Fußball

Schalke in Königsklasse unter Druck Die Bayern holen sich päpstlichen Segen

David Alaba, im Gebet versunken.

David Alaba, im Gebet versunken.

(Foto: imago sportfotodienst)

Bayern München geht in der Champions League auf heilige Mission, Schalke hat irdische Probleme: Die "Knappen" brauchen den ersten Sieg. Der Rekordmeister trifft in Rom auf Francesco Totti - und danach auf Papst Franziskus.

Haben die Bayern etwas zu beichten? Ging es dann doch arg zügellos zu auf dem Besuch der Wiesn vor zwei Wochen? Es wäre ja nicht das erste Mal, dass eine Vereinsfeier mit einer Sünde endet, gell, Franz Beckenbauer? Jedenfalls steht dem Rekordmeister nicht nur eine schwere Aufgabe in der Champions-League beim AS Rom bevor (20.45 Uhr/im Liveticker auf n-tv.de) - sondern auch eine Privataudienz bei Papst Franziskus im Vatikan.

Dessen Vor-Vorgänger Johannes Paul II. war übrigens Ehrenmitglied beim FC Schalke 04 - was den "Knappen" nicht so richtig half, wenn man an die Vier-Minuten-Meisterschaft denkt. "Ich glaube nicht mehr an den Fußball-Gott", greinte Rudi Assauer damals. Vielleicht ist der Fußball-Gott aber auch einfach nur überkonfessionell. Momentan beschäftigen den FC Schalke ohnehin ganz irdische Probleme. Nach dem enttäuschenden 1:1 im Heimspiel gegen Maribor stehen die "Knappen" unter Zugzwang.

"Wichtig, sie auf Distanz zu halten"

Gut, dass auf Schalke ein Mann übernommen hat, der die Champions League sogar schon einmal gewonnen hat. Roberto di Matteo vermieste mit seiner effektiven Defensivstrategie den Bayern das "Finale dahoam". 885 Tage ist das her - und kein Thema mehr für den Italo-Schweizer: "Das gehört zur Vergangenheit. Ich schaue in die Zukunft", sagte er vor seinem ersten Auftritt in der Königsklasse mit den Königsblauen. Vor sich sieht er eine Aufgabe, die nicht leicht wird.

Sporting Lissabon hat zwar nach einer Niederlage gegen Chelsea und einem 1:1 gegen Maribor nur einen Punkt auf dem Konto - gewann aber am Wochenende im Pokal beim FC Porto mit 3:1. In der Meisterschaft mussten die Hauptstädter noch keine Niederlage hinnehmen. Die Kollegen von sport.de heben in ihrer Analyse vor allem die überragende Besetzung hervor: Den größten Namen besitzt sicherlich der ehemalige United-Stürmer Nani, den deutschen Fans dürfte aber auch der algerische Nationalstürmer Islam Slimani noch etwas sagen. Der schoss im WM-Achtelfinale gegen Deutschland ein Tor, das aber wegen einer Abseitsposition abererkannt wurde. Trotz der individuellen Klasse von Sporting: Aus den beiden Partien - in Lissabon tritt Schalke am 5. November an - müssen dringend Punkte her. "Es wäre wichtig, den direkten Konkurrenten auf Abstand zu halten", sagte Sportvorstand Horst Heldt.

Eine Überraschung für Franziskus

Die Bayern gehen deutlich entspannter in ihr Spiel bei der Roma. Zuletzt betrieben sie ja in der Bundesliga gegen Werder Bremen eher aktive Erholung. Manuel Neuer rechnet damit, dass die Mannen um Francesco Totti "sicher auch mal auf's Tor schießen". Kann schon sein: In der Serie A hat der AS Rom in 7 Spielen schon 14 Treffer erzielt, Trainer Rudi Garcia lässt seine Mannschaft beherzt angreifen. In der Champions League bekam ZSKA Moskau den Offensivgeist zu spüren, 5:1 unterlagen die Russen. In Manchester holte die Roma mit überlegtem Spiel einen Punkt.

Treffen die Münchner also nun auf ihren Hauptkonkurrenten um den ersten Platz in Gruppe E? "Ich denke mal, in den zwei Spielen gegen Rom fällt möglicherweise auch eine Vorentscheidung, was die Tabellensituation angeht", unkt Vorstandsboss Rummenigge. Nach dem Spiel liegt der Fokus dann auf dem Besuch beim Papst - möglichst mit Punkten im Gepäck.

Was sie dem fußballverrückten Pontifex Maximus sonst noch so mitbringen, wollte Rummenigge nicht verraten. Nur soviel: Ein Trikot auf jeden Fall, dazu noch ein "außergewöhnliches Geschenk". Unwahrscheinlich jedenfalls, dass die Bayern der Mannschaft des Vatikan einen Spieler abtreten - dafür sind die Personalsorgen dann doch zu groß. Gerade verletzte sich nach Pepe Reina auch noch Tom Starke, als Ersatz für Manuel Neuer reiste deswegen ein 20-Jähriger namens Leopold Zingerle mit nach Rom. Vom FCB II in den Vatikan, nicht schlecht. Aber halt, Thomas Müller verlangt Konzentration auf's Spiel: "Für uns als Fußballmannschaft ist das Treffen mit dem Papst natürlich eine große Ehre, allerdings sind wir hauptsächlich wegen dem Fußball hier." Vielleicht stößt dem Ur-Roten aber auch nur sauer auf, dass Franziskus Anfang September Ehrenmitglied geworden ist - bei 1860 München.

Quelle: ntv.de, mit dpa

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