Fußball

"Das ist der Unterschied" Jäger des FC Bayern schieben gehörig Frust

Florian Wirtz wurde gegen Wolfsburg eingewechselt.

Florian Wirtz wurde gegen Wolfsburg eingewechselt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Bei Bayer Leverkusen hat man sich das anders vorgestellt: Nach den Überstunden im Pokal unter der Woche gegen Köln muss Trainer Xabi Alonso rotieren. Doch der erwünschte Effekt bleibt aus. Was bleibt, ist Ernüchterung.

Florian Wirtz schlug die Hände über dem Kopf zusammen, Xabi Alonso trottete mit leerem Blick zu seinen Spielern und spendete Trost. Nach dem herben und vielleicht entscheidenden Rückschlag im Meisterkampf herrschte gedrückte Stimmung bei den Double-Gewinnern von Bayer Leverkusen. Ausgerechnet vor dem Gipfeltreffen in der kommenden Woche ließ die Werkself den deutschen Rekordmeister Bayern München ziehen - Alonsos Mega-Rotation ging nach hinten los.

"Der Abstand ist leider viel zu groß geworden", sagte Torwart Lukas Hradecky ernüchtert. "Das ist der Unterschied zur letzten Saison: Die Spiele, die wir jetzt Unentschieden spielen, haben wir letztes Jahr gewonnen. Da kommen leider die acht Punkte Abstand her. Mit dem Wochenende hier wird es nicht leichter, unser Ziel, unseren Traum wieder zu erreichen."

Der Leverkusener Keeper räumte offen ein, die Münchner Konstanz in dieser Saison nicht erwartet zu haben. Während die Bayern seit der Winterpause jedes ihrer sechs Spiele in der Fußball-Bundesliga gewannen, verlor der Tabellenzweite Bayer 04 in den beiden Spielen in Leipzig (2:2) und Wolfsburg (0:0) insgesamt vier Punkte.

"So, wie die Bayern momentan drauf sind, glaube ich: Bei allem anderen als einem Heimsieg können wir es fast abschreiben", sagte Hradecky. "Mit einem eventuellen oder hoffentlichen Heimsieg können wir das Momentum der Bayern vielleicht ein bisschen stören. Aber selbst dann ist es schwierig, klar. Wir haben uns nicht vorgestellt, dass sie so stark spielen. Das ist ein guter Schnitt, den sie im Moment von den Punkten zeigen."

Hochemotionales Derby hinterlässt Spuren

Bayer blieb in Wolfsburg zwar im 27. Auswärtsspiel in Serie ungeschlagen und kann im Gegensatz zu den in der Champions-League-Zwischenrunde geforderten Bayern ausgeruht ins Spitzenspiel gehen. Dort steht Alonso mit seiner Mannschaft nun aber mächtig unter Druck. Die Bayer-Fans strahlten ein wenig Zweckoptimismus aus, sie forderten nach dem Dämpfer: "Zieht den Bayern die Lederhosen aus."

Nach dem hochemotionalen Derbysieg und damit verbundenen Halbfinal-Einzug im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln (3:2 n.V.) hatte Alonso gleich auf acht Positionen gewechselt. Lediglich Nordi Mukiele, Jonathan Tah und Granit Xhaka verblieben in der ersten Elf, im Angriffszentrum begann Victor Boniface anstelle von Patrik Schick - und auch Wirtz bekam eine Pause.

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Es rächte sich: Von der erhofften Frische war zunächst wenig zu sehen. Wolfsburg riss das Spiel in den Anfangsminuten an sich - und durfte als Erstes jubeln. Der Kopfballtreffer von Konstantinos Koulierakis wurde nach einer Abseitsstellung jedoch zurückgenommen (7.). Bayer fehlte ohne die Kreativspieler Wirtz, Jeremie Frimpong und Alejandro Grimaldo (Gelbsperre) die Leichtigkeit in der Offensive, bis zur ersten Chance dauerte es 22 Minuten. Mukiele kam nach einem Eckball freistehend zum Kopfball, konnte den Ball aus einem Meter aber nicht mehr drücken.

VfL-Keeper Marius Müller, der den verletzten Kamil Grabara vertrat, musste in der ersten Halbzeit nicht ein einziges Mal zupacken, das Bayer-Spiel wirkte ideenlos. Auf der anderen Seite bewahrte Hradecky sein Team gegen Tiago Tomás gleich zweimal innerhalb von Sekunden vor einem Rückstand. Nach der Pause blieb das Spiel zäh, die Abschlüsse von Mario Hermoso (47.) und Xhaka (50.) brachten wenig Gefahr für Bayer. Erst nach 59 Minuten reagierte Alonso, brachte Wirtz und Frimpong sowie später noch Schick und Emiliano Buendia. Nach einem vermeintlichen Foul an Wirtz forderte Bayer Elfmeter, doch Mukiele hatte im Vorfeld im Abseits gestanden (78.).

Quelle: ntv.de, ses/sid/dpa

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