Fußball

"Das habe ich schon bewiesen" Goretzka traut sich Bayern-Führungsrolle zu

Leon Goretzka muss sich im Luxuskader der Bayern beweisen.

Leon Goretzka muss sich im Luxuskader der Bayern beweisen.

(Foto: dpa)

Die Konkurrenz bei seinem neuen Arbeitgeber ist riesig, der heißt schließlich FC Bayern. Doch Leon Goretzka gibt sich selbstbewusst: Der 23-Jährige will sich beim Fußball-Rekordmeister unverzichtbar machen. Andere müssen dagegen wohl noch ihre Koffer packen.

Leon Goretzka will keiner von vielen sein. Dass ihn beim FC Bayern ein ähnliches Schicksal ereilen könnte, wie schon einige hoffnungsvolle junge oder auch gestandene Spieler vor ihm, das glaubt der 23 Jahre alte Nationalspieler trotz der riesigen Konkurrenz nicht. Mittelfristig traut er sich beim deutschen Fußball-Rekordmeister sogar eine Führungsrolle zu. "Ich sehe mich in der Lage, so eine Position einzunehmen. Das habe ich schon bewiesen. Ich muss aber erst einmal auf dem Platz vorangehen. Daran werde ich arbeiten", sagte Goretzka bei seiner Vorstellung selbstbewusst.

Dabei ist das Gedränge im Luxuskader der Bayern gerade im Mittelfeld enorm. "Wir haben mit neun Spielern für drei bis vier Positionen ein übervolles Mittelfeld. Das ist von der Quantität und von der Qualität her zu viel", sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge erst am Mittwoch der "Sport Bild". In Goretzka, der ablösefrei von Schalke 04 kam und bis 2022 unterschrieben hat, setzen die Münchner große Hoffnungen. "Er ist ein richtig guter Junge und ein richtig guter Fußballer. Er ist dynamisch, schnell und technisch stark, er hat Qualitäten, die unsere Mannschaft weiterbringen", betonte Sportdirektor Hasan Salihamidzic.

"Jeder muss sein Ego in den Hintergrund stellen"

Anderen Profis wird dies nicht mehr zugetraut. So dürfen aus dem überbesetzten Mittelfeld Arturo Vidal und wohl auch Thiago bei entsprechenden Angeboten gehen. Vidal soll sich schon mit Inter Mailand einig sein, Thiago liebäugelt mit dem FC Barcelona, dem Klub, der gerne auch Goretzka verpflichtet hätte. An Sebastian Rudy soll RB Leipzig Interesse haben.

Dazu kommen im zentralen Mittelfeld ohne die Flügelspieler Franck Ribéry, Arjen Robben, Serge Gnabry und Kingsley Coman noch Renato Sanches, James, Thomas Müller, Javi Martinez und Weltmeister Corentin Tolisso. Der war in der vergangenen Saison für die Rekordsumme von 41,5 Millionen Euro aus Lyon nach München gewechselt und hatte ebenso wie Rudy hohe Erwartungen - die aber nur selten erfüllt wurden.

Salihamidzic sieht die brisante Situation gelassen. "Konkurrenz belebt das Geschäft. Wir haben viele Spiele, da werden wir alle brauchen", sagte er lapidar. WM-Teilnehmer Goretzka selbst spielt "am liebsten auf der Achter-Position". Aber, so schränkte er sofort ein: "Ich bin flexibel einsetzbar und auch bereit, auf einer anderen Position zu spielen." Solche Worte dürften Trainer Niko Kovac gefallen, der seit seinem Amtsantritt Anfang Juli immer wieder den Teamgedanken in den Fokus rückt. "Jeder muss sein Ego in den Hintergrund stellen. Die als Team aufgetreten sind, waren bei der WM im Halbfinale. Nur so hat man Erfolg. Wenn jeder denkt, nur ich bin wichtig, wird es Probleme geben", betonte Kovac. Er erwarte "absolute Leidenschaft und Ehrgeiz".

Goretzka reist nun mit dem FC Bayern ins Trainingslager - die miserable WM mit dem DFB-Team hat er offenbar schon abgehakt. Über die Affäre um Mesut Özil möchte er jedenfalls nicht sprechen. "Insgesamt hat das schon sehr hohe Wellen geschlagen. Die Leute, die sich gerne zum Rücktritt und dem Post äußern möchten, haben das gemacht", sagte der 23-Jährige. "Ich denke, dass es dabei bleiben sollte. Ich möchte mich auf die Aufgaben hier konzentrieren. Die sind für mich groß genug und deswegen möchte ich persönlich dazu nichts sagen."

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

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