Fußball

Last-Minute-Elfmeter in Nürnberg HSV stoppt Sieglos-Serie mit Kantersieg

Sechsmal landete der Ball im Tor von Hannover 96.

Sechsmal landete der Ball im Tor von Hannover 96.

(Foto: IMAGO/Susanne Hübner)

Nach drei Spielen ohne Sieg gewinnt der Hamburger SV im Aufstiegskampf der 2. Bundesliga endlich wieder - und das deutlich. Am anderen Ende der Tabelle sammelt Eintracht Braunschweig wichtige Punkte, während es beim 1. FC Nürnberg in den letzten Minuten heiß hergeht.

Hamburger SV - Hannover 96 6:1 (2:0)

Der Hamburger SV bleibt im Rennen um den direkten Bundesliga-Aufstieg. Nach drei Spielen ohne Sieg gewannen die Hanseaten am 27. Spieltag das Nordderby gegen Hannover 96 6:1 (2:0) und rückten zumindest für rund acht Stunden auf den zweiten Platz zwei Punkte hinter Spitzenreiter Darmstadt 98 (am Sonntag gegen SC Paderborn) vor. Der 1. FC Heidenheim kann den HSV jedoch am Abend durch einen Erfolg gegen den FC St. Pauli wieder auf den Relegationsrang verdrängen.

Sonny Kittel (33.) mit seinem ersten Saisontor und der Slowake Laszlo Benes (41.) leiteten den für Hamburgs Erstliga-Ambitionen bedeutsamen Erfolg vor der Pause ein. Zwar kam Hannover durch Derrick Köhn (52.) zwischenzeitlich zum Anschluss, doch danach sorgten Benes mit seinem fünften Saisontreffer (61., Foulelfmeter nach Videobeweis), der zum 17. Mal erfolgreiche Torjäger Robert Glatzel (65.), Ransford-Yeboah Königsdörffer (76.) und Ludovit Reis (87.) für den klaren Erfolg der Gastgeber.

Hannover konnte seinen ersten Rückrundensieg vor Wochenfrist (3:1 gegen SV Sandhausen) an der Elbe nicht bestätigen. Durch nun neun Auswärtsspiele in Serie ohne Sieg beklagen die Niedersachsen ihre längste Durststrecke in fremden Stadien seit mehr als 20 Jahren. Das Team von HSV-Coach Tim Walter lag beim Seitenwechsel lediglich aufgrund der konsequenten Verwertung seiner besten Chancen deutlich vorne. Vor den beiden Treffern hinkten die Platzherren erneut ihren hohen Ansprüchen hinterher. Die Hamburger, bei denen Kapitän Sebastian Schonlau nach seiner Gelbsperre wieder im Team stand, agierten gegen die kompakt verteidigenden Gäste zu ideenlos und zu langsam.

Im zweiten Durchgang fehlte der Walter-Elf nach dem Anschluss von 96 zunächst die Orientierung. Ein Lattentreffer von Kittel (55.) jedoch brachte die Gastgeber wieder in die Spur. Vor dem vorentscheidenden Elfmetertor von Benes hatte Luka Kranjc im 96-Strafraum Moritz Heyer gefoult. Danach war Hannover Widerstand gebrochen. Auch dadurch konnte Glatzel seine Ladehemmung nach zwei Spielen wieder beenden sowie Königsdörffer und Reis weiter erhöhen.

1. FC Nürnberg - Karlsruher SC 1:1 (0:1)

Der 1. FC Nürnberg hat im Abstiegskampf mit Ach und Krach einen Punkt erkämpft. Kwadwo Duah (90.+4) verwandelte einen Foulelfmeter zum 1:1 (0:1) gegen den Karlsruher SC. Der FCN hat nun fünf Zähler Abstand zum ersten Abstiegsrang. Karlsruhes Marcel Franke sah wegen wiederholten Foulspiels (90.+4, nach Videobeweis) die Gelb-Rote Karte vor dem Strafstoß zum Ausgleich. Schon in der 86. Minute hatte der FCN das vermeintliche Ausgleichstor durch Duah bejubelt, das jedoch wegen Abseits aberkannt wurde.

Mikkel Kaufmann (26.) hatte zum Führungstor für die Gäste getroffen und neun Minuten später auch die Chance zur Resultatserhöhung, wurde aber im letzten Moment gestoppt. Die Franken verhinderten die zweite Niederlage in Folge, konnten in den letzten fünf Partien aber nur einmal dreifach punkten. Der KSC rangiert mit 36 Punkten im gesicherten Tabellenmittelfeld.

Nürnberg hatte Mühe, ins Spiel zu finden. Möglicherweise steckte dem FCN noch das DFB-Pokalspiel am vergangenen Mittwoch gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart (0:1) in den Knochen. Der KSC konnte sich mit geschicktem Tackling und guten Ballstafetten immer wieder befreien. Die Hausherren von Trainer Dieter Hecking zeigten zwar viel Einsatz und Moral, allerdings konnten sie lange Zeit nicht die Spielkontrolle erobern.

Erst kurz vor der Halbzeitpause hatte der Club die besten Gelegenheiten. Duah (41.) hatte den 1:1-Ausgleich auf dem Fuß, Abwehrspieler Christoph Kobald konnte allerdings den Gegentreffer noch verhindern. In der 42. Minute musste Karlsruhes Marvin Wanitzek auf der Linie klären. In der 53. Minute wurde ein vielversprechender Schuss von Wanitzek auf der Gegenseite noch abgefälscht und ging ins Aus.

Eintracht Braunschweig - 1. FC Kaiserslautern 1:0 (0:0)

Eintracht Braunschweig hat im Abstiegskampf den Befreiungsschlag geschafft. Die Niedersachsen kamen im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern zu einem 1:0 (0:0), wobei Angreifer Anthony Ujah (76.) das erlösende Führungstor erzielte. Mit 29 Punkten kletterte Braunschweig auf den 13. Tabellenplatz und hat drei Zähler Vorsprung vor Relegationsplatz 16. Aus den letzten drei Spielen ohne Niederlage holte die Eintracht immerhin sieben Zähler. Die Roten Teufel vom Betzenberg sind seit nunmehr fünf Spielen ohne Dreier.

In der Anfangsphase war Ujah immer wieder Ausgangspunkt von gefährlichen Aktionen des deutschen Meisters von 1967. In der achten Minute konnte Ujah den Ball nicht mehr in Richtung Tor bringen, drei Minuten später leistete er die Vorarbeit für Anton-Leander Donkor, der allerdings das gegnerische Tor knapp verfehlte.

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Überschattet wurde die Partie vor 21.143 Zuschauern von einer Verletzung des Braunschweiger Spielmachers Immanuel Pherai. Der Niederländer wurde in der 55. Minute vom Platz getragen, nachdem ihn der Kaiserslauterer Verteidiger Kevin Kraus mit dem Schienbein am Kopf getroffen hatte. Nach Angaben seines Vereins ergab eine spätere Untersuchung im Krankenhaus einen Nasenbeinbruch sowie eine Gehirnerschütterung bei dem 21-Jährigen.

Die Pfälzer mussten bis zur 37. Minute warten, ehe die erste gute Chance zustande kam. Marlon Ritter zwang mit einem 18-Meter-Freistoß Ron-Thorben Hoffmann im Tor der Gastgeber zu einer Glanzparade. In der zweiten Halbzeit hatte die Eintracht ein optisches Übergewicht, konnte sich aber nur wenige klare Chancen herausspielen. Erst Ujah erlöste die Gastgeber mit seinem Treffer.

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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