Fußball

"Der Ausputzer" schüttelt sich Hey, Bundesliga! Geht's noch?

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Spanische Verhältnisse? Da lachen ja die Bundesliga-Dinos. Während die Bayern erwartungsgemäß vorneweg marschieren, spielt der Rest der Liga wie von Sinnen. Zeit für ein kleines Zwischenfazit und die große Frage: Was würde Uli H. sagen?

Ein Drittel der aktuellen Bundesliga-Saison ist seit dem vergangenen Wochenende Geschichte. Elf Spieltage wurde gerackert, gekämpft, gesiegt, verloren, geflucht und gejubelt - nur selten dort, wo man es vor der Saison erwartet hätte.

Oder wer hätte gedacht, dass die Münchner Bayern ungeschlagen und mit gerade mal drei Gegentreffern belastet an der Tabellenspitze stehen? Oh, falscher Film. Der Rekordmeister liegt natürlich voll im Soll, keine Frage. Die Tatsache, dass die Bayern auch in dieser Spielzeit das Maß aller Dinge sind, ist aber auch das einzige, was man unter "erwartungsgemäß" abhaken kann. Ansonsten spielt die Liga ziemlich verrückt, was vor allem Spaß-Tippern zugutekommt, die sich dieser Tage mit jeder Menge vermeintlich absurder Vorhersagen eine goldene Nase verdienen.

Die Traditionsvereine in Schieflage

Auch Uli Hoeneß hat bestimmt seine helle Freude an der bisherigen Chaos-Saison.

Auch Uli Hoeneß hat bestimmt seine helle Freude an der bisherigen Chaos-Saison.

(Foto: imago sportfotodienst)

Wolfsburg als erster Bayern-Jäger, während der BVB kurz vor dem Heimspiel gegen Gladbach von den Bremern noch schnell die rote Laterne überreicht bekommt: Ja, geht's denn noch? Sicher, viele Verletzte, die eine oder andere unglückliche Niederlage und der plötzliche Druck, wenn der Blick auf einmal gen Tabellenende gerichtet werden muss - das kann selbst einen Branchenriesen ins Stolpern bringen. Aber Tabellenletzter? Undenkbar. Das dachte sich scheinbar auch Gladbachs Blackout-Spezi Christoph Kramer ...

Aber nicht nur in Dortmund kratzt man sich seit Beginn der Saison Woche für Woche fragend am Kopf. Auch bei nicht minder etablierten Buli-Größen wie dem HSV, dem SV Werder Bremen oder dem VfB Stuttgart herrscht nach offiziell 990 gespielten Minuten Ernüchterung statt Aufbruchsstimmung. Was hatten sie vor der Saison, beispielsweise in Hamburg, nicht alles versprochen? Es werde wieder Ruhe reinkommen, die Dino-Uhr in der Imtech-Arena werde nie wieder dermaßen in die Schlagzeilen geraten - und mit der Präsentation der HSV Fußball AG und einem Vertrauenseid in Richtung Mirko Slomka könne eh nichts mehr schiefgehen. Die Fußball AG hat immer noch Bestand, Mirko Slomka hingegen sitzt schon lange nicht mehr auf der Trainerbank. Das Ergebnis: Platz 17, Tendenz fallend.

Die Zwerge proben den Aufstand

In Stuttgart, Bremen und Berlin hat man sich die ersten Saison-Monate ebenfalls etwas anders vorgestellt. Statt sich um die Europa-League-Startplätze zu streiten, kabbeln sich die Traditionsklubs um das Ein- und Ausschalten des Kellerlichts. Dort sollten sich doch eigentlich Vereine wie Paderborn, Köln, Mainz und Augsburg tummeln, oder? Nix da, die Neuankömmlinge und Etat-Zwerge schnuppern lieber Höhenluft.

Da soll nochmal einer behaupten, der Bundesliga stünden spanische Verhältnisse bevor. Hier herrscht das kontrollierte Chaos. Das einzige, was der Liga derzeit fehlt, ist der hochrote Kopf von Uli Hoeneß. Was würden wir dieser Tage alles für einen aktuellen Kommentar zum Stand der Liga-Dinge von Deutschlands derzeit wohl bekanntestem Freigänger geben! In diesem Sinne: Auf die nächsten 990 Minuten. Mal sehen, welches Bild die Tabelle am 22.Spieltag abgibt. Dann treffen beispielsweise Stuttgart und Dortmund aufeinander. Not gegen Elend? Oder das Duell der Wiederbelebten? Wir sind gespannt.

Quelle: ntv.de

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