Fußball

Van Gaal "auf neuem Tiefpunkt" Ganz Manchester will jetzt Guardiola

Auf Talfahrt mit Manchester United: Louis van Gaal.

Auf Talfahrt mit Manchester United: Louis van Gaal.

(Foto: imago/Sportimage)

Nach den jüngsten Blamagen von Manchester United ist Bastian Schweinsteiger der Sündenbock. Doch auch ohne ihn läuft es nicht, in Bournemouth leistet sich das Team des angezählten Louis van Gaal die nächste Peinlichkeit. Die Lösung soll Pep Guardiola sein.

Nach der nächsten peinlichen Niederlage stellte Louis van Gaal die Vertrauensfrage gleich selbst. "Die Frage ist doch: glauben meine Spieler an diesen Manager oder nicht?", sagte der Teammanager des englischen Fußball-Rekordmeisters Manchester United nach dem blamablen 1:2 (1:2) bei Aufsteiger AFC Bournemouth, und fügte die wenig überraschende Antwort an: "Wenn ich sehe, dass meine Spieler alles tun, was verlangt wird - das ist doch das Wichtigste." Doch die Verantwortlichen scheinen den Glauben an den Tulpengeneral verloren zu haben.

Einem Bericht des amerikanischen TV-Giganten ESPN zufolge sollen die Bosse unmittelbar nach der Pleite das Vorhaben, Pep Guardiola auf die Insel zu locken, "massiv beschleunigt" haben. Der Trainer von Bayern München (Vertrag bis 2016) soll sich seinem Arbeitgeber noch vor Weihnachten erklären - in Manchester hoffen sie nun mehr denn je darauf, dass der Katalane München verlässt und sie von van Gaal erlöst. Bislang galt jedoch Uniteds Stadtrivale Manchester City aus aussichtsreichster Anwärter auf Guardiolas Unterschrift, sollte der München tatsächlich verlassen. Noch in der Vorwoche meldete der "Guardian", United sei höchst zufrieden mit van Gaal, dessen Vertrag bis 2017 läuft.

Schlimmer als unter Moyes

Dem Schiedsrichter konnte United die Pleite nicht in die Schuhe schieben.

Dem Schiedsrichter konnte United die Pleite nicht in die Schuhe schieben.

(Foto: imago/Action Plus)

Die immer rasantere Talfahrt sorgt nun für ein Umdenken. Erst das peinliche Aus in der Champions League, jetzt der hilflose Auftritt bei den "Kirschen", fünf Pflichtspiele ohne Sieg - eine derart schlimme Serie gab es selbst unter van Gaals gescheitertem Vorgänger David Moyes nicht. "Van Gaal sinkt auf neuen Tiefpunkt", titelte die "Daily Mail", seine Erklärungen seien "lachhaft" gewesen: "United mag in jedem Land der Welt einen Nudel-Sponsor haben - aber wie wäre es mal wieder mit einem Titel?"

Von van Gaal wird der kaum mehr erwartet, obwohl die Lage in der Premier League alles andere als aussichtslos ist. United liegt drei Punkte hinter Stadtrivale City, das mit einem wenig überzeugenden 2:1 (1:0) gegen Swansea vorübergehend die Spitze übernahm. Sowohl der FC Arsenal als auch Leicester City konnten zum Abschluss des 16. Spieltags noch Erster werden. "Wir müssen ein Revival starten, noch in dieser Woche", sagte van Gaal, der die Schuld diesmal nicht auf DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger (gesperrt) schieben konnte: "Wir müssen die nächsten drei Spiele gewinnen, um auch nach Weihnachten noch dabei zu sein." Nur wie?

Zwei Standards, zwei Gegentore

Neun Spieler fallen aus, der Rest scheint in van Gaals taktischem Korsett eingesperrt. "Attack, attack, attack!", riefen die Fans gegen Bournemouth verzweifelt. Doch zu mehr als dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Marouane Fellaini (24.) reichte es nicht. Junior Stanislas (2.) mit einem vom Wind in den Torwinkel getragenen Eckball und der frühere United-Profi Joshua King (54.) besiegelten die sechste Pflichtspielniederlage der Saison für United.

Er sei "besorgt", sagte van Gaal danach. Er sprach nicht über seinen Job, sondern die Leistung. "Zwei Standards, zwei Gegentore - das kann ich nicht akzeptieren. Das war schon gegen Wolfsburg (2:3 in der Champions League, d.Red.) ausschlaggebend, das ist eine harte Lektion", meinte er. Aber van Gaal wäre nicht van Gaal, wenn er nicht daran glaubte, es selbst richten zu können. "Ich werde sie herausfordern", sagte er über seine Stars, "und dann werden wir zurückkommen."

Quelle: ntv.de

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