Messi das Trikot des Vereins, für den er schon seit mehr als 20 Jahren, seit seinem 13. Lebensjahr spielt, nicht mehr überzieht. Am 30. Juni läuft sein Vertrag aus. Er könnte somit ablösefrei wechseln. Noch hat sich der sechsmalige Weltfußballer nicht zu seiner Zukunft geäußert. Immer wieder wurde Messi mit PSG (und seinem ehemaligen Sturmpartner Neymar) in Verbindung gebracht. Auch ein Wechsel zu seinem alten Erfolgstrainer Pep Guardiola (Manchester City) gilt als möglich.
Frankreich (38. Spieltag - alle 10 Spiele am Sonntag 21 Uhr)
Den ersten Matchball hat OSC Lille (80 Punkte) vor einer Woche vergeben: Das 0:0 gegen AS St. Etienne reichte nicht, weil Verfolger Paris Saint-Germain (79) mit 4:0 gegen Stade Reims gewann. Am Sonntag soll der Coup nun gelingen, bei einem Sieg in Angers kann die Mannschaft von Trainer Christophe Galtier ihren ersten Titel seit zehn Jahren feiern - PSG und Julian Draxler würde selbst ein Sieg beim Abstiegskandidaten Brest nicht mehr helfen. Nach drei Meisterschaften in Serie wären die Hauptstädter entthront - vier Tage nach dem 2:0-Sieg gegen AS Monaco im Pokalfinale.
Trainer Niko Kovac und Nationalmannschafts-Rückkehrer Kevin Volland sind mit Monaco (77) nach einer starken Saison quasi raus aus dem Meisterrennen - als Dritter mit drei Punkten Rückstand und einer um sechs Treffer schlechteren Tordifferenz als Lille. In der Ligue 1 zählt zuerst das Torverhältnis - dann der direkte Vergleich. Nur Meister und Vize sind direkt für die Königsklasse qualifiziert. Volland jedenfalls glaubt nicht mehr an den Titel. "Da muss schon sehr viel zusammenkommen. Lille und Paris sind sehr konstant in dieser Saison", sagte der 28-Jährige in einem Sky-Interview.
Italien (38. Spieltag - 7 Spiele am Sonntag)
Inter Mailand (88 Punkte) steht seit drei Wochen als Meister fest - ein Quartett kämpft am Sonntag (20.45 Uhr) um die drei weiteren Champions-League-Plätze: Verfolger Atalanta Bergamo (78) mit DFB-Nationalspieler Robin Gosens, die AC Mailand, SSC Neapel (beide 76) und Juventus Turin (75). Eine von vielen Fragen beim Showdown lautet: Verpasst Superstar Cristiano Ronaldo mit Juve die Champions League? Es wäre das erste Mal eine Königsklasse ohne den Portugiesen seit der Saison 2003/04. Atalanta hat wohl die besten Karten: Das Gosens-Team empfängt im Top-Spiel des 38. Spieltags den AC Mailand.
Bei einer Niederlage gegen Angstgegner Bergamo könnte "Wintermeister" Milan die erhoffte erste Teilnahme an der Königsklasse seit acht Jahren (Saison 2013/14 - Achtelfinale) verpassen. Gegen Juve und Neapel liegen die Rot-Schwarzen im direkten Saisonvergleich allerdings vorn.
Quelle: ntv.de, dbe/dpa