Mainz-Pleite besiegelt Hannover-Aus Frankfurt siegt und schießt H96 in 2. Liga
24.04.2016, 19:24 Uhr
Änis Ben-Hatira schoss Frankfurt zum Sieg - und Hannover in die 2. Liga.
(Foto: imago/Jan Huebner)
Hoffnung in Frankfurt, Hoffnungslosigkeit in Hannover: Während die Eintracht durch den Comeback-Sieg gegen Mainz wieder vom Klassenerhalt träumen darf, steht Schlusslicht H96 vorzeitig als Absteiger fest. Auch Mainz ist nach der Pleite gar nicht glücklich.
"Derby-Held" Änis Ben-Hatira lässt Eintracht Frankfurt wieder auf den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga hoffen und nimmt Hannover 96 die letzte Chance auf ein Wunder im Abstiegskampf. Durch das Siegtor des Frankfurter Winter-Neuzugangs zum 2:1-Heimerfolg im Nachbarschaftsduell gegen Europa-Aspirant FSV Mainz kann Liga-Schlusslicht H96 den Relegationsrang 16 in den drei verbleibenden Saisonspielen auch rechnerisch nicht mehr erreichen.
Grund ist, dass Frankfurt und Bremen am letzten Spieltag im direkten Duell aufeinandertreffen und damit eines der beiden Teams auf jeden Fall 32 Punkte oder mehr erreicht. Hannover kann an den verbleibenden Spieltagen noch maximal neun Zähler holen und damit auf 31 Punkte kommen. Für die Niedersachsen ist es der fünfte Bundesliga-Abstieg nach 1974, 1976, 1986 und 1989.
Frankfurt ist wieder im Rennen

Niko Kovac durfte gegen Mainz den zweiten Sieg als Eintracht-Coach bejubeln.
(Foto: imago/Jan Huebner)
Für die Eintracht bedeutete das Tor von Ben-Hatira hingegen den so dringend benötigten Befreiungsschlag. Nach den Niederlagen der Konkurrenz hat das Team von Niko Kovac mit 30 Punkten nur noch einen Zähler Rückstand auf den Relegationsrang, bis zum rettenden 15. Platz sind es noch drei Punkte. Die Mainzer verbleiben mit 45 Zählern auf dem sechsten Tabellenplatz, haben aber trotz der erneuten Niederlage gute Chancen auf die Europacup-Teilnahme.
Vor 50.300 Zuschauern in der Frankfurter WM-Arena war Mainz durch ein sehenswertes Freistoßtor von Daniel Brosinski in Führung gegangen war (18.). Marco Russ leitete noch vor der Pause die Frankfurter Wende mit dem Ausgleich ein (28.), ehe Ben-Hatira in der Schlussphase seinen großen Auftritt hatte. Der Ex-Berliner hatte aber Glück, dass sein Schuss von Stefan Bell unhaltbar abgefälscht wurde. Der Mainzer wurde als Eigentorschütze geführt. Für die Frankfurter war es erst der zweite Sieg aus den letzten 13 Spielen. Angesichts des Restprogramms mit nur noch einem Heimspiel (gegen Borussia Dortmund) war der Erfolg aber dringend notwendig. Schon beim 1:0 gegen Hannover 96 hatte Ben-Hatira das Tor erzielt.
Keine Chance, aber die genutzt
"Keiner gibt mehr einen Pfifferling auf uns. Aber das ist genau die Chance, zu zeigen, dass wir noch leben", hatte Kovac vor dem Spiel gesagt. Und genau das zeigte die Eintracht auch. Frankfurt kämpfte, rannte und probierte, allein die spielerischen Mittel fehlten. Dazu wurde die Eintracht kalt erwischt. Nach einem Foul von Russ an Yunus Malli traf Brosinski aus 23 Metern per Freistoß in den linken oberen Torwinkel. Eintracht-Keeper Lukas Hradecky hatte keine Abwehrchance.
Das Gegentor machte die Angelegenheit für die Frankfurter nicht einfacher, entmutigen ließ sich die Kovac-Elf aber nicht. Auch nicht durch das frühe Aus von Stefan Aigner, der nach 24 Minuten vom Platz musste. Bereits in der Anfangsphase des Spiels waren Aigner und Giulio Donati mit den Köpfen zusammengestoßen, der Eintracht-Profi wurde zur Sicherheit ins Krankenhaus gebracht. Nach 28 Minuten hellte sich die Miene von Kovac dann aber doch auf, als seiner Mannschaft auf kuriose Weise der Ausgleich gelang.
Erst Sitzvorlage, dann Siegtor
Nach einem Freistoß von Szabolcs Huszti rutschte Änis Ben-Hatira beim Torschuss aus, brachte den Ball aber im Sitzen noch in die Mitte, wo Russ goldrichtig stand. Der Kapitän war unter der Woche noch gesundheitlich angeschlagen und hatte Antibiotika nehmen müssen. Noch vor der Pause wäre den Gastgebern fast der Führungstreffer gelungen. Nach einem Missverständnis der Mainzer Stefan Bell und Donati war Haris Sferovic frei durch, doch Loris Karius bewahrte seine Mannschaft vor dem Rückstand.
Auch im zweiten Durchgang waren die Frankfurter die spielbestimmende Mannschaft und hatten auch die besseren Möglichkeiten, wie etwa bei einem Drehschuss von Ben Hatira (58.). Kurz darauf zwang Haris Seferovic mit einem Kopfball den Mainzer Keeper Karius zu einer Glanzparade (69.). Mainz war bei den wenigen Kontern aber nicht ungefährlich. So war Jhon Córdoba in der 65. Minute frei durch, scheiterte aber an Hradecky. So kam es zum Showdown in der Schlussphase, in der Ben-Hatira das Eintracht-Glück erzwang - und Hannovers Abstieg besiegelte.
Quelle: ntv.de, cwo/sid