"Unterste Kreisklasse" Hoeneß attackiert Dembélé und Barcelona
18.08.2017, 22:01 Uhr
Ousmane Dembélé will seinen Wechsel nach Barcelona erzwingen. Der BVB stellt sich quer.
(Foto: dpa)
Mit klaren Worten geißelt Bayern-Präsident Uli Hoeneß erneut den Trainingsstreik von Dortmunds Ousmane Dembélé und greift auch den FC Barcelona an. Sollte der tatsächlich hinter Dembélés Aktion stecken, "habe ich keine Achtung mehr vor dem Klub".
Präsident Uli Hoeneß vom Fußball-Rekordmeister Bayern München hat erneut harte Worte für die Posse um den wechselwilligen Angreifer Ousmane Dembélé vom Ligarivalen Borussia Dortmund gefunden. "Es kann nicht sein, dass der Spieler den Preis bestimmt. Wenn der FC Barcelona dahinter steckt, dann habe ich keine Achtung mehr vor dem Klub", sagte Hoeneß vor dem Saisoneröffnungsspiel der 55. Bundesliga-Saison zwischen dem FC Bayern und Bayer Leverkusen bei Eurosport.
Einen Spieler dazu zu veranlassen, einen Vertrag zu brechen, sei "unterste Kreisklasse. Diesen Preis zahle ich als Verein nicht", führte der 65-Jährige aus, für den der BVB keinesfalls als Verlierer dastehe: "Wenn Dortmund 120, 130 oder 150 Millionen Euro Schmerzensgeld bekommt, dann ist Dortmund doch der Gewinner und nicht der Spieler."
"Dann sind Verträge nichts mehr wert"
Ähnlich äußerte sich Bundestrainer Joachim Löw in der Halbzeitpause des Saisoneröffnungsspiels: "Ich verurteile es ganz einfach, wenn ein Spieler, der einen Vertrag hat, in den Streik tritt und sagt, dass er den Verein wechseln will. Das ist ein Unding, dann sind die Verträge nichts mehr wert. Dortmund verhält sich absolut in Ordnung."
Dembélé will seinen Wechsel zum spanischen Top-Klub FC Barcelona erzwingen, ein erstes Angebot hatte der BVB in der Vorwoche abgelehnt. Der 20-jährige Franzose Dembélé war am vergangenen Donnerstag nicht beim Training erschienen. Seitdem ist er vom Verein suspendiert, angeblich hält er sich inzwischen in Frankreich auf.
"Müssen zeigen, wer Herr im Haus ist"
Am vergangenen Sonntag hatte Hoeneß den BVB für seinen harten Kurs im Fall Dembélé gelobt. "Man muss als großer Verein, und das ist Borussia Dortmund, auch mal Stärke zeigen: Entweder wir kriegen das, was wir uns vorstellen, und wenn nicht, dann hat er zu bleiben", hatte er in der Sendung "Wontorra - der Fußball-Talk" auf Sky Sport News HD gesagt.
Bei Eurosport forderte Hoeneß nun die Vereine beim Aushandeln und Einhalten von Spielerverträgen zu mehr Härte auf: "Wir müssen alle wieder zeigen, wer Herr im Haus ist. Das sind die Vereine, die hoffentlich vernünftige und wasserdichte Verträge machen. Wenn du diese Stärke in deinen Verträgen hast, dann können Spieler und Berater machen, was sie wollen. Wir müssen wieder dahin kommen, dass ein Vertrag ein Vertrag ist."
Quelle: ntv.de, cwo/sid