Fußball

Robben und Ribéry gegen Sevilla FC Bayern setzt auf ungeduldige Altmeister

Generationentreffen beim FC Bayern.

Generationentreffen beim FC Bayern.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Bleiben Arjen Robben und Franck Ribéry beim FC Bayern? Zumindest stehen sie gegen den FC Sevilla in der Startelf. Und auch sonst deutet vieles auf eine Vertragsverlängerung hin. Trainerfuchs Jupp Heynckes sorgt schon mal vor.

Worum geht's?

Nachdem der FC Bayern mit Polonaise und Pappschale den Gewinn der sechsten deutschen Fußballmeisterschaft in Folge gefeiert hat, geht es nun um die wichtigen Dinge. Gegen den FC Sevilla wollen die Münchner an diesem Mittwoch (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) im eigenen Stadion das 2:1 aus dem Hinspiel verteidigen und ins Halbfinale der Champions League einziehen. Prognose: Das klappt. Andererseits: Das hatten sie beim FC Barcelona bis zum späten Dienstagabend auch gedacht. Und nun steht doch die AS Roma nach einer magischen Nacht in der Runde der besten vier Mannschaften des Kontinents.

Die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes ist also gewarnt - und der Weg noch weit. Selbst bei einem Erfolg wären es noch fünf Schritte bis zum Triple: drei in der Königsklasse und zwei im DFB-Pokal, wo die Bayern am kommenden Dienstag in der Vorschlussrunde bei Bayer 04 Leverkusen antreten. Es ist also wie in jedem Jahr: Alles entscheidet sich im April und Mai, dann wird's auch endlich spannend. Heynckes versuchte es vor der Partie mit Ironie: "Bei Bayern München ist die Meisterschaft ja schon selbstverständlich. Und die Champions League nehmen wir auch mal so mit."

Wie ist die Ausgangslage?

München - Sevilla, 20.45 Uhr

FC Bayern München: Ulreich - Kimmich, Boateng, Hummels, Rafinha - Martinez - Robben, Müller, Thiago (James), Ribéry - Lewandowski. - Trainer: Heynckes

Sevilla Fútbol Club: Soria - Navas, Mercado, Lenglet, Escudero - Nzonzi, Banega, Vázquez - Sarabia, Sandro, Muriel. - Trainer: Montella

Schiedsrichter: William Collum (Schottland)

Abgesehen davon, dass die Münchner noch immer nach einem Nachfolger für Heynckes suchen, hatte der Traineraltmeister die maue Meisterfeier nach dem jüngsten Bundesligaspiel in Augsburg genutzt, die, wie es der "Kicker" schön formulierte, "routinierteste Flügelzange Europas" ins Schaufenster zu stellen und sie vor die Kurve zu den Fans zu zitieren. Franck Ribéry, seit 2007 im Verein, war just an diesem Tag 35 Jahre alt geworden; Arjen Robben, seit 2009 in München, bringt es seit Januar auf immerhin 34 Jahre. Beider Verträge laufen nach dieser Saison aus, beide würden gerne noch ein wenig bleiben, beide sollen, so heißt es, gegen Sevilla in der Startelf stehen. Und beide warten darauf, dass die Klubchefs endlich sagen: Ach, bleibt doch noch ein Jahr. Heynckes, so scheint es, würde das befürworten: "Das sind zwei Spieler, die neun, zehn Jahre im Klub sind. Wo gibt es das heute noch? Sie haben eine überragende Qualität und sind professionell, wie es selten Spieler sind." Ach, dieser Heynckes ist doch ein Fuchs. Er weiß, dass er die beiden in dieser Saison noch braucht.

Wie ist der FC Bayern drauf?

Die Heynckes'sche Botschaft ist angekommen. Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandschef der FC Bayern München AG, betonte zwar nochmals, dass die Verhandlungen mit Ribéry und Robben erst noch anstünden. Er sagte aber auch: "Das Entscheidende ist, wie sie spielen. Und beide spielen erstklassig." Gegen eine Vertragsverlängerung mit den beiden Altstars spreche also "nicht viel". Zumal auch Klubpräsident Uli Hoeneß dafür votiert haben soll, dass sie bleiben. Bleibt nur die Frage, ob sich die Münchner damit einen Gefallen tun würden. Beide gelten nicht als Spieler, die sich ohne zu knatschen auf die Bank setzen.

Und wer auch immer in der kommenden Saison den FC Bayern trainiert, er würde diese Personalien zu moderieren haben. Was auch immer der Klub nun noch alles gewinnt - oder auch nicht: Ein Umbruch steht an. Die Nachfolger stehen schon bereit und dürften irgendwann ungeduldig werden. Der Franzose Ribéry profitiert auf dem linken Flügel in dieser Saison davon, dass sein Konkurrent und Landsmann, der 21 Jahre alte Kingsley Coman nach einer Fußverletzung noch an Krücken geht. Die Chance hat Ribéry genutzt. Zur kommenden Spielzeit aber kehrt Leiharbeiter Serge Gnabry, 22 Jahre alt, von der TSG Hoffenheim zurück. Beim Niederländer Robben ist es auf der rechten Seite so, dass der deutsche Nationalspieler Thomas Müller neben Mittelstürmer Robert Lewandowski in der bajuwarischen Offensive gesetzt ist. Da ist oft kein Platz, zumal James Rodríguez ja auch noch da ist. Aber die Münchner werden ihre Pappenheimer schon kennen. Dürfen sie bleiben, wird es wohl heißen: Aber nur, wenn ihr Euch klaglos hinten anstellt. Robben allerdings scheint langsam ungeduldig zu werden: "Ich bin ein bisschen älter. Die letzten zwei Male habe ich im Januar verlängert, jetzt ist April und ich habe noch nicht verlängert."

Was machen die Sevillianer?

Heynckes weiß mit all der Erfahrung seiner 72 Jahre natürlich schon vorher, wie es laufen wird: "Sevilla muss was riskieren und auf Attacke spielen." Aber auch er weiß, dass erst zweimal in der Geschichte der Königsklasse eine Mannschaft ausgeschieden ist, nachdem sie das Hinspiel auswärts gewonnen hatte. Panathinaikos Athen 1996 - und der FC Bayern, der am 15. März 2011 im Achtelfinale nach einem 1:0 bei Inter Mailand in Fröttmaning mit 2:3 verlor. Seinerzeit in der Startelf: die Herren Robben und Ribéry. Der Trainer war allerdings Louis van Gaal. Und nun? Hat Sevilla sich - natürlich - noch nicht aufgegeben. "Es ist fast unmöglich, aber es ist noch nicht vorbei", sagt Coach Vincenzo Montella und beschwört ein "Wunder". Und Klubpräsident José Castro sagt: "Man sollte uns nicht totsagen. Wir haben eine Chance, die Spieler wissen genau, was sie zu tun haben." Mut mache das Achtelfinale. Gegen Manchester United kam der Sevilla Fútbol Club nach dem 0:0 zu Hause durch zwei Tore des französischen Nationalspielers Wissam Ben Yedder im Old Trafford mit 2:1 weiter.

Quelle: ntv.de

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